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Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition)

Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition)

Titel: Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition)
Autoren: Angelika Merkel
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Es ist ein Abkommen mit unserem lieben Nachbarn Osgosai. Sie hat mir gegenüber offen zugegeben, dass sie es einzuhalten gedenkt, sollte ich nicht abdanken falls du verlierst«, schloss Belothar mit einem tiefen dunklen Seufzen.
    Ob sie weitere Details hören wollte, dessen war sie sich nicht sicher. Kurz und knapp antwortete sie mit einem unumstößlichen »Nein, ich werde nicht versagen.«

    * * *

    Vom Grunde seiner Seele entspannt, ganz im Gegensatz zu Celena, erwartete das mystische Feuerross den bevorstehenden Turnierlauf. Die großen dunklen Augen wach und klug auf seine Reiterin geheftet, blickte Feuerwind ihr entgegen. Zärtlich tätschelte Celena, kaum dass sie aufsaß, den kräftigen Hals des Tieres. Mit einem tiefen Seufzer ergriff sie die Lanze, welche Wolther heraufreichte.
    Einmal mehr hatte sich die Menge in Jubelrufe und Schlachtgesänge hineingesteigert, kaum dass die beiden Kontrahenten auf ihren Positionen dem Senken der weißen Flagge harrten. Sie waren bereit, aufeinander zuzustürmen und ihre Rennstangen am Harnisch des andern bersten zu lassen. Diesen Gegner, der ihr gegenüberstand, hatte sie bisher nicht zu Gesicht bekommen. Er war der Einzige, welcher das Visier seines Helmes im ganzen Turnier nicht angehoben hatte. Nach dem schlanken, kraftvollen Vollblut zu urteilen, womöglich ein Adeliger der nicht erkannt werden wollte. Vielleicht war es einer jener Jungspunde, die sich über das Verbot des Vaters hinwegsetzten. Jung und unerfahren, aber ein Bursche mit Leidenschaft für das Tjosten, welcher vermutlich kaum das nötige Alter erreicht hatte.
    Celena schloss ihrerseits das Visier. Durch den schmalen Schlitz spähte sie in die Arena. Dumpf hörte sie den aufbrandender Applaus, als Belothar das Zeichen zum Beginn dieser Runde gab. Ihre Anspannung wuchs ins Unerträgliche. Sie hatte die Kreaturen der Anderen bekämpft, Drachen und Steinriesen besiegt und doch brachte sie dieser Wettkampf aus unbegreiflichen Grund an die Grenzen ihrer Selbstbeherrschung. Es war ihr beinahe, als würde ein Bann der Furcht auf ihr liegen.
    Unter Celena erbebten Feuerwinds Muskeln, da die Flagge sich senkte und die Kontrahenten ihre Rösser antrieben. Das Publikum klatschte begeistert und ein jeder feuerte seinen Favoriten an.
    Donnernd gruben sich Hufe in den von der Nässe aufgeweichten Boden. Das Schnaufen der Pferde ging im Gleichtakt mit dem Keuchen ihrer Reiter, die Lanzen zielten aufeinander.
    Der Schlag einer Ramme gleich, riss Celena aus dem Sattel. Aber auch ihre Lanze traf. Vorfreudigen Triumph in den Augen hieb Belothar mit der Faust auf seine Armlehne.
    Gleich darauf war die Begeisterung darüber vorbei. Ihm wurde augenblicklich klar, dass auch Celenas Gegner seine Lanze hatte platzieren können und die Reste dieser umklammert hielt.
    Auffrischender Wind erregte im selbigen Moment seine Aufmerksamkeit. Am Himmel zogen unaufhaltsam Wintermahnende Wolken von Westen her auf. Aus einem Reflex heraus zog Belothar den über die Schulter geworfenen Umhang etwas enger und wandte den Blick wieder dem Turnierplatz zu. Er sah seine Streiterin langsam zu den ihr bereits die nächste Lanze darbietenden Gehilfen reiten.
    Belothar konnte Lutek nicht in sein Gesicht sehen, da der Osgosaianer hinter ihm stand. Jedoch ahnte er, dass dieser, trotz des ersten Erfolges, das Geschehen mit unbewegter Miene verfolgte.
    »Wisst ihr ...« In Cerciles Gegenwart zog der einstige San-Hüter königlichen Blutes es vor, förmlich zu bleiben. »Celena hat nicht gänzlich unrecht.« Nun war er es, der sich auf die Lippen biss. »Ich meine, dass ihr blauäugig seid», fügte er trotzdem rasch hinterher.
    »Das hat euch nichts anzugehen«, kam es schneidender, als er es von dem jungen Mann gewohnt war.
    »Ich habe niemals …«
    »Seid bitte still .. euer Majestät!« unterbrach ihn Lutek, gerade noch die nötige Unterwürfigkeit vor einem König in seine Stimme pressend.
    Belothar senkte leicht sein Haupt. Nicht zu sehr, denn es wurde von ihm erwartet, Haltung zu bewahren, wie ihm Monearls knapper Blick zu verstehen gab. So richtete er seine ganze Aufmerksamkeit auf die Punktetafel. Es stand unentschieden. Beide Streiter hatten sich einen Punkt erkämpft.
    Der geborstene Lanzenstumpf krachte zu Boden und Celena ergriff, eine Spur zu herrisch, die nächste stumpfkronige Stange, die Wolther ihr entgegenhielt. Rihan sammelte währenddessen die Reste der Ersten auf. Er trat nahe an Feuerwind heran und sah zu Celena hinauf.
    »Euer
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