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Verliebt in einen Unbekannten

Verliebt in einen Unbekannten

Titel: Verliebt in einen Unbekannten
Autoren: Lucy Robinson
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Hailey«, bemerkte ich. Und als könnte er uns hören, warf Matty ihr eine Kusshand zu. Ich kicherte. Matty war noch besessener von Hailey als Sam von Yvonne. Er war ein lebhafter, rotwangiger Outdoor-Typ, nicht viel größer als sie. Die beiden waren verrückt nacheinander. Er vergötterte jeden Zentimeter von ihr, einschließlich ihrer seltsam geformten kleinen Hammerzehen.
    Â»Ach, hör doch auf!« Sie errötete, als wäre sie ein Schulmädchen. »Ob du es glaubst oder nicht, Chas, ich fände das toll!«, fügte sie enthusiastisch hinzu, dann senkte sie ihre Stimme. »Kannst du dir das vorstellen? Ich, als Braut? Du, meine Brautjungfer?«
    Ich konnte es mir vorstellen. Hailey würde den Mittelgang entlangmarschieren, ganz das kleine Energiebündel, das sie war, und jeden, der ihr in die Quere käme, mit ihrem gigantischen, hochgeschnürten, schneeweißen Busen aus dem Weg räumen. Selbst an einem normalen Tag waren ihre Brüste so ausladend, dass man ein Schachbrett darauf abstellen konnte; ich konnte mir nur vage ausmalen, was eine Korsage bewirken würde.
    Â»Mein Gott, Charley, ich bin dir ja so dankbar«, sagte sie plötzlich. »Ohne dein Zutun hätte sich Matty niemals mit mir verabredet.«
    Â»Sei doch nicht albern. Er stand auf dich. Ich habe bloß ein bisschen gekuppelt.«
    Â»Das stimmt nicht«, widersprach Hailey, als Matty sie zu sich den Hügel hinabwinkte. »Du hast absolute Wunder vollbracht. Ich stehe tief in deiner Schuld.«
    Ich liebte es, meinen Freunden etwas Gutes zu tun, und Matty für Hailey an Land zu ziehen hatte sich als nicht allzu schwer herausgestellt. Er war sofort Feuer und Flamme gewesen.
    Â»Ach, Chas«, sagte sie jetzt und stand auf, um zu ihrem Freund zurückzukehren. »Fast hätte ich es vergessen. Gestern stand ein großartiger Artikel in der Zeitung über einen Amerikaner, der damit ein Riesengeschäft macht.« Sie wühlte in ihrer Handtasche, die so groß war, dass sie mühelos selbst hineingepasst hätte. »Da haben wir’s ja schon.« Sie reichte mir eine zusammengefaltete Zeitungsseite. »Ich denke, du solltest der britische Ableger seiner Firma werden.«
    Sie klopfte sich ab, dann beugte sie sich vor und küsste mich auf die Wange. »Gut gemacht, Charley«, lobte sie mich. »Heute feierst du einen weiteren Triumph. Du bist einfach umwerfend und absolut kompetent … also gönn dir jetzt mal eine Pause. Die Party läuft auch von allein weiter.«
    Ich nickte gehorsam, wohl wissend, dass mir das niemals gelingen würde. Es war ja schön und gut, ein Fest zu genießen, doch irgendwer musste schließlich hinter den Kulissen wirken, um alles in Gang zu halten. Und das war schlicht und ergreifend meine Aufgabe. Nachdenklich kaute ich auf meinem Daumen und fragte mich, ob ich die Gläser nachfüllen sollte, doch Hailey, die hügelabwärts Richtung Matty verschwand, warf mir einen warnenden Blick zu. Na gut, beschloss ich, es wäre durchaus vernünftig, ein paar Minuten auszuruhen.
    Ich gähnte wieder und schlug die Zeitung auf.
    Stockblindes Blind Date
    Das Glück lacht, wenn die Vielbeschäftigten und Unbeholfenen ihr Liebesleben in die Hände gewitzter Fremder legen
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