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Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Titel: Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
Autoren: Beth Cillian
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ihre Gruft zu verlassen . Er schlug ihre Hand nicht grob beiseite , hob sie nur abwehrend, d ennoch zuckte sie zusammen, als würde ihr schlagartig ihr Feh l verhalten bewusst . Sicher wurde sie zur Zurückhaltung erz o gen, dressiert wie ein Hündchen oder genetisch zur Unterwerfung vorbestimmt. Lorcan ve r bannte das Bild aus seinem Schädel, w ie ein Weißkittel ihr über den Kopf stre i chelte, um sie für ihren Gehorsam zu loben. Würde sie sich darüber freuen oder war es ihr gleichgültig, solange die Hand sie nicht schlug? W eshalb int e ressierte ihn das?
    „ Erlösen wir dich von der Kette . ” Er musste aufhören , wie ein Idiot mit ihr zu reden, e s gab kein wir und würde es nie geben . Lorcan tastete nach der Kette unter ihrem filzigen Haar, ging das Risiko ein, dass ihre untote DNA ihre Ernährung s gewohnheiten bestimmte und sie ihm ein Stück Fleisch aus der Brust biss, indem er ihr erlaubte, sich gegen ihn zu lehnen. Unter der verführerischen Vollkomme n heit der Nachthyazinthe witterte er den penetranten Gestank von Tierblut, inte n siver, als dass sie nur neben verrottenden Tierkadavern schlief. Ihre Gene mac h ten ihr vielleicht keinen Appetit auf Fleisch, aber Blut dü rfte zu ihrer schmalen Kost gehören. Wahrscheinlich fand sich in dieser Gegend einfacher ein Schlach t hof statt einer Blutbank ; zudem barg Tierblut den Vorteil, sie körperlich schwach , sie beherrschbar zu halten.
    „ Mor hawdd . ”
    Ihr Wispern beendete sein Speku lieren. Sie stützte sich an seiner Brust ab, Kä l te sickerte durch die Baumwolle, während sie ihre Hand nach dem lose auf fels i gem Untergrund liegenden Ende der Kette ausstreckte . I hre Fingerspitzen str i chen in einer zärtlichen Anmutung über das gebrochene Kette n glied. Ihm drängte sich das Bild auf, dass sie sich von einem alten Freund verabschi e dete, und w enn er sich in der Höhle so umsah, erschien es nicht abwegig . Neben der kleinen Quelle war d ie Kette ihre einzige Gesell schaft. I n ihrem Interesse hoffte er, dass er sich irrte und sich das eine oder andere Tier nicht allein zum Sterben in die Höhle verkroch en , seine Scheu angesichts der wenig bedrohlichen Bewohn e rin verlor en und ihr ein i ge glückliche Augenblicke ge schenkt ha t t e   … b is es vor ihren Augen abgeschlac h tet wurde. Lorcan verstand nicht, wie sich dieser Geda n ke in seinen Schädel ve r irrt hatt e, wahrscheinlich, weil eine solche Demonstr a tion demjenigen sinnvoll erschien, der an diesem Ort über Glück und Unglück, Leben und Tod entschied. Lorcan wehrte sich gegen die Vorste l lung, dass er noch weiter ging, dass sie nicht nach Blut vom Schlachthof stank, sondern nach dem ihrer kleinen Wegbegleiter. Ihre grazilen Finger krallten sich in sein Shirt, als ahnte sie seine Ge danken. Sie verlangte seine Aufmerksa m keit, dass er ihrem Blick folgte, den er unter dem Wust ihrer Haare nur erahnte und der an seiner Schulter vo r beiwanderte . Neben ihrer Zufluchtsstätte war eine Stelle, die ihn v erdäc h tig an ein Grab erinnerte. Aus kleinen Steinen gelegt schützte die Rune Berk h ana die vermeintliche Ruhestätte . Für die, die an die Exi s tenz des Göttlichen glaubten, verkörperte Berk h ana die Große Göttin, die Geb ä rende, Geliebte, Beschützende und die, die das Leben auch wi e der zu sich nimmt . I hrem Schutz hatte sie ihre n kleinen Gefäh r ten anb e fohlen.
    Alles in ihm wehrte sich dagegen, dass der Auswurf perverser Experimente, dass eine gequälte Kreatur an einem Glauben festhielt, während er … Verflucht noch mal, er ließ das alles viel zu nah an sich heran. Nichts berührte ihn mehr, seit Jahrhun der ten, s eit er seinem Zwillingsbruder Cian das Herz heraus ge riss en hatte . I n Wahrheit hatte er schon in diesem Augenblick nichts mehr empfu n den , keine Befriedigung über die geübte Ver geltung und keine Reue. Seine Gefühle ruhten in einem tiefen Grab in seinem Inner e n, das er eige n händig aus ge hob en hatte. Sie ruhten dort gemeinsam mit den Eri n nerungen an seinen einzigen Freund Dónal , den Cian in eine mordende Bestie verwandelt ha t t e.
    „ Zeit, dein Grab zu verlassen. ” Lorcan wandte sich von der kleinen Ruhestät te ab und hob die Kreatur in seine Arme . Er war darauf vorbereitet, dass sie kaum mehr als ein Kind wog , nicht jedoch auf die dünnen Arme , die sich Halt suchend um se i nen Hals schlangen . Ihre Lippen streiften bei ihrem zagh aften Vor stoß seine Halsbeuge , s ie atmete verstohlen seinen
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