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Verlobung auf Italienisch

Verlobung auf Italienisch

Titel: Verlobung auf Italienisch
Autoren: Sarah Morgan
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Schwelle zum Bad stehen. „Du hast dir große Sorgen gemacht, und deswegen habe ich dir ständig versichert, dass das Foto nicht veröffentlicht wird. Du hättest mir vertrauen sollen.“
    „Dir vertrauen!“ Nun wirbelte sie zu ihm herum und funkelte ihn an. „Warum sollte ich das? Du bist so überheblich und rechthaberisch. Wie hätte ich denn wissen können, dass du dir so sicher bist, weil sich das Foto in deinem Besitz befindet? Ich glaube das alles nicht …“ Ihr Puls raste. „Du warst so wütend auf Carlos. Ich dachte, du würdest ihn erledigen … Aber warum hätte er das alles arrangieren sollen?“
    „Weil er der Bruder einer Frau ist, mit der ich einmal zusammen war“, erklärte Rio aufgebracht. „Es war eine schwierige Beziehung: Sie wollte mehr …“
    „Und da war sie bei dir an der falschen Adresse, stimmt’s?“ Mit einer Handbewegung fegte sie ihre Schminksachen vom Frisiertisch in ihre Tasche. „Hat sie nicht Zeitung gelesen?“
    „Sie wollte, dass ich sie heirate“, erwiderte er.
    „Sie wollte den Rest ihres Lebens mit dir verbringen? Dann kann sie nicht ganz bei Trost gewesen sein.“
    Er hatte es nicht anders verdient, das wusste er. Er umfasste ihr Kinn. „Sie hat die Pille abgesetzt.“
    Eine Tube Lipgloss in der Hand, verharrte Evie mitten in der Bewegung. „Sie ist schwanger geworden? Absichtlich?“
    Fast musste er über ihren schockierten Tonfall lachen. „Ja, absichtlich, Evie. Und möchtest du wissen, warum?“
    „Ich bin ja nicht dumm. Vermutlich, weil sie glaubte, du würdest sie dann heiraten.“ Sie tat das Lipgloss auch in ihre Tasche. „Was du natürlich niemals tun würdest.“
    „Nein, weil es niemals funktioniert hätte“, antwortete er zornig. „Ich habe ihr alles andere angeboten – ein Haus in der Nähe von meinem, finanzielle Unterstützung. Aber sie wollte die Ehe. Und als ich ihr zu verstehen gab, dass ich Kontakt zu meinem Kind haben möchte, hat sie gesagt, dann müsste ich sie heiraten.“
    Regungslos stand sie da. Jetzt wirkte sie nicht mehr wütend, sondern unsicher.
    „Sie hat das Kind als Druckmittel benutzt“, fuhr er fort. „Ich habe ihr so viel Geld gegeben, dass sie immer im Luxus hätte leben können, aber sie hat es innerhalb kürzester Zeit verprasst. Und um meiner Tochter willen habe ich ihr weiter zu helfen versucht. Ich habe sogar ihrem Nichtsnutz von Bruder einen Job verschafft. Und ohne ihr Wissen habe ich um das Sorgerecht für meine Tochter gekämpft.“
    „Sorgerecht?“
    Rio lächelte bitter über ihren entsetzten Gesichtsausdruck. „Allerdings. Und ja, ich weiß, dass ich alleinstehend bin. Ein Single mit einer Beziehungsphobie, nicht gerade das Idealbild eines Vaters. Für sie war es einfach zu beweisen, dass ich mich nicht eigne. Ich bin ein Workaholic. Ich hatte noch nie eine feste Beziehung …“ Er atmete tief durch. „Vielleicht hätte ich nie auch nur eine Chance gehabt, wenn Jeanette Elyssa nicht unbeaufsichtigt gelassen hätte.“
    „Sie hat ihr Kind allein gelassen?“
    Am liebsten hätte er ihr gesagt, sie solle nicht so naiv sein, doch es wäre unfair gewesen. Sie war ein ganz anderer Mensch und konnte ein derartiges Verhalten nicht nachvollziehen. Schließlich hatte er erlebt, wie sie sich um ihren Großvater sorgte.
    „Jeanette hat sich nie ein Kind gewünscht. Sie wollte nur ein Druckmittel.“ Er beobachtete, wie Evie zusammenzuckte. „Da so etwas offenbar außerhalb deiner Vorstellungskraft liegt, möchte ich dir erzählen, wie unglücklich das Leben meiner Tochter bisher war. Dann verstehst du vielleicht, warum Rücksichtslosigkeit manchmal gerechtfertigt ist.“
    „Rio …“
    „Jeanette hat sie allein gelassen, weil sie das Geld, das ich ihr für Elyssa gegeben hatte, nicht vergeuden wollte. Ich habe ihr Angestellte bezahlt – sie hat sie gefeuert. Ich habe Bewerbungsgespräche mit acht Kindermädchen geführt. Keine von ihnen hat es länger als einen Tag ausgehalten. Jeanette hat erklärt, sie wolle sich selbst um Elyssa kümmern, aber das hat sie nicht. Schon vor ihrer Geburt habe ich angefangen, um das Sorgerecht für meine Tochter zu kämpfen. Aber erst vor sechs Monaten, als sie allein zu Hause war und schwer gestürzt ist, hat sich das Blatt gewendet. Das Jugendamt wurde eingeschaltet. Elyssa kam in eine Pflegefamilie, und der Fall wurde neu verhandelt. Es war ein langer, harter Kampf, doch wir hatten es fast geschafft.“
    „Hatten?“
    „Elyssa ist Jeanettes Druckmittel.“ Rio
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