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Verlieb dich nie in einen Herzensbrecher! (Julia) (German Edition)

Verlieb dich nie in einen Herzensbrecher! (Julia) (German Edition)

Titel: Verlieb dich nie in einen Herzensbrecher! (Julia) (German Edition)
Autoren: Anne McAllister
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die Dreißig mit einem ebenso hektischen Lebensstil wie seinem – waren vielversprechend gewesen. Alle drei hätten eine ideale Gefährtin abgeben können. Hätten.
    Wie sich herausstellte, dachten sowohl die Rechtsanwältin wie auch die Zahnärztin und die Börsenmaklerin im Grunde nur daran, die Karriere an den Nagel zu hängen und Kinder zu bekommen.
    So kann man sich täuschen, ging es Alex jetzt durch den Kopf, während er erneut auf den Namen auf dem Zettel starrte. Daisy …
    War es Zufall oder Vorsehung?
    Vor fünf Jahren hatte es in seinem Leben eine Daisy gegeben. Honigblond, mit tiefblauen Augen. Er erinnerte sich an eine samtweiche Stimme und ein melodisches Lachen, leise Seufzer und heiße Küsse. Jene Daisy hatte ihn heiraten wollen – würde diese Daisy womöglich die geeignete Frau für ihn finden?
    Weshalb scheute er eigentlich vor der Idee zurück, eine Heiratsvermittlerin einzuschalten? Im Grunde war das nichts anderes als Delegieren; Aufgaben, für die er selbst keine Zeit fand, anderen zu übertragen. In seinem Architekturbüro machte er das tagtäglich.
    Miss oder Mrs Connolly würde Kontakte herstellen und eine Vorauswahl treffen, nach den Kriterien, die er aufstellte. Das war nicht nur effizient, es ersparte ihm unangenehme Überraschungen wie die der letzten Wochen. Selbstredend blieb die endgültige Entscheidung ihm überlassen.
    Lukas hatte recht: Daisy Connolly war die beste Lösung – warum hatte er sie nicht schon längst konsultiert? Vermutlich lag es an seinem chronischen Zeitmangel.
    Zwanzig Minuten später hielt das Taxi an der gewünschten Adresse. Er zahlte und stieg aus. Einen Termin hatte er nicht vereinbart, und so hoffte er, dass er nicht umsonst gekommen war.
    Die Straße mit den drei- und vierstöckigen braunen Sandsteinhäusern machte einen ruhigen und gepflegten Eindruck. Jetzt, Anfang Oktober, leuchtete das Laub an den Bäumen entlang der Bürgersteige in den verschiedensten Schattierungen von Gold und Orange. Es war ein schönes Bild, an dem sich der Architekt in ihm erfreute.
    Als er vor drei Jahren den Sitz seiner Firma von Europa nach New York verlegte, hatte er sich auf der Suche nach einer Wohnung für ein Apartment im zwanzigsten Stock eines Wolkenkratzers entschieden. Von dort bot sich ihm ein beeindruckender Ausblick auf die Stadt. Gleichzeitig fühle er sich von den Geschehnissen um ihn her ausgeschlossen.
    Ein Jahr später erteilte ihm ein Kunde den Auftrag, in Brooklyn ein Bürogebäude aus der Vorkriegszeit abzureißen, um es durch ein modernes Hochhaus zu ersetzen. Alex begutachtete das altmodische Haus und wusste sofort, dass er gefunden hatte, wonach er suchte – eine anspruchsvolle Aufgabe und eine Wohngegend nach seinem Geschmack. Er fand ein anderes Grundstück für das Hochhaus, dann erwarb und sanierte er das alte Gebäude. Jetzt beherbergte es die Geschäftsräume seiner Firma und im dritten Stock sein Apartment. Er fühlte sich nicht länger isoliert, er war, wo er sein wollte.
    Daisy Connollys Straße besaß ein ähnliches Flair. Nicht weit entfernt von ihrem Haus befand sich ein Waschsalon, gegenüber ein kleines Restaurant. Auf einem unbebauten Grundstück zwischen zwei Häusern lag ein Kinderspielplatz mit Kletterstangen und einer Rutschbahn. An dem danebenstehenden Wohnhaus hing ein diskretes Messingschild mit den Sprechstundenzeiten eines Chiropraktikers.
    Offerierten Heiratsvermittler ihre Dienste auch mithilfe eines Firmenschilds? Er warf einen Blick auf die Fassade von Ms Connollys Haus und atmete insgeheim auf. Kein Schild! Abgesehen von der helleren Farbe unterschied es sich in nichts von seinen Nachbarn. Altmodische weiße Spitzenvorhänge zierten die Fenster im Erdgeschoss, wo sich vermutlich ihre Büroräume befanden. Der erste Eindruck war positiv.
    Alex rückte die Krawatte zurecht, stieg die Stufen zum Eingang hinauf und betrat ein winziges Foyer. Auf dem Briefkasten mit der Hausnummer eins las er den Namen Daisy Connolly. Resolut drückte er auf den Klingelknopf daneben.
    Eine halbe Minute blieb alles still. Ungeduldig verlagerte er das Gewicht. Hatte er seine kostbare Zeit doch verschwendet?
    Er war im Begriff zu gehen, als er Geräusche im Flur vernahm. Dann wurde die Tür von innen aufgemacht, und eine junge Frau erschien in der Öffnung, ein Lächeln auf den Lippen. „Hi, Phil …“ Im nächsten Moment wurde sie kreideweiß.
    „Alex!“
    Honigblondes Haar. Tiefblaue Augen. Die Erinnerung an heiße Küsse
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