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Verirrte Herzen

Verirrte Herzen

Titel: Verirrte Herzen
Autoren: Julia Schoening
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Leichtigkeit schwebte sie durch den Raum. Sie konnte es kaum erwarten, Caros Stimme zu hören. Ein Lächeln erhellte ihr ganzes Gesicht. Eigentlich hatte Anne längst alle Hoffnung begraben, dass Caro ihre Meinung noch einmal ändern würde. Aber vielleicht hatte sie sich getäuscht.
    »Hallo Caro. Ich habe gerade deine Karte bekommen«, platzte Anne sofort heraus, nachdem sich Caro gemeldet hatte.
    Caro räusperte sich. »Und?« fragte sie. An Caros Stimme konnte Anne erkennen, dass sie nervös war.
    Doch auch ihr ging es nicht besser. Es kam ihr vollkommen unwirklich vor, dass Caro ihr diese Karte geschickt hatte. »Ich würde gern zum Abendessen zu dir kommen.«
    Ein erleichterter Seufzer kam durch das Telefon. »Schön. Wie wäre es gleich heute Abend?« Es schien Caro ja wirklich wichtig zu sein, sie so schnell wie möglich wiederzusehen.
    »Ich muss Nadine fragen, ob sie auf Lilly aufpassen kann. Dann hätte ich heute Abend Zeit«, entgegnete Anne. Ihre Mundwinkel verzogen sich zu einem glücklichen Lächeln.
    Unzählige Schmetterlinge schwirrten durch Annes Bauch, als sie vor Caros Tür stand. Aufgeregt zupfte sie ihren neuen Rock zurecht. Dann drückte sie mit feuchten Fingern den Klingelknopf.
    Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, ihre Knie waren butterweich. So nervös hatte sie sich schon eine Ewigkeit nicht mehr gefühlt.
    Plötzlich öffnete sich die Tür, und sie sah direkt in Caros Augen. Die blonden Haare fielen sanft auf ihre Schultern.
    Unsicher ging Anne auf Caro zu. Sie hatte das Gefühl, Caros Atem auf ihrer Haut spüren zu können. Ein wohliger Schauer durchfuhr sie.
    Caro nahm nichts mehr um sich herum wahr, nur Anne konnte sie noch erkennen, diese dafür aber in jeder Einzelheit. Sie verschlang sie förmlich mit ihren Blicken. Sie war immer noch die schönste Frau auf der ganzen Welt.
    Mit jedem Zentimeter weniger, der sie trennte, baute sich eine geheimnisvolle Spannung auf. Es knisterte unüberhörbar, tausend Funken sprangen zwischen ihnen hin und her. Die Luft war elektrisch geladen.
    Endlich nahm Anne all ihren Mut zusammen und umarmte Caro. Caro erwiderte die Umarmung mit leichtem Druck. Auch sie konnte ihre Unsicherheit kaum überspielen.
    »Schön, dass du gekommen bist. Du hast mir gefehlt«, flüsterte Caro leise in Annes Ohr. Sie hatte sich so sehr nach Anne gesehnt.
    Eine Gänsehaut überzog Annes Körper. Sie konnte Caros Lippen ganz nah an ihrer Haut spüren und musste sich stark zurückhalten, sie nicht einfach zu küssen. Plötzlich trafen Caros weiche Lippen auf ihre. Es war nur der Hauch eines Kusses. Anne wusste nicht, wie ihr geschah.
    Erschrocken über das, was sie soeben getan hatte, wich Caro zurück. »Äh, möchtest du vielleicht hereinkommen«, stotterte sie verlegen. So hatte sie den Abend eigentlich nicht geplant gehabt. Hoffentlich hatte sie Anne mit ihrem Übergriff nicht erschreckt.
    Mit wackeligen Beinen betrat Anne die nur von Kerzenschein erhellte Wohnung. Caro hatte bereits den Tisch gedeckt, und was auch immer sie gekocht hatte, es roch köstlich.
    »Möchtest du dich vielleicht setzen?« fragte Caro und rückte einen Stuhl für Anne zurecht.
    Anne warf ihre braunen Locken in den Nacken, ehe sie Caro ein bezauberndes Lächeln schenkte. »Danke.« Doch sie setzte sich nicht, sondern blieb dicht vor Caro stehen.
    Caro konnte den Blick nicht von ihr abwenden, ihre Gefühle fuhren Achterbahn. Sie konnte sie keinen Augenblick länger unterdrücken. Das hatte sie viel zu lange versucht. Sie sah Anne tief in die Augen. »Oh Anne, ich weiß nicht, warum ich mich so lange dagegen gewehrt habe. Ich liebe dich noch immer, und ich habe dich immer geliebt. Jede vergangene Sekunde hat mein Herz nur für dich geschlagen. Ich möchte wieder mit dir zusammensein. Ich wünsche mir nichts mehr, als dass wir noch einmal von vorn beginnen.« Caros Stimme zitterte.
    Anne konnte kaum glauben, was Caro eben gesagt hatte. Ihr Herz pochte in ihrer Brust so laut, dass sie dachte, man müsse es hören können. Ihr Puls raste, und sie wusste nicht mehr, was Wirklichkeit und was Traum war. Was sie soeben gehört hatte, konnte nur Einbildung sein. Es war zu schön, um wahr zu sein.
    Doch als sie Caros sehnsuchtsvollen Blick sah, in dem sich ihre unendliche Liebe widerspiegelte, begriff sie, dass sie doch richtig verstanden hatte und dass Caro es wirklich ernst meinte.
    Überglücklich nahm Anne Caro in die Arme und schmiegte sich an ihren warmen Körper. »Natürlich will ich dich noch. Ich
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