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Verlobung auf Italienisch

Verlobung auf Italienisch

Titel: Verlobung auf Italienisch
Autoren: Sarah Morgan
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bemühte sich um einen neutralen Tonfall. „Jeanette hat sich praktisch neu erfunden und spielt nun die perfekte Mutter. Sie engagiert sich in der Gemeindearbeit und kümmert sich um Alte und Kranke.“
    „Und versucht gleichzeitig, deinen Ruf zu zerstören, damit der Eindruck entsteht, dass du kein guter Vater wärst?“
    „Leider habe ich im Laufe der Jahre selbst dafür gesorgt. Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich keine feste Bindung will. Damals ahnte ich natürlich nicht, dass ich es irgendwann bereuen würde.“
    „Also deswegen hat Carlos das alles arrangiert. Und darum geht es bei diesem Vertrag.“ Evie schaute ihm in die Augen. „Es geht nicht ums Geld, sondern um deine Tochter. Ihretwegen wolltest du die Veröffentlichung des Fotos verhindern.“
    Regungslos stand er da und betrachtete sie. „Ich habe jahrelang darauf hingearbeitet.“
    „Aber wenn deine Männer den Fotografen sofort in Gewahrsam genommen und die Kamera beschlagnahmt haben, was sollte dann diese Farce?“
    „Ich dachte, ich könnte davon profitieren“, gestand er. „Mein Anwalt hat mir geraten, mich entweder von den Frauen fernzuhalten oder eine anständige Frau zu finden. Ich hatte mich für die erste Möglichkeit entschieden – bis ich dich auf dem Bett liegen sah.“
    „Von wegen anständig“, bemerkte sie trocken. „Ich war nackt.“
    „Niemand würde je auf die Idee kommen, dass du kein anständiger Mensch bist“, erklärte er rau. Und er hatte sie benutzt. „Ich habe immer behauptet, ich werde nie heiraten und eine Familie gründen. Um die Leute von meinem Sinneswandel zu überzeugen, brauchte ich eine Frau, die ganz anders ist als meine bisherigen Partnerinnen. Da kamst du gerade richtig.“
    „Und dir ist nicht in den Sinn gekommen, mir die Wahrheit zu sagen? Du hättest mich doch nur um Hilfe zu bitten brauchen. Du hättest mir vertrauen können.“
    „Nein, das konnte ich nicht.“
    „Hast du je einer Frau vertraut?“
    „Dazu hatte ich keinen Grund“, erwiderte er prompt.
    Ein gequälter Ausdruck huschte über ihr Gesicht, und Rio wusste, dass Evie an ihre gemeinsame Zeit dachte. „Und was nun?“
    Unwillkürlich ballte er die Hände zu Fäusten. „Das liegt an dir“, meinte er tonlos. „Wenn du nach Hause fahren willst, um Weihnachten mit deinem Großvater zu verbringen, leite ich alles in die Wege. Und selbstverständlich hast du einen Job als Empfangsdame. Du bist zwar überqualifiziert, aber wenn du es unbedingt machen möchtest, nur zu. Das Einzige, worum ich dich bitte, ist, dass du wie vereinbart mit mir Schluss machst.“
    „Wie hast du es eigentlich geschafft, dass die Zeitungen nicht über deine Tochter berichtet haben?“
    „Das war Teil meiner Abmachung mit Jeanette. Außerdem hatten wir Glück. Offenbar ist kein Journalist auf die Idee gekommen, dass ich ein Kind haben könnte.“
    „Ich soll also mit dir Schluss machen …“ Sie rieb sich die Stirn. „Aber du hast noch nicht gewonnen, stimmt’s? Du könntest Probleme bekommen.“
    „Ja. Aber das Risiko muss ich eingehen.“
    „Wir kommst du darauf, dass du ein guter Vater wärst, Rio? Was kannst du einem Kind bieten?“
    Rio zögerte keine Sekunde. „Geborgenheit. Das Gefühl, dass ich immer für sie da sein werde.“ Noch nie hatte er das Bedürfnis verspürt, sich vor irgendjemandem zu rechtfertigen. „Sicher bin ich kein perfekter Vater, aber ich kann ihr eine Beständigkeit geben, die sie noch nie hatte.“
    „Große Worte aus dem Mund eines Mannes, der nach eigenem Bekennen nicht an feste Bindungen glaubt.“
    „Diese Bindung möchte ich eingehen.“ Er erwartete nicht, dass sie ihm glaubte. Und schon erwog er die Möglichkeiten, denn er wusste, dass sie ihn verlassen würde. Warum hätte sie es auch nicht tun sollen? Er hatte sie belogen. Er hatte ihr wehgetan. Er hatte Sex mit ihr gehabt …
    Und nun würde sie ihn dafür bezahlen lassen.
    Er musste seine Anwälte anrufen und sie warnen. Was diese ausrichten konnten, wusste er allerdings nicht.
    Als Rio in seine Tasche langte, um sein Telefon herauszunehmen, bekam er seine Brieftasche zu fassen. Nach kurzem Zögern nahm er sie heraus und zog das Foto hinter einigen Dollarnoten hervor. Einen weiteren Moment hielt er inne, dann reichte er es Evie. „Das ist Elyssa. Das Foto ist nicht besonders gut geworden. Ich habe es im Sommer mit meinem Handy gemacht. Ihr Haar ist in Wirklichkeit noch dunkler.“ Er beobachtete sie, während sie das Bild
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