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Verhext

Titel: Verhext
Autoren: Amanda Quick
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Batist, und auf dem Kopf hatte sie eine rüschenbesetzte Nachthaube. Beim Anblick ihres strahlenden Lächelns stockte Marcus der Atem.
    »Iphiginia.« Etwas anderes fiel ihm nicht ein.
    Er breitete die Arme aus, und sie warf sich hinein. Dann hob er sie hoch, trug sie zum Bett und fiel mit ihr auf die sauberen, duftenden Kissen.
    Er hatte das Gefühl, endlich ein ganzer Mensch zu sein und nicht mehr aus geölten Rädern und Schrauben zu bestehen.
    »Ich liebe dich, Marcus.«
    Er zog sie eng an sich und küßte sie leidenschaftlich. Er umfaßte ihre Hüfte und nahm eine ihrer festen, süßen Brustwarzen in den Mund. Sie war einfach perfekt, dachte er voll der Bewunderung. Es war, als sei sie nur für ihn gemacht.
    All die Jahre hatte er nur auf sie gewartet.
    »Halt mich, Iphiginia. Laß mich nie mehr los.«
    »Nie.«
    Er war sich nicht sicher, ob er das Gefühl richtig deutete, das kurze Zeit später in ihm aufwallte, als er sich in Iphiginias warmen, engen Körper schob. Wahrscheinlich war es Freude.
    Als Iphiginia erwachte, stellte sie fest, daß sie allein in dem zerwühlten Bett lag. Die morgendlichen Sonnenstrahlen fielen ins Zimmer und ergossen sich über die Laken.
    Sie schloß die Augen und streckte sich langsam. Sie genoß die Erinnerung an Marcus’ Zärtlichkeit, die ihren Körper auch jetzt noch erwärmte. Es war herrlich gewesen, die starken, erregenden Hände ihres Ehemannes auf ihren Brüsten, an ihren Schenkeln, zwischen ihren Beinen zu fühlen.
    Plötzlich wurde sie von einem seltsamen Ticken aus ihren Träumen gerissen. Sie hörte das Ächzen von Zahnrädern und das Knirschen von Scharnieren.
    Drrrrrrr.
    Sie öffnete die Augen und sah, daß die Tür zwischen den beiden Schlafzimmern offenstand. Marcus stand im Türrahmen und lehnte mit einer Schulter an einem der Pfosten.
    Er trug einen Morgenmantel aus schwarzer Seide. Sein dunkles Haar war noch vom Schlafen zerzaust. Er kreuzte die Arme vor der Brust und sah sie mit seinen leuchtenden bernsteinfarbenen Augen an.
    »Guten Morgen, Iphiginia.«
    »Guten Morgen. Ich habe mich schon gefragt, wo du bist.« Iphiginia setzte sich auf. »Um Himmels willen, was ist das für ein Geräusch?«
    Dann sah sie den mechanischen Butler, der direkt auf sie zukam. Verblüfft beobachtete sie, wie seine Beine vor- und zurückschwangen, bis er genau vor ihrem Bett stand. Einer seiner Arme war ausgestreckt, und in seiner hölzernen Hand hielt er ein Silbertablett.
    Auf dem Silbertablett lag ein kleiner, zusammengefalteter Zettel.
    Iphiginia verfolgte fasziniert, wie der Automat vor das Bett stieß. Seine Eingeweide knirschten weiter, und seine Beine rotierten sinnlos, bis er mit dem Gesicht auf die Matratze fiel.
    Iphiginia nahm den Zettel von dem Tablett. Sie faltete ihn langsam auseinander und las die Worte, die darauf geschrieben waren.
    Ich liebe dich.
    »O Marcus.« Iphiginia warf die Decke zurück und stolperte aus dem Bett.
    Sie ignorierte den mechanischen Butler und rannte barfuß durch das Zimmer zur Tür. Genau vor Marcus blieb sie stehen.
    Er lächelte.
    »Ist das dein Ernst?«
    »Ja, und zwar von ganzem Herzen.«
    Sie wurde von einer Woge des Glücks erfaßt, die sie direkt in den Himmel zu tragen schien. »Ich wußte, daß wir füreinander geschaffen sind.«
    Er lachte, zog sie in seine Arme und trug sie zurück zum Bett. »Da hattest du wohl recht.«
    Iphiginia blickte ihn zufrieden an. »Wie immer.«
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