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Verliebt bis unters Dach Roman

Verliebt bis unters Dach Roman

Titel: Verliebt bis unters Dach Roman
Autoren: Sarah Monk
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er fröhlich zurück und biss in den Keks.

    Wenn man bedachte, dass sie nur ihre persönliche Habe mitnahmen und keine Möbel, dann war der Lastwagen ziemlich voll. Hinten stapelten sich die Kisten bis ans Dach.
    »Ich hätte nie gedacht, dass wir so viel Zeugs haben!«, stöhnte Marilyn, schob den letzten Karton auf die Ladefläche und schloss die Tür.
    »Hatten wir auch nicht. Ich habe nur gedacht, ich mache noch einen Londoner Fischzug und ramme ein Elektrogeschäft. Wir haben hier drei Flachbildschirm-Fernseher, fünf Stereoanlagen und achtzehn Sandwich-Toaster.«
    »Schön wär’s«, lachte Marilyn. »Die könnten wir dann für das Benzingeld verkloppen.«
    Dann quetschten sich die drei auf den breiten Vordersitz. Marilyn fuhr als Erste, ließ den Motor an, legte, weil sie nicht an die Schaltung gewöhnt war, krachend den ersten Gang ein und wandte sich grinsend ihrer Familie zu.
    »Ich kann es immer noch nicht glauben.«
    »Na, Schwester, es ist aber wahr. Wir sind endlich unterwegs.«
    »Du musst dich noch von Hackney verabschieden, Liesel.«
    »Tschüss, Hackney«, sagte Liesel gehorsam.
    »Sag Hackney auf Wiedersehen, Alex.«
    Alex beugte sich vor und winkte aus dem Fenster.
    »Tschüss, Scheißhaus«, verkündete er fröhlich.
    Marilyn zog eine Braue hoch und warf Liesel einen bedeutungsvollen Blick zu.

4
    Die Straße war leer. Marilyn hatte die Augen geschlossen. Die beleuchtete Uhr auf dem Armaturenbrett zeigte vier Uhr dreißig an, und um diese Jahreszeit, das wusste Liesel, würde die Dunkelheit erst in einer halben Stunde der Sonne weichen.
    Alex war trotz des Motorgedröhns tief eingeschlafen. Irgendwie hatte er es im Schlaf geschafft, sich auszustrecken, so dass sein Kopf auf dem Schoß seiner Mutter lag und seine Füße auf Liesels. Das Schalten war in dem großen weißen Lieferwagen schon schwer genug, ohne dass sie jedes Mal erst Alex’ Trainers aus dem Weg schieben musste, aber Liesel hatte es bisher immer geschafft, bis jetzt, wo sie im dritten Gang landete und einen Aufschrei unterdrückte, weil das Getriebe protestierend aufkreischte.
    »Tut mir leid«, murmelte sie, weil Marilyns Lider beunruhigt hochzuckten. Alex schlief weiter.
    »Keine Sorge, ich habe nicht geschlafen.«
    »Nein?«
    »Ich kann nicht.«
    »Enschuldige, aber das Ding ist nicht einfach zu fahren.«
    »Ich weiß, aber es liegt nicht an deinem Schalten.«
    »Du bist nervös, stimmt’s?«, fragte Liesel, die ihre Schwester gut kannte.
    Marilyn nickte. »Warum wohl mussten wir bei so vielen Raststätten anhalten?«
    »Na, wir sind vermutlich in einer Stunde da.«
    »Wirklich? Wo sind wir denn?«
    »Kurz vor Jamaica Inn.«

    »Ohhh, Daphne du Maurier! Sollen wir anhalten und es uns ansehen?«
    »Es ist mitten in der Nacht.«
    »Es ist fast fünf Die Sonne geht bald auf. Komm, Liesel!«
    »Und unser Schneewittchen? Du weißt, wie er ist, wenn er nicht seine acht Stunden Schlaf bekommt.«
    »Hmmm. Eher supermuffig statt Superman.«
    »Wir machen das ein anderes Mal. Wir sind doch mindestens bis Ende des Sommers hier.«
    »Meinst du, dazu haben wir Zeit? Wir müssen immerhin ein Hotel betreiben...« Marilyn verstummte, und dann blieb ihr der Mund vor Schock offen stehen, als wäre ihr diese Tatsache erst jetzt richtig klargeworden. »Verdammt, Liesel. Wir werden ein Hotel führen!«
    »Weiß ich.«
    »Ist das nicht unglaublich?«
    »Ich weiß. Na, wir sind endlich unser eigener Boss. Zumindest technisch gesehen. Alex ist unser Boss, aber ich arbeite viel lieber für ihn als für Carlos den Schrecklichen. Ich weiß, wir haben jede Menge zu lernen und müssen vermutlich schwer schuften, aber wir kriegen das bestimmt prima hin, oder?«
    Marilyn nickte. »Immerhin wissen wir, was Arbeiten heißt.«
    »Und Zeit für andere Dinge müssen wir auch finden. Hier gibt es so viel zu sehen und zu erleben. Truro mit den Galerien und Restaurants - oh, und die Kathedrale. Dann Segeln in Falmouth, die Burg in St. Mawes, und wo wir von Burgen reden: Alex ist sicher ganz begeistert von Tintagel, König Arthur und all das...« Liesel hatte wegen Alex anfangs geflüstert, doch jetzt war ihre Stimme vor lauter Aufregung hörbar geworden. »Wusstest du, dass es in Newquai ein sehr gutes
Meeresaquarium gibt? Dann das Tate Modern Museum in St. Ives, das Eden Project , ganz zu schweigen von den Stränden. Wir könnten sogar surfen lernen, Marilyn!«
    »Du schwimmst doch nicht gerne im Meer.«
    »Nein, aber ich wäre gerne eine Strandschönheit. In
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