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Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Titel: Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds
Autoren: Edward M. Larry;Lerner Niven
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Informationen geführt hatten, hatte ihn von Home nach Fafnir, dann zur Erde und schließlich hierher nach Wunderland geführt.
    Mit jedem Tag, den Nessus fort von Hearth und der Herde war, wuchs der Druck, der auf ihm lastete.
    Sicher gäbe es etwas, was Buchanans Kooperationsbereitschaft zu stimulieren vermochte. Gewaltandrohung? Bestechung? Arglistige Täuschung? Eines davon wäre das Mittel der Wahl, nur wusste Nessus nicht, welches. Noch nicht. Er wusste allerdings, dass seine manische Phase nicht mehr lange anhalten würde. Katatonie, die Seele und Geist zu heilen vermochte, würde über ihn kommen, und zwar eher früher als später.
    Er brauchte Antworten, und er brauchte sie jetzt .
    Bestechung funktionierte. Ehe Nessus Buchanan, der jetzt mächtig ins Schwitzen kam, zurück in seine Wohnstatt transferierte, kannte er die Identität aller Gangsterbosse Wunderlands. Zudem besaß er genügend Hinweise darauf, wie er Kontakt zu ihnen herstellen konnte.
    Wenn Nathan Graynor tatsächlich nach Wunderland gekommen war, sollte das im kriminellen Untergrund jemand wissen.

3
    Nathan schlenderte müde auf die Höhle zu und passierte die Wachen rechts und links davon. Er nickte ihnen zu. Der Strom der Verwundeten, die in das Höhlenlazarett gebracht wurden, riss nie ab, und Nathan war erschöpft. Aber um den nötigen Schlaf zu finden, musste er erst eine Pille einwerfen. Pillen.
    Er ging an dem Dickicht für Quickies vorbei (offenkundig, da bestens zu hören, von einem Pärchen belegt) und drang tiefer in den Dschungel ein. Nathan hatte gerade noch so viel Selbstachtung im Leib, dass er nicht gesehen werden wollte, wenn er sich von seiner schlimmsten Seite zeigte: wie er, im Tausch für ein paar Pillen mehr, Silverman, der den Schwarzmarkt im Lager belieferte, mit Gerüchten fütterte.
    Nathan nahm den üblichen Weg durch den Dschungel. Dieses Mal fragte er sich ernsthaft, ob nicht vielleicht heute die Nacht wäre, in der ihn die Randzonen-Patrouille über den Haufen schösse. Beide Sonnen waren bereits untergegangen, und Dunkelheit senkte sich über den Dschungel. Bis sich seine Augen an die Lichtverhältnisse gewöhnt hatten, bewegte sich Nathan nur mit äußerster Vorsicht und daher langsam die Anhöhe hinunter und auf den Treffpunkt mit Silverman zu: einen massigen Granitblock auf einer Lichtung, die ein von der üppigen Vegetation fast verschluckter Fluss in zwei Teile teilte. »Ich bin’s, Big Nate«, wisperte er. Der Spitzname, den ihm die Patienten verpasst hatten, war an ihm hängen geblieben. »Hab erst spät von der Schicht weggekonnt.«
    Aber das da neben dem Granitblock war nicht Silverman. Nathan erstarrte.
    »Nicht näher kommen!«, warnte die Kreatur mit einer absolut deplatziert wirkenden sexy Frauenstimme.
    Ein Schauder lief Nathan den Rücken hinunter. Er wusste , was das da vor ihm für ein Geschöpf war ... oder nicht?
    Die Kreatur war etwa so groß wie Nathan, aber damit endete auch schon jede Ähnlichkeit mit einem Menschen. Der Alien stand auf drei Beinen, zwei Vorder- und ein Hinterbein, das erstaunlich viele Gelenke besaß. Er trug einen breite Schärpe, an der viele Taschen baumelten. Zwei winzige Köpfe saßen auf langen, beweglichen, weil biegsamen Hälsen. Jeder der abgeflachten, dreieckig wirkenden Köpfe hatte einen Mund, ein Ohr und ein Auge. Der Rumpf (von blasser Farbe, aber beim herrschenden Sternenlicht hätte Nathan, was Farben anging, sowieso nur raten können) erinnerte vage an einen flügellosen, federlosen Strauß. Fast ganz versteckt unter einer dichten Mähne, die zu nicht sonderlich ordentlichen Zöpfen geflochten war, saß ein massiger Buckel zwischen den breiten Schultern des Aliens. Jedenfalls entschied Nathan sich dafür, die Muskelpakete dort, wo die Hälse aus dem Rumpf wuchsen, für Schultern zu halten. Denn die Hälse und Münder hatten eine Doppelfunktion: Sie waren augenscheinlich zugleich auch Hände und Arme der Kreatur. Dieses Zusammenspiel aus Kopf und Hals erinnerte Nathan albernerweise an Handpuppen aus Socken ...
    Und ganz plötzlich wusste Nathan, was für eine sonderbare Lebensform er vor sich hatte. Fast war sogar sein dringendes Verlangen nach Drogen vergessen. »Sie ... Sie sind ein Puppenspieler!«
    Zwei Köpfe wandten sich einander zu, und kurz blickte der Alien sich selbst in die Augen. »Man nennt uns häufig so, ja. Ich bin Nessus.«
    Puppenspieler! Nathan hatte sich während seiner Schulzeit ausführlich mit dieser Spezies beschäftigt. Im
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