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Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Titel: Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds
Autoren: Edward M. Larry;Lerner Niven
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Feigheit gehörte unter Puppenspielern zur Lebensart und war daher keine Beleidigung. Was galt dann wohl für das Gegenteil von Feigheit?
    Nathan sagte: »Den kriminellen Elementen hier zu vertrauen, um sich in ein bewachtes Armeelager hineinzuschleichen – verzeihen Sie meine Offenheit, Nessus –, das war so mutig, dass es schon an Geistesgestörtheit grenzt!«
    »Wenn ich geistig gesund wäre, hätte ich meine Heimatwelt nie verlassen.« Mit dem einen Mund zupfte Nessus an den Zöpfen seiner Mähne. »Aber nicht einmal der Geistesgestörteste unter uns ist in der Lage, es auf einer fremden Welt lange auszuhalten. Also, entscheiden Sie sich bitte gleich! Wollen Sie mir helfen? Sind Sie dabei?«
    Die Aristos wären den Rest seines Lebens hinter Nathan her, und er sah keinen Weg, den Planeten zu verlassen. Selbstverständlich wollte er dabei sein! Der Haken an der Sache war nur, dass Nathan keine Ahnung hatte, wo sein Vater war. Und zwar egal, welcher seiner beiden Väter. Seit Jahrzehnten hatte Nathan keinen Kontakt mehr zu seiner Familie.
    Und wenn er es wüsste? So sehr er seinen Eltern das Versteckspiel, das seine Kindheit überschattet hatte, übel nahm, ja, so sehr er sie manchmal sogar hasste, sie hatten sich nicht ohne Grund versteckt. Er würde sie an niemanden verkaufen. Ganz sicher nicht an einen geistesgestörten Alien.
    »Wahrscheinlich wissen Sie es dann gar nicht«, sagte Nathan also. »Es hat da diesen Unfall gegeben, ein paar Jahre nachdem ich Home verlassen hatte. Alle sind tot.«
    Nessus steckte einen Kopf tief in die Mähne. Mit den Lippen zupfte er geradezu zwanghaft an den Zöpfen herum; krampfhaft zuckte der Hals.
    Der Puppenspieler war verängstigt, ja, in Panik! Die Panik mochte sich daraus erklären, dass er sich auf einem fremden Planeten befand, allein unter Fremdwesen, ihnen schutzlos ausgeliefert, und dass angesichts dessen sein manischer Mut verebbte. Nathan jedoch glaubte mehr hinter dieser Panik zu spüren.
    Wer zum Finagle waren seine Eltern denn? Was hatten sie getan? Was hatte sie dazu gebracht, ihre eigenen Kinder im Stich zu lassen? Vor wem versteckten sie sich? Und welche Dienste zu leisten waren seine Eltern möglicherweise imstande, die einen Puppenspieler aus seinem Versteck zu locken in der Lage waren?
    Schaudernd zog Nessus den Kopf wieder aus der schützenden Mähne. Er reckte beide Hälse, beide Köpfe hoch und blickte Nathan aus den Augen, je eines pro Kopf, direkt ins Gesicht. »Nehmen Sie seinen Platz ein!«
    Nathan blinzelte. »Um was zu tun?«
    »Es könnte gefährlich werden«, meinte Nessus. Mit dem Huf eines Vorderbeins scharrte er über die Scheibe. »Man wird Sie großzügig entlohnen, für alles entschädigen. Mehr darf ich Ihnen nicht sagen.«
    Gefährlicher, als sich auf einem Planeten mitten im Bürgerkrieg herumzutreiben? »Wie großzügig?«
    »Ausreisemöglichkeit von diesem Planeten. Ihrem Erfolg angemessene Vermögenswerte. Und, bitte entschuldigen Sie meinen Mangel an Feingefühl, Heilung Ihrer Drogensucht.«
    Wenn Nessus so viel über ihn wusste ... »Warum sollten Sie ausgerechnet meine Hilfe wünschen?«
    »Sie sind Louis Wu, der Sohn von Carlos Wu, einem der brillantesten Köpfe unter den Menschen auf der Erde. Der Name, den Ihre Mutter von Geburt an trug, war Sharrol Janss. Beowulf Shaeffer, Ihr Stiefvater, war ein Abenteurer und Entdecker, der seinesgleichen suchte. Mehr als einmal hat er meiner Spezies große Dienste geleistet. Er überflog die Oberfläche eines Neutronensterns und konnte, tatsächlich mit dem Leben davongekommen, darüber berichten. Er reiste zum galaktischen Zentrum und entdeckte, dass es explodiert war. Er ...«
    Louis, Louis Wu! Erinnerungen explodierten in Nathans Hirn wie Raketen bei einem Feuerwerk. Ein Name aus ferner Vergangenheit – sein Name! Und dann diese erstaunlichen Enthüllungen über seine Familie! Nessus zu begleiten bedeutete die Chance, alles Verschüttete wieder zu entdecken.
    Nessus hatte noch nicht geendet. »Es gibt allerdings eine weitere Bedingung. Manches von dem, was Sie zu sehen bekommen werden, darf nie und niemandem enthüllt werden. Daher werden Ihre Erinnerungen korrigiert, ehe ich Sie in den Bekannten Weltraum zurückbringe.«
    »Korrigiert«, wiederholte Nathan – nein, Louis!
    Etwas tief in Nessus’ Schärpe trällerte unaufdringlich leise. »Ein Annäherungsalarm. Welchen Entschluss Sie auch immer fassen, fassen Sie ihn rasch! Zwanzig Sekunden nachdem ich fort bin, explodiert diese
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