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Vergangene Schatten

Titel: Vergangene Schatten
Autoren: Karen Robards
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Kehle zu, als er in die Truhe blickte. Da lag sie, an Händen und Füßen gefesselt und zu einem Knäuel zusammengekauert, den Mund mit einem Stück Klebeband verschlossen. Sie war leichenblass und rührte sich nicht. Auf Nase und Mund hatte sich bereits Eis gebildet.
    O Gott, war er etwa zu spät gekommen?
    »Carly!«    *
    Er hob sie heraus und holte sie in die Wärme zurück. Mike riss ihr das Klebeband vom Mund herunter, während Matt sie auf den Boden legte und sich neben sie kniete, um mit der Wiederbelebung zu beginnen.
    Sie hatte sich so kalt und schlaff in seinen Armen angefühlt. »Carly.« Seine Stimme brach. Er hörte, wie hinter ihm jemand über Funk einen Krankenwagen rief.
    Plötzlich geschah das Wunder: Er spürte, wie sie sich bewegte. Ihre Brust hob sich, und ihre Augen öffneten sich blinzelnd. Völlig benommen blickte sie zu ihm auf - doch das Wichtigste war: Sie lebte.
    »Matt«, flüsterte sie.
    Matt holte zitternd Luft und ließ den Kopf an die Brust sinken, um dafür zu danken, dass seine Gebete erhört worden waren. Dann hob er sie hoch und nahm sie in seine Arme.

42
    Vierundzwanzig Stunden später saß Carly auf dem Bett in Matts Zimmer und wartete ungeduldig darauf, dass er von der Arbeit zurückkehrte. Es war kurz nach Mitternacht, und sie war fast schon wieder wohlauf, obwohl sie den Großteil der vergangenen Nacht im Krankenhaus verbracht hatte, nachdem sie vor allem einen schweren Schock erlitten hatte. Während sie noch im Krankenhaus lag, hatte Hiram Lindsey seinem Bruder anvertraut, wo die Leichen von Marsha, Soraya und Genny zu finden waren. Genny hatte er hinter seiner Jagdhütte vergraben, Marsha und Soraya waren in einer alten Gefriertruhe im Keller von Carlys Haus verstaut.
    Die Vorstellung, dass sie und Sandra in dem Haus gelebt hatten, während sich zwei Leichen im Keller befunden hatten, war fast am schwersten zu ertragen. Doch daran wollte sie gar nicht denken. Sie würde sich ganz auf das Positive konzentrieren. Und das Positive war, dass das Monster, das sie so viele Jahre in ihren Albträumen heimgesucht hatte, nun hinter Schloss und Riegel war. Es war so unglaublich befreiend, endlich ohne Angst zu sein.
    Es war angenehm warm hier in Matts Bett, wo sie - mit einem knapp geschnittenen sexy Nachthemd bekleidet - saß, das ihr für ihre geplanten nächtlichen Aktivitäten besser geeignet schien als der Pyjama, den sie normalerweise trug. Sie hatte ein aufgeschlagenes Buch im Schoß liegen, Hugo schnurrte neben ihr zufrieden vor sich hin, und Annie schlummerte friedlich auf dem Teppich am Fußende des Bettes. Ihre Welt würde wieder ganz in Ordnung sein, wenn Matt erst von der Arbeit heimgekehrt war und zu ihr ins Bett kam.
    Der Mörder war gefasst, der Fall war abgeschlossen, und die Hitzewelle war endlich vorbei. Man hätte also eigentlich annehmen können, dass der Sheriff unter diesen Umständen nicht so spät nach Hause hätte kommen müssen. Doch dem war nicht so. Er hatte gemeint, er hätte einiges nachzuholen.
    Carly spielte schon mit dem Gedanken, das Licht auszuschalten und ohne ihn schlafen zu gehen, als plötzlich die Tür aufging und Matt in seiner Sheriff-Uniform hereinkam, ein schelmisches Lächeln auf den Lippen.
    In der einen Hand hielt er einen großen Strauß Rosen, in der anderen Hand irgendetwas Kleineres. Carlys Aufmerksamkeit war so sehr von den Rosen in Anspruch genommen, dass sie sich nicht darum kümmerte, was er in der anderen Hand hatte.
    Der Duft der Blumen strömte bis zu ihr herüber.
    »Ich kann's nicht glauben, dass du mir Rosen mitbringst«, sagte Carly entzückt. Plötzlich kam ihr ein Gedanke, und sie sah ihn aus verengten Augen an. »Was hast du die ganze Zeit getan?«
    Lachend kam er zum Bett herüber und stellte die Rosen auf den Nachttisch. Sie beugte sich über die Blumen, um den Duft einzuatmen, als sie die kleine Kerze bemerkte, die er neben die Rosen gestellt hatte. Mit großen Augen sah sie zu, wie er ein Feuerzeug aus der Tasche zog und die Kerze damit anzündete.
    Carlys Herz begann schneller zu schlagen.
    Er sah sie mit einem schelmischen Lächeln an.
    »Matt...«, begann sie.
    Er griff nach ihrem Buch und warf es zur Seite, hob auch noch Hugo auf, um ihn in einiger Entfernung wieder hinunterzulassen, was ihm einen finsteren Blick des Katers eintrug, und nahm schließlich ihre Hände in die seinen.
    »Steh auf«, sagte er.
    Sie hatte unter den gegebenen Umständen absolut nichts dagegen, ihr heißes kleines Nachthemdchen zu
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