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Verhext

Titel: Verhext
Autoren: Amanda Quick
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als der geheimnisvollste und höchstwahrscheinlich auch als der gefährlichste Mann in ganz London gelten.«
    »Wie bei der Schönheit, Trescott, kommt es auch bei dem Geheimnisvollen und dem Gefährlichen ganz auf den Betrachter an.«
    »Die Gerüchte über Ihre Vergangenheit garantieren, daß Sie eine lebende Legende sind, Masters. Natürlich wird da jede Frau, die den Nerv hat, Ihnen den Laufpaß zu geben, Gegenstand von Gerüchten und Spekulationen.«
    »Natürlich.«
    Trescott kniff die Augen zusammen. »Ich gebe zu, daß die Lady selbst für Ihre Verhältnisse höchst ungewöhnlich ist, Sir. Wo haben Sie nur die Bekanntschaft einer solch charmanten Witwe gemacht?«
    »Sie haben sie also schon kennengelernt?«
    »Selbstverständlich.« Trescott grinste. »Alle Welt kennt Mrs. Bright. Eine Soiree oder ein Ball ist nur dann ein Erfolg, wenn sie dort anzutreffen ist. Ihre Mätresse ist bei weitem das faszinierendste Geschöpf, das in den letzten Jahren in unseren Kreisen aufgetaucht ist.«
    »Finden Sie sie faszinierend, Trescott?«
    »Natürlich. Alle Welt ist hingerissen. Wissen Sie, wir nennen sie Lady Starlight.«
    »Ach ja?«
    Trescott zuckte mit den Schultern. »Natürlich ist sie keine besondere Schönheit. Aber das wissen Sie ja besser als jeder andere. Aber sie hat etwas, das die Blicke anzieht, nicht wahr? Ich nehme an, sie hat ihren Spitznamen wegen ihrer Aufmachung.«
    »Ach ja. Ihre Kleider.«
    Trescott verzog den Mund zu einem boshaften Grinsen. »Man stelle sich nur vor, die neueste Mätresse des berüchtigtsten Mannes der gesamten besseren Gesellschaft kleidet sich in reinstes Weiß, als sei sie eine verdammte Jungfrau. Wirklich empörend.«
    Marcus hörte auf, das Brandyglas in seinen Händen zu drehen. Er sah Trescott fragend an. »Sie hat also immer noch eine Vorliebe für Weiß?«
    »Sie trägt nie etwas anderes«, versicherte der ihm. »Sie ist wirklich ein Original. Übrigens, alle Frauen beneiden sie glühend um diese lächerlich kleine weiß-goldene Kutsche, in der sie herumfährt. Ist es unhöflich, wenn ich frage, wieviel Sie dafür bezahlt haben?«
    »Ich erinnere mich im Augenblick nicht daran.« Marcus blickte ins Feuer.
    »Ich nehme an, Sie haben ihr so viele teure Schmuckstücke und Spielereien gekauft, daß die weiße Kutsche und die weißen Stuten, die dazu gehören, gar nicht weiter aufgefallen sind, hmm?«
    »Ich schenke derartigen Dingen keine besondere Beachtung.«
    Trescott stöhnte. »Es ist bestimmt angenehm, wenn man so reich wie Krösus ist. Nun, ich möchte Ihnen gewiß nicht zu nahe treten, Sir, aber es ist offensichtlich, daß sie Sie ganz schön ausgenommen hat, ehe sie beschloß, sich nach einem anderen Liebhaber umzusehen.«
    »Es kommt vor, daß Frauen erhebliche Summen von ihren Ehemännern erben.«
    »Es heißt, der verstorbene Mr. Bright sei wesentlich älter als sie gewesen und habe äußerst zurückgezogen irgendwo in Devon gelebt. « Trescott warf Marcus einen prüfenden Blick zu. »Vielleicht hat er ihr etwas Geld hinterlassen, aber alle Welt nimmt an, daß sie sich von Ihnen hat aushalten lassen, Masters.«
    »Sie wissen, wie diese Dinge sind. Ein Mann muß eben für seine Vergnügungen bezahlen.«
    Trescott bedachte ihn mit einem dünnen Lächeln und stieß dann ganz in den Löwenkäfig vor. »Was ist es für ein Gefühl, von einer intriganten Mätresse ausgenommen zu werden, ehe sie sich einen anderen Mann sucht, um das Bett mit ihm zu teilen?«
    »Das Gefühl, das ich im Augenblick verspüre, läßt sich nur schwer beschreiben, Trescott.«
    »Es gibt wohl kaum einen Mann, der nicht ein Vermögen dafür gäbe, Ihre Stelle in ihrem Schlafzimmer einzunehmen.«
    »Ach, tatsächlich.«
    »Auf jeden Fall scharwenzeln all Ihre Bekannten, vor allem diejenigen, mit denen Sie hin und wieder Karten spielen, Nacht für Nacht um sie herum«, fuhr Trescott fort. »Lartmore, Darrow, Ellis und Judson machen ihr allabendlich den Hof. Und dann sind da noch ein paar Gecken und Dandys wie Hoyt, die sich die größte Mühe geben, sie zu amüsieren, um in ihrer Gesellschaft gesehen zu werden.«
    »Manchen Männern ist eben nichts zu peinlich, wenn es darum geht, dem Trend zu entsprechen.«
    »Da wir gerade vom Trend sprechen«, fügte Trescott hinzu. »Ihre
    Kenntnisse von der klassischen Antike haben ihr dazu verholfen, die nähere Bekanntschaft einer Reihe von Ladies zu machen. Sie wissen ja, wie es heutzutage ist. Sämtliche Frauen sind versessen darauf, ihre Häuser im
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