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Vergessene Küsse (Windham-Reihe) (German Edition)

Vergessene Küsse (Windham-Reihe) (German Edition)

Titel: Vergessene Küsse (Windham-Reihe) (German Edition)
Autoren: Emily Bold
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murmelte er, und sein Blick verhieß nichts Gutes.
    „Weil ich verheiratet bin!“, rief Danielle und wich zurück.
    „Euer Mann ist tot“, verbesserte Devlin und löste seine Krawatte. 
    „Ich bin in Trauer!“ Ein Bücherregal in ihrem Rücken vereitelte ihre weitere Flucht, und ein triumphales Lächeln in Devlins Gesicht besiegelte ihren Untergang. Er kam ganz nahe und hob ihr Kinn, damit sie ihn ansah.
    „Habt Ihr Langston so geliebt, dass Eure Leidenschaft mit ihm gestorben ist?“, fragte er leise, und sein Atem strich über ihr Gesicht wie eine Liebkosung.
    Danielle schloss die Augen. Sie kämpfte die Tränen nieder, die hinter ihren Lidern schwammen, denn die Wahrheit war zu schmerzlich, um sie gerade diesem Mann zu gestehen. Mit zitternden Lippen bat sie: „Bitte, Mylord, quält mich nicht! Bitte, geht jetzt!“
    Sie hielt den Atem an, wollte ihre Niederlage nicht wahrhaben und den Spott in seinen Augen nicht sehen, ehe er sie erneut zu einem Kuss zwingen würde.
    Aber das tat er nicht. Sie spürte, noch ehe sie die Augen öffnete, wie er sich zurückzog. Mit einem Fluch auf den Lippen verließ er das Zimmer, und wenig später hörte sie die schwere Eingangstür ins Schloss fallen.
    „Mylady, der Tee? Ist Lord Weston schon wieder gegangen?“, riss sie Sally aus ihrer Starre, und Danielle wurde sich vage bewusst, welch verstörten Anblick sie bieten musste. Sie strich sich das Haar zurück und schluckte ihre Gefühle hinunter. 
    „Oh, Lord Weston konnte nicht bleiben. Er wollte nur noch einmal seine Anteilnahme bekunden. Aber ich könnte sehr gut einen Tee gebrauchen. Und, Sally ...? Sind noch Kekse da?“
    „Natürlich, Mylady. Ich stelle es hier auf das Tischchen. Seid Ihr sicher, dass es Euch gut geht, Mylady?“
    „Natürlich. Es ist nur etwas schmerzhaft, Lord Langstons Lebenswerk zu sichten. Aber ich überlege, das Haus zu verkaufen. Christopher wird nach seiner Rückkehr in einer Knabenschule unterrichtet werden, und für mich ist das Haus zu groß. Ich möchte zurück nach London. Meine Freundin, Lady Elisa, hat mir geschrieben, dass ganz in ihrer Nähe ein gemütliches Haus zum Verkauf stehe. Ich möchte mir das gerne ansehen. Aber zuerst muss ich mir überlegen, was ich hiermit anfange.“
    Sally nickte.
    „Aber gerade London, Mylady? Nach dem, was passiert ist …“
    „Ich weiß, Sally. Aber die Schatten, die der Tod meines Mannes wirft, reichen ohnehin selbst bis hier. Und Elisa meint, in der Stadt würden Skandale schneller vergessen, weil schon bald ein neuer Skandal die Aufmerksamkeit der Klatschmäuler erregen wird. Hier hingegen werden die Leute nie aufhören, mit dem Finger auf mich zu zeigen.“

 
     
Kapitel 4
     
    Eine Woche später in London
     
    W eston, welch Überraschung, Euch zu sehen! Ich hatte gehört, dass Ihr in der Stadt seid, konnte es aber nicht glauben.“
    Devlin ließ die Morgenzeitung sinken und sah dem Mann mit der Halbglatze entgegen, der sichtlich erfreut auf ihn zusteuerte. Wie in den meisten Herrenclubs war auch in diesem in den Morgenstunden noch nicht viel los, und so setzte sich Colin Bosworth unaufgefordert neben ihn.
    „Bosworth, die Freude ist ganz meinerseits. Ihr seht blendend aus. Wie geht es der Familie?“
    „Großartig. Die kleine Lisa ist ebenso schön wie ihre Mutter, und wir werden schon bald jede Menge damit zu tun haben, uns ihre unzähligen Verehrer vom Hals zu halten. Ich überlege ernsthaft, mich aufs Land zurückzuziehen, wenn es so weit ist. Zum Glück weilt sie gerade bei ihren Großeltern. Dort wird sie hoffentlich auf keine dummen Gedanken kommen. Sie ist ja erst dreizehn, da bleibt uns noch ein wenig Zeit.“
    Väterlicher Stolz ließ Bosworths Brust schwellen, und Devlin hätte durchaus Neid auf seinen Bekannten empfinden können. Aber da er in dem Wissen um die Familienlegende aufgewachsen war, hatte er nie nach wahrer Liebe gesucht. Und auch nicht nach einer Ehefrau, denn er verspürte nicht das Bedürfnis, sich an jemanden zu binden, den er ohnehin nicht liebte. Damit hatte sich auch die Frage nach Kindern nie gestellt. Um das Erbe der Familie Weston machte er sich dennoch keine Sorgen. Sein Bruder Dean war mit Anfang zwanzig im richtigen Heiratsalter und konnte den Titel ebenso gut an seine Kinder weitergeben. Oder der Nachzügler in der Familie: seine Schwester Rose. Wenn ihre kindliche Schönheit ein Versprechen war, würde sie als erwachsene Frau an jedem Finger zehn Verehrer haben, dachte Devlin.
    „Was führt
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