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Vergiss nicht zu atmen

Vergiss nicht zu atmen

Titel: Vergiss nicht zu atmen
Autoren: Charles Sheehan-Miles
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Tränen über ihr Gesicht.
    Auf der nächsten Karte stand nur ein Wort: Dad.
    Sobald ich sie gelesen hatte, nahm sie mir auch diese Karte aus der Hand. Ich holte tief Luft, schloss meine Augen und sagte: „Mein Dad machte mich für alle möglichen Sachen verantwortlich. Zum Beispiel für das erste Mal, das er meine Mutter geschlagen hat. Ich habe dir davon erzählt. Und ich denke, ich habe mich selbst auch schuldig gefühlt. Ich dachte… wenn ich ein besserer Mensch wäre, dann würden sie nicht so viel trinken. Wenn ich nicht so schlecht in der Schule wäre, wären sie vielleicht nicht so gestresst und müssten nicht so viel trinken und dann würden sie vielleicht merken, dass Eltern daran denken sollten, Lebensmittel einzukaufen.“
    Ich holte tief Luft und sagte: „Also… ich denke als wir uns kennen lernten, fühlte ich mich zum Teil immer noch für Dinge verantwortlich, die nicht meine Schuld waren. Und das machte mich… sehr vorsichtig. Sehr ängstlich. Deshalb öffnete ich mich nicht. Ich habe dir niemals wirklich gesagt, was ich fühlte, denn nur so kann ich die Situation kontrollieren, es ist Teil meines Schutzmechanismus.“
    Oh Gott, dachte ich und holte nochmals tief Luft. Das war so schwer. Ich sah ihr in die Augen und meine Augen wurden auch feucht. „Alex, Ich brauche mich nicht vor dir zu schützen. Ich will mich nicht vor dir schützen. Dafür bedeutest du mir zuviel. Lieber ertrage ich ein Leben voller Herzschmerz, weil du mir das Herz brichst, als mir ein Leben ohne dich vorzustellen. Denn ein Leben ohne dich, wäre kein Leben.“
    Sie hatte sich zusammengekauert, ihre Arme um ihren Oberkörper geschlungen, und sah aus als ob sie jeden Moment richtig in Tränen ausbrechen würde. Ich schaute auf die nächste Karte, auf ihr stand: Laufen. Sie streckte ihre Hand aus und nahm sie mir weg. 
    Ich flüsterte: „Alex, wegen dir möchte ich ein besserer Mensch werden. Du hast Recht… die Sache ist die, ich habe niemals geglaubt, dass ich gut genug für dich bin. Ich habe niemals geglaubt, dass ich an dich heranreichen kann. Aber du, du hast an mich geglaubt. Das hat noch niemand zuvor in meinem Leben getan. Und in deiner Nähe zu sein, bringt mich dazu ein besserer Mensch werden zu wollen. Es bringt mich dazu, der beste Mensch sein zu wollen, der ich sein kann. Es bringt mich dazu an mir zu arbeiten, um es zu verdienen, dich in meinem Leben zu haben. Du machst mich zu einem besseren Mensch. Jeden Augenblick, den ich mit dir zusammen bin, möchte ich daran arbeiten jemand zu werden, zu dem du aufschauen kannst, den du lieben kannst. Und ich möchte die gleiche Inspiration für dich sein. Ich möchte dich beschützen, möchte, dass du dich sicher fühlst. Ich möchte dich unterstützen, egal ob du weiter Jura studierst wie deine Eltern es vorgeschlagen haben, oder ob du entscheidest, dass du etwas völlig anderes machen möchtest. Wenn du dich dazu entschließen würdest einen Imbissstand zu eröffnen, ich würde direkt neben dir stehen und dich unterstützen, egal für was du dich entscheidest. Ich möchte dich beschützen, aber ich möchte dich nicht nur beschützen… Ich möchte dir dabei helfen zu lernen, dich selbst zu beschützen. Ich habe den Stolz und die Freude in deinen Augen gesehen, als du mich neulich während des Selbstverteidigungstrainings auf den Boden geworfen hast und ich denke, das war einer der glücklichsten Momente in meinem Leben.“
    Sie holte tief Luft, so als ob sie gleich etwas sagen wollte und ich sagte: „Warte… nur noch Eine.“ Meine Stimme wurde so leise, dass es nur noch ein Flüstern war als ich sagte: „Nur noch Eine, okay? Ich muss das jetzt sagen, denn es macht mir höllische Angst.“
    Sie nickte und ich nahm die letzte Karte in die Hand. Auf ihr stand: Der Ring.
    Ich schluckte, meine Kehle war plötzlich schrecklich trocken. Sie streckte ihre Hand aus und legte sie auf die Karte, zögerte und nahm sie mir dann ab. Als sie sah was darauf stand begann sie heftig zu zittern.
    Ich konnte nur noch flüstern.
    „In der Nacht bevor wir Tel Aviv verließen hattest du Recht mich anzuschreien, weil ich dir nicht sagen konnte was ich fühlte. Ich hatte zuviel Angst. Und dann, als ich hierher nach San Francisco kam und dachte ich wäre bereit, war es aber nicht. Wir hatten eine wundervolle Zeit, aber sie war auch angespannt, sie war beängstigend und am Ende ging ich ohne es zu sagen. Und dann war ich in der Army und du warst in deinem Abschlussjahr an der High
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