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Verhängnisvolles Spiel

Verhängnisvolles Spiel

Titel: Verhängnisvolles Spiel
Autoren: Beverly Barton
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einbringen. Ich schicke Sie, weil Sie am einschüchterndsten von all meinen Mitarbeitern wirken. Bergers Gorillas brauchen nur einen Blick auf Sie zu werfen und werden all Ihre Anweisungen befolgen.”
    Bronson nickte ausdruckslos. Nachdem er den Raum verlassen hatte, wandte Sawyer sich an Dom. “Ich vermute, Sie haben noch Fragen.”
    “Ein paar. Erstens, kümmere ich mich allein um diesen Fall, oder …”
    “Allein … zunächst zumindest. Falls Sie Unterstützung brauchen, werde ich mich darum kümmern. Und alle Ressourcen von
Dundee
stehen Ihnen natürlich wie üblich zur Verfügung.”
    Dom zeigte auf seinen Ordner. “Warum hat er nicht die Polizei verständigt? Wenn meine Tochter vermisst würde …”
    “Das ist es ja gerade”, sagte Sawyer. “Er ist sich nicht hundertprozentig sicher, dass seine Tochter tatsächlich als vermisst gelten muss. Aber seit einer Woche hat niemand sie gesehen oder etwas von ihr gehört.”
    “Das würde ich als vermisst bezeichnen.”
    “Und ich würde Ihnen zustimmen … wenn Audrey Bedell Perkins eine normale Frau wäre.”
    “Was sie nicht ist.”
    “Sehr richtig.”
    “Und was ist nach Ansicht ihres steinreichen Vaters mit ihr geschehen? Was glaubt ihr Ehemann?”
    “Wie Bedell sagt, haben sie zuerst befürchtet, dass sie entführt worden sei, aber es gibt keine Forderungen. Deswegen vermutet er, dass sie mal wieder eine ihrer spontanen Reisen angetreten hat.”
    Dom musterte seinen Chef nachdenklich.
    “Mrs. Perkins ist nicht der Typ treue Ehefrau. Gelegentlich macht sie mit ihrem jeweils aktuellen Liebhaber Urlaub.”
    “Und was hält Mr. Perkins davon?”
    “Ich habe keine Ahnung, aber Sie werden die Chance bekommen, ihm diese Frage zu stellen.”
    “Scheint sich um keine typisch amerikanische Familie zu handeln.”
    Sawyer lachte leise. “Wohl kaum.”
    Dom blickte auf seine Unterlagen. “Vater Edward, Milliardär. Tochter Audrey, verwöhntes dreißigjähriges Partygirl. Die vierte Mrs. Bedell ist nur ein paar Jahre älter als Bedells Tochter. Cara Bedell, Audreys jüngere Halbschwester. Und nicht zuletzt der blaublütige Göttergatte Grayson Perkins.”
    “Sie haben ein Rätsel zu lösen”, erklärte Sawyer. “Falls Sie den Eindruck bekommen, dass es sich nur um ein reiches Miststück handelt, das seinem Vater ein paar graue Haare mehr bescheren will, dann nehmen Sie Kontakt mit Lieutenant Desmond vom Polizeirevier in Chattanooga auf. Er ist in diesem Fall Ihr Mann.”
    Dom nickte. “Glauben Sie, dass Audrey Perkins ermordet wurde?”
    “Unseren Recherchen zufolge halte ich es für möglich, dass ein paar Leute die Dame gern tot sehen würden.”
    “Ehrlich, Edward, ich weiß nicht, warum du einen Privatdetektiv engagieren musstest, um Audrey aufzuspüren.” Patrice strich sich mit der Hand über ihr perfekt frisiertes und dunkel gefärbtes Haar. Alles an Patrice Withmore Bedell schrie geradezu: Ich bin reich! “Es ist schließlich nicht das erste Mal, dass sie einen kleinen Ausflug macht.”
    Cara hasste ihre Stiefmutter. Groß, lange Beine, große Brüste. Und jung. Viel zu jung für ihren Vater. Eine geldgeile Hure, die dem übergroßen Ego ihres Vaters geschmeichelt und seinen alternden Schwanz geblasen hatte. Cara fragte sich, ob sie wohl noch immer schmeichelte und blies, nachdem sie sich Mrs. Bedell nennen konnte.
    Edward ließ den Bourbon in seinem Glas kreisen, dann starrte er seine Frau düster an. Es war seine vierte. Audreys Mutter, Ehefrau Nummer eins, war die Liebe seines Lebens gewesen. Leider war Annaliese Bedell bei einem Autounfall ums Leben gekommen, als Audrey gerade mal zwei Jahre alt war. Vier Jahre später hatte er erneut geheiratet. Ehefrau Nummer zwei, Caras Mutter Sandra Gilley. Und nur, weil sie schwanger wurde. Die Ehe hielt, bis Cara ein Jahr alt war, und endete in einem bitteren Scheidungskrieg. Wenige Jahre später hatte Sandra sich umgebracht. Ehefrau Nummer drei tauchte auf, als Audrey zwölf und Cara sechs Jahre alt war, und immerhin hielt sie zehn Jahre durch. Norah Lee hatte versucht, ihnen eine Mutter zu sein, und schrecklich versagt. Und genauso schrecklich hatte sie bei dem Versuch versagt, Edward ein weiteres Kind zu schenken, am besten einen Jungen. Sie erlitt zwei Fehlgeburten – es handelte sich jeweils um Mädchen. Und schließlich brachte sie eine Totgeburt zur Welt – diesmal einen Sohn.
    Vor drei Jahren dann hatte Edward die vierte Braut mit nach Hause gebracht – eine Stiefmutter direkt aus der
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