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Verliebt in Paris: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Verliebt in Paris: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Verliebt in Paris: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)
Autoren: Kate Klise
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Du?
    Webb
    P . S. Klingt so, als würdest Du eine europäisch-arabische Tastatur benutzen. Ich hänge Dir eine Datei zum Thema Tastaturumstellung an.
    P . P . S. Übrigens bin ich diese Woche handyfrei. Hab’s Freitag in meinem Schließfach in der Schule liegen lassen.

Da Mom mir vom Gehsteig aus schon ärgerliche Blicke zuwarf, musste ich besonders schnell schreiben:
    Von: CocoChi@com
    An: Webbn@com
    Betreff: Re: Re: Re: Deine Tasche
    Hallo Webb,
    danke für die Umstellungsdatei. Jetzt kann ich e?n?d?l?o?s? Fragen stellen.
    Kann’s kaum fassen, dass Du Der Fremde im Zug gesehen hast. Letztes Jahr hab ich in meinem Kurs in Filmwissenschaft eine Hausarbeit über den Roman und die Verfilmung geschrieben. Die Story ist handwerklich richtig gut gemacht. Wusstest Du, dass Patricia Highsmith auch die Ripley-Bücher geschrieben hat, die verfilmt wurden? Absolut sehenswert, falls Du die Filme noch nicht kennen solltest.
    Wegen Walden , das haben wir letztes Jahr in Englisch durchgenommen. Gefiel mir richtig gut, bis ich erfuhr, dass Klein-Henry fast jeden Tag zum Mittagessen heim zu seiner Mama gegangen ist. Und musste seine Tante ihn nicht aus dem Knast auslösen? Hmm.
    Zu deiner Idee, einander die Taschen zu »stehlen«: Du bist echt clever, und ich will wirklich nicht langweilig wirken, aber … ich versuche gerade, ein Stipendium fürs College zu kriegen, und hab einen Eintrag wegen Taschenklau so nötig wie Herpes. Was hältst Du davon, wenn wir einen Weg finden, die Taschen zu Hause wieder zu tauschen? Ich wohne in Chicago (ist das CHI in meiner Mailadresse). Mom und ich fliegen Samstag zurück. (Also heute in sechs Tagen.)
    Allerdings bin ich voll dafür, die 500 Dollar zu nehmen. Das solltest Du auch machen. Schließlich ist die Sache echt lästig. (Nichts gegen Dich oder Deine Sachen.)
    Muss los. Noch nie was von Antonio Gaudí gehört. Werde ihn googeln, wenn ich mehr Zeit habe. Jetzt steht meine Mom draußen, wippt mit dem Fuß herum und guckt mich bitterböse an. Freu mich echt schon auf den Schulabschluss …
    Schöne Grüße von
    Coco (Wir könnten uns ausgiebig über sadistische Eltern unterhalten und darüber, wie sie ihre Kinder nennen) Sprinkle
    P . S. Eh ich’s vergesse, ich hatte nur lange genug in Deine Tasche hineingespäht, um zu merken, dass es nicht meine war!
    P . P . S. Der Spruch von wegen Handy im Schließfach liegen gelassen ist süß. Aber woher weiß ich, dass Du nicht in Wahrheit ein ekliger fünfzigjähriger Playboy bist, der ein Highschool-Mädel anzubaggern versucht? Die Antwort hat Zeit. Kann wahrsch. erst morgen wieder meine Mails checken.

Die Ausstellung fand im Palacio de Cristal oder Kristallpalast inmitten des Retiro-Parks statt. Das prächtige Gebäude war 1887 errichtet worden, um die fremdartige Tier- und Pflanzenwelt der damals von Spanien beherrschten Philippinen zur Schau zu stellen. Bis heute mutet der Kristallpalast mit seiner reich verzierten Kuppel wie ein imperiales Gewächshaus an.
    Nur leider machte ihn das viele natürliche Licht zum gänzlich ungeeigneten Schauplatz für eine postmoderne Ausstellung, die in erster Linie auf Dunkelheit angewiesen war. Wie sollten die Besucher unter solchen Bedingungen die digitalen Bilder auf den Leinwänden und Bildschirmen wahrnehmen? Zudem musste irgendwer übersehen haben, dass der Kristallpalast nicht wirklich regendicht war. Sein Dach wies mehrere Abschnitte aus Maschendraht auf, die für Belüftung sorgten. Zum Glück sah es nicht nach Regen aus. Aber es war wieder eine Sorge mehr.
    Nie wurde ich in einen Ausschuss zur Wahl einer Ausstellungsstätte berufen. Meine Arbeit begann immer erst, nachdem ein Schauplatz, gewöhnlich der falsche Schauplatz, bestimmt worden war. Dann stand ich vor der Herausforderung, temporäre Räume – Wände, Decken, Beleuchtung – so zu gestalten, dass es die jeweiligen Exponate in ein möglichst vorteilhaftes Licht rückte.
    Für diese Ausstellung hatte ich ein Gewölbe innerhalb der Kuppel des Kristallpalasts entworfen, um einen deutlich abgesonderten Raum zu schaffen. Dennoch musste ich für die Fenster zusätzlich ein System elektronisch gesteuerter Jalousien austüfteln, die das Außenlicht abschirmten.
    Viel bei meiner Arbeit war Bastelei. Für alles, was mit Kabelverlegen oder Trockenbau zu tun hatte, schloss ich Verträge mit irgendwelchen Handwerkern. Mir selbst behielt ich die Platzierung der Kunstwerke vor. Meiner Ansicht nach war das bei jedem Auftrag die Hauptsache. Wenn
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