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Verlangen

Verlangen

Titel: Verlangen
Autoren: Sylvia Day
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konzentrieren, die noch zu erledigen waren, statt auf den stechenden Schmerz in seiner Brust. Er hatte keine Ahnung, wie viel Zeit verging. Es spielte keine Rolle.
    »Cross.«
    Instinktiv griff Aidan nach der Glefe, die an der Röhre vor ihm lehnte, und wirbelte in einem blitzschnellen, aber präzisen Bogen herum. Sheron sprang kaum rechtzeitig zurück, um zu verhindern, dass er in zwei Hälften gesäbelt wurde.
    Der Älteste hob seine Hände zu einer defensiven Geste. »Ich bin unbewaffnet, Captain.«
    Aidans Augen wurden schmaler. »Wie seid Ihr hereingekommen? Ihr wart nicht bei den anderen.«
    »Du enttäuschst mich. Ich dachte, ich hätte dir mehr beigebracht.«
    »Ihr habt mir genug beigebracht, um Euch etwas anzutun. Im Moment ist das alles, was ich wissen muss.«
    »Ach wirklich?« Sheron sah sich in dem Raum um. »Dann vermute ich, es interessiert dich nicht allzu sehr, dir anzuhören, wie du zu deiner Träumerin zurückkehren und in ihrer Welt produktiver sein kannst als hier?«
    Als er im Schatten der Kapuze den Anflug eines Lächelns sah, sprang Aidan mit einem Satz vor und drückte seinen ehemaligen Lehrmeister an die raue Felswand. Sein Unterarm presste sich fest auf Sherons Luftröhre. »Ich schlage vor, Ihr sprecht, wenn ich meinen Arm bewege.«
    Sheron gelang ein schwaches Nicken, und Aidan nahm den Druck eine Spur zurück.
    Keuchend sagte der Älteste: »Es gibt Erdenlegenden über Träume.«
    »Kommt zur Sache.«
    »Bestimmte menschliche Kulturen haben daran gearbeitet, unter Einsatz diverser Gegenstände – Traumfänger, Puppen oder Symbole – die Kontrolle über Träume zu erlangen.«
    Aidans Interesse war erwacht. »Sprecht weiter.«
    »Was glaubst du wohl, woher die Ideen für solche Gegenstände kamen? Hinter jeder Legende steckt ein Körnchen Wahrheit.«
    »Ich weiß. Und?«
    »Über den Planeten der Träumer verstreut gibt es Orte, an denen die ursprünglichen Artefakte, die zu den Legenden angeregt haben, noch vorhanden sind. Sie wurden dort bis zur Entdeckung des Schlüssels aufbewahrt. Immerhin bestand die Möglichkeit, dass es der Elite misslingen würde, die Träumerin zu töten. Oder dass sie nicht dazu in der Lage sein würde. Und die Älteren hatten den Wunsch, in dem Fall auf etwas anderes zurückgreifen zu können.«
    Das Blut in Aidans Adern verwandelte sich in Eis. »Was bewirken sie?«
    »Alles, was du wissen musst, steht in diesem Buch, das du mitgenommen hast.« Sherons Stimme senkte sich und wurde eindringlicher. »Jetzt werden sie jemanden aussenden, um diese Gegenstände an sich zu bringen. Während du hier bist, werden sie dort jemanden gegen deine Träumerin vorgehen lassen.«
    »Weshalb sollte ich Euch glauben?«
    »Welchen Nutzen zöge ich daraus, dich zu belügen?«
    Aidan zog eine Augenbraue hoch. »Ihr wärt mich für eine Weile los.«
    »Ah …« Sheron lächelte. »Da ist was dran.«
    Aidan stieß sich von der Wand ab und hob die Spitze seiner Glefe. Sein Herz schlug in einem gleichmäßigen Rhythmus, und sein Brustkorb hob und senkte sich ohne jede Spur von Anstrengung, doch seine Gefühle waren in heftigem Aufruhr. »In dem Buch steht etwas darüber, dass der Schlüssel, das Schloss und der Wächter die Welt, wie wir sie kennen, zerstören.«
    »Tatsächlich?«, fragte Sheron leise.
    Aidan ließ sich einen Moment Zeit, um sich ins Gedächtnis zu rufen, was er transkribiert hatte, und plötzlich zweifelte er an den Schlussfolgerungen, die er gezogen hatte.
    »Überall sind Überwachungskameras, Cross. Bevor deine Männer die Höhle eingenommen haben, konnte ich nicht offen reden. Was es angeht, dich zurückzubringen – die Elite hätte diesen Ort nicht beschlagnahmt, wenn du nicht hier gewesen wärst, und du wirst diese Werkzeuge brauchen, wenn du auch nur die geringste Aussicht auf Erfolg haben willst. Alles musste genauso kommen, wie es gekommen ist. Glaube mir.«
    »Der Anhänger?«
    »Lies das Buch. Da steht alles drin. Die Ältesten wissen nichts von seinem Verschwinden. Deine Männer hier werden dafür sorgen, dass du die Zeit hast, die du brauchst.«
    »Ihr stellt Euch gegen die anderen Ältesten. Warum?«
    »Wir alle wollen dasselbe – den Albträumen ein Ende bereiten. Ich glaube einfach nur, dass man verschiedene Wege einschlagen kann, um dieses Ziel zu erreichen. Ich kann nichts tun, ohne meine Position zu verlieren, aber du kannst an meiner Stelle handeln. Du wirst vielleicht nicht immer verstehen, warum ich etwas tue, wie zum Beispiel die Sache
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