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Verhängnisvolles Spiel

Verhängnisvolles Spiel

Titel: Verhängnisvolles Spiel
Autoren: Beverly Barton
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für Geld bekommen kann.”
    “Selbstverständlich. Ich habe die
Dundee Agency
engagiert.” Edward musterte Grayson argwöhnisch. “Warum fragst du?”
    “Die Frage war rein rhetorisch.”
    “Tatsächlich?”
    “Sie liebt ihn, weißt du”, erklärte Grayson sachlich.
    “Wer liebt wen?”, fragte Edward.
    Graysons große schöne braune Augen füllten sich mit Tränen. Er biss die Zähne zusammen.
    Oh Gott, gleich wird er anfangen zu weinen, dachte Cara.
    “Sag schon, Junge. Du kannst doch nicht Audrey meinen und diesen …”
    “Doch, natürlich meint er ihn”, kam Cara ihm zu Hilfe. Sie wollte Gray weitere Fragen ersparen. “Audrey ist total verrückt nach Bobby Jack Cash. Sie hat nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass sie unsterblich in ihn verliebt ist. Sie hat Grayson sogar um die Scheidung gebeten.”
    “Wie bitte!” Edwards Gesicht wurde dunkelrot.
    “Siehst du”, ergriff Patrice triumphierend das Wort. “Ich wusste es. Deine über alles geliebte Audrey ist mit diesem Abschaum von einem Mann abgehauen und vögelt sich durch Europa oder die Karibik oder …” Eine klatschende Ohrfeige brachte Patrice umgehend zum Schweigen. Sie taumelte zurück, schrie leise auf und hielt sich die linke Wange. “Du Scheißkerl.” Drohend starrte sie ihren Mann an, der sie, soweit Cara wusste, noch nie zuvor geschlagen hatte.
    Eds Nasenlöcher blähten sich, er kniff die Augen zu Schlitzen zusammen und ballte die Fäuste. “Wage es nicht noch einmal, so etwas Vulgäres und Geschmackloses über meine Tochter zu sagen. Hast du mich verstanden, Frau?”
    “Ich verstehe”, erwiderte Patrice. “Ich verstehe viel mehr, als du dir vorstellen kannst.”
    Dom war auf einer Farm in Texas aufgewachsen, in einem alten Haus, wo er sich mit seinem älteren Bruder Rafe ein Zimmer geteilt hatte. Seine Eltern waren nicht arm gewesen, aber auch nicht reich. Er hatte auf Pferden gesessen, seit er laufen konnte, genauso wie Rafe. Und wie Pilar und Marta und Bianca. Seine Mutter Camila war in Texas geboren und aufgewachsen. Ihre Eltern waren kurz nach der Hochzeit aus Mexiko ausgewandert. Camila hatte ihre Kinder im katholischen Glauben erzogen, voller Stolz auf ihre mexikanische und irische Herkunft. Streng, aber liebevoll.
    Das Anwesen der Bedells war dagegen eine ganz andere Angelegenheit. Als Dom nun die Eingangshalle der großen Vorkriegsvilla in Lookout Mountain betrat, fragte er sich, ob Audrey Bedell Perkins durch ihren unermesslichen Reichtum zu so einem erstklassigen Miststück geworden war. Nachdem er ihre Akte durchgearbeitet hatte, war Dom zu dem Schluss gelangt, dass er anstelle ihrer Familie vermutlich froh über ihr Verschwinden gewesen wäre. Die Dame hatte das Geld ihres Vaters verschleudert, als würde es auf Bäumen wachsen. Sie hatte ihren Mann regelmäßig betrogen und sich überall auf der Welt Feinde gemacht. Sie wurde von Chattanoogas High Society gleichermaßen beneidet und verachtet.
    “Guten Tag, Sir”, sagte der steife Butler. “Mr. Edward erwartet Sie bereits.”
    Bevor sie die halb geöffnete Doppeltür zum Wohnzimmer erreichten, hörte Dom laute Stimmen.
    “Bitte hört auf”, flehte eine Frauenstimme. “Gray sollte nicht so leiden, und der arme Daddy …”
    “Der arme Daddy”, äffte eine andere Frauenstimme sie nach. “Du bist doch diejenige, die jedem leidtut. Die arme, bemitleidenswerte Cara. Das hässliche Entlein. Die Tochter, die von ihrem Vater nicht geliebt wird, und die Schwägerin, die Grayson nicht einmal bemerkt …”
    “Halt verdammt noch mal die Klappe”, ertönte eine Männerstimme.
    “Mr. Shea von der
Dundee Agency
ist hier”, verkündete der Butler.
    Stille.
    Kalte, harte Blicke fixierten Dom, als er das Zimmer betrat. Ein großer Mann mit einer weißen, von rotbraunen Strähnen durchzogenen Mähne kam auf ihn zu.
    “Ich bin Edward Bedell.”
    Dom schüttelte Bedell fest die Hand. “Domingo Shea.”
    “Ich freue mich, dass Sie da sind, Mr. Shea. Ihr Chef Sawyer McNamara hat mir versprochen, seinen besten Mann zu schicken. Sind Sie das? Sind Sie der Beste bei
Dundee
?”
    “Ich bin einer der Besten”, antwortete er. “Und mein Chef ist der Ansicht, dass ich der beste Mann für diese Aufgabe bin. Sonst hätte er mich nicht ausgewählt.”
    Edward Bedell nickte. “Sie wissen, was ich von Ihnen möchte – ich will, dass Sie meine Tochter finden. Und Sie wissen auch, dass Geld keine Rolle spielt. Was auch immer es kostet – finden Sie Audrey.”
    “Ja, Sir.
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