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Verhängnisvolles Gold

Verhängnisvolles Gold

Titel: Verhängnisvolles Gold
Autoren: Carrie Jones
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kennengelernt.« Astley lächelt. »Auch er spielt eine Schlüsselrolle bei unserer Suche nach Walhalla, denn dort ist sein Zuhause.«
    »Dann müssen wir also nur ihn finden, was ungefähr so schwierig ist, wie den Himmel zu finden?«, sage ich, während meine Hoffnung auf ein Minimum schwindet. »Und wie sollen wir das anstellen, wenn du nicht mal weißt, wo deine Mutter ist, unser einziger Anhaltspunkt?«
    Seine Lippen pressen sich zu einem harten Strich zusammen, der zu seinen Augen passt.
    »Tut mir leid. Ich höre mich so grob an. Ich habe nur so schreckliche Angst, dass wir ihn nicht finden.« Einen Augenblick lang verberge ich mein Gesicht in den Händen. »Ich bin dankbar für deine Hilfe. Bitte denk nicht, dass ich das nicht bin.«
    Behutsam zieht er meine Hände von meinem Gesicht weg. »Ich weiß doch, das das alles nicht leicht für dich ist, Zara. Du hast deinen Wolf verloren. Du hast deine menschliche Identität verloren. Dein ganzes Leben hat sich verändert und deine Stadt wird belagert. Was hier passiert ist ohne Beispiel.«
    Ein Motor springt an, dann noch einer. Jemand ruft: »Verdammt kalt, verdammt!«
    Eine Jungenstimme, in der ich Sam Cambridge erkenne, sagt: »Scheiße! Es schneit schon wieder.«
    Ich höre noch andere Stimmen: Sie reden über hässliche Outfits und wie Stephanie den Partner dieses andere Mädchen angebaggert hat, wer mit wem geflirtet hat …
    »Ich fass es nicht«, gellt eine Stimme. »Sie hat sich total an ihn rangeschmissen.«
    Die Luft verändert sich. Meine Muskeln spannen sich an.
    Astley legt den Kopf schief. »Was ist?«
    Ich greife nach seinem Arm, denn all das, was passiert ist, was noch passiert, macht mich schwindelig. »Du hast recht, sie sind so unschuldig. Ich war früher auch so. Jetzt gehöre ich nicht mehr zu ihnen.« Er will etwas sagen, aber ich hindere ihn daran. »Sag jetzt nicht, dass ich zu euch gehöre. Das wäre geschmacklos.«
    Er nickt und ich lasse seinen Lederärmel los. Wir stehen einen Augenblick einfach so da, dann frage ich: »Kannst du aus der Luft patrouillieren? Mit einem Zauber dafür sorgen, dass niemand dich sieht, und einfach über der Gegend hier kreisen? Ich bleibe auf dem Boden. Mensch, ich wünschte, ich könnte fliegen.«
    »Manchmal sind auch Königinnen dazu in der Lage. Meine Mutter zum Beispiel. Wir werden mit ihr über Walhalla reden, sobald ich sie ausfindig gemacht habe, und ich werde sie finden«, beharrt er. Er schaut mich prüfend an, aber ich verstehe nicht, warum. »Ich habe bereits Vander, einen meiner Top-Leutnants, gebeten, Nachforschungen anzustellen.«
    Einen Herzschlag später erhebt er sich in die Lüfte und verschwindet hinter seinem Zauber.
    »Danke!«, rufe ich ihm in die Dunkelheit hinterher, während winzige Schneeflocken auf mich herabrieseln. Meine Zunge schnellt aus meinem Mund und ich fange eine Schneeflocke auf. Augenblicklich schmilzt sie kalt und nass in meinem Mund.
    Dann rieche ich sie. Zwei Elfen. Einer kommt aus dem Wald am rechten Rand des Parkplatzes, der andere spaziert einfach die Zufahrtstraße zur Highschool herauf.
    »Astley!«, rufe ich.
    Ein jüngerer Schüler schaut mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    »’tschuldigung«, murmle ich, als er vorbeigeht. »Ich suche einen Freund.«
    Für den Bruchteil einer Sekunde erscheint Astley über mir und flüstert: »Du nimmst den aus dem Wald. Ich kümmere mich um den anderen.«
    Bevor ich antworten kann, ist er verschwunden. Wow. Er denkt, ich werde mit dem Elf allein fertig. Nick hat mich nie allein kämpfen lassen. Er hatte immer Angst, ich würde verletzt werden, und ich war auch wirklich nicht gut. Aber ich bin besser geworden. Schließlich bin ich ja auch mit den beiden in der Schule fertiggeworden. Rasch gehe ich in Richtung Wald und versuche, möglichst wenig Aufmerksamkeit zu erregen. Während ich der Witterung folge, winke ich den Leuten, die den Ball schon verlassen haben, zum Abschied zu. In meinem Kopf läuft ein lächerlicher Monolog ab, wie ein Hintergrundkommentar in einem Film …
    Ich heiße Zara White. Ich bin fast siebzehn Jahre alt und ich bin ein Elf. Mein Freund ist von einem Elfenkönig mit dem lächerlichen Namen Frank getötet worden.
    Manchmal mache ich mir Sorgen um meinen Geisteszustand.
    Vor dem Waldrand parkt eine Reihe von Autos. Eine schmale grasbewachsene Böschung trennt die Autos von den Bäumen. Ich starre in die Dunkelheit und versuche den Elf auszumachen, was gar nicht so einfach ist.
    Hinter mir
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