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Vergangene Schatten

Titel: Vergangene Schatten
Autoren: Karen Robards
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ich hab sie von meiner Schwester, und sie hat sie von der Kundenkarte, die er ausgefüllt hat. Die Adresse ist Silve- [email protected] . Wieso, willst du ihm vielleicht gratulieren?
    »Und wieder Marsha.«
    Ja, so was in der Art.
    »Und Jeanini8.«
    Schlimmes Mädchen. Ach ja, und sag niemandem, dass du's von mir weißt. Im Laden haben sie meiner Schwester gesagt, dass sie es niemandem erzählen soll, solange ersieh nicht meldet und den Gewinn beansprucht. Ich will nicht, dass sie Schwierigkeiten bekommt.
    »Und noch einmal Marsha.«
    Mach dir keine Sorgen, ich sag's niemandem.
    »Das wären so die wichtigsten Nachrichten«, sagte Andy.
    »Großer Gott.« Matts Hände schlössen sich etwas fester um die Lehne seines Stuhls, auf dem heute Andy saß. »Da haben wir's. Ich habe mich schon gefragt, warum Marsha ihn ausgerechnet jetzt erpressen wollte, nachdem sie ihn all die Jahre in Ruhe gelassen hatte. Der Bastard hat im Lotto gewonnen. Nachdem Marsha anfing, ihn zu erpressen, hat er wohl gefürchtet, dass auch die anderen kommen würden. Und so hat er beschlossen, das Problem auf seine Weise zu lösen.«
    »Ist denn das zu glauben?«, sagte Antonio frustriert. »Ich spiele jede Woche und habe noch nie auch nur einen Dollar gewonnen.«
    »Dann hätten wir im Grunde alles beisammen«, sagte Matt, ohne auf Antonio einzugehen. Stattdessen setzte er in Gedanken die verschiedenen Teile des Puzzles zusammen. »Das Einzige, was wir immer noch nicht wissen, ist, wer der Bastard ist. Besteht die Chance, dass wir von AOL die Adresse bekommen?«
    »Ich arbeite noch daran«, antwortete Andy. »Aber es könnte sein, dass ich einen schnelleren Weg gefunden habe. Ich habe die Telefonnummer von Jeanini8 aufgestöbert. Sie hat Marsha in einer ihrer Mails ihre neue Nummer mitgeteilt.«
    »Ich glaub's nicht«, sagte Matt, als Andy ihm einen Zettel mit der Telefonnummer gab. Er sah den Jungen verblüfft an. »Solltest du irgendwann mal meine Schwester heiraten wollen, dann sag's mir. Meinen Segen hast du.«
    Andy machte ein etwas beunruhigtes Gesicht. »Also, ich ...«
    »Wenn du nicht willst, ist es auch okay«, sagte Matt grinsend und erkannte in dem Jungen einen Leidensgenossen; Andy hatte offenbar die gleichen Bindungsängste wie er selbst, auch wenn der Junge gerade mal alt genug war, um sich zu rasieren.
    »Soll ich anrufen?«, fragte Antonio und griff nach dem Telefon.
    Matt schüttelte den Kopf. »Das mach ich selbst.«
    Dieser Anruf war äußerst wichtig für ihn. Diese Jeanini8, wer immer sie war, wusste, wer der Bastard war. Sobald er den Namen des Kerls hatte, war er so gut wie hinter Gittern. Auch Erins Abendessen würde ihn nicht daran hindern können, ihn zu schnappen.
    In diesem Augenblick klingelte das Telefon. Antonio, der näher beim Telefon stand, nahm den Hörer ab. »Sheriff's Department«, meldete er sich, um dann etwa eine Minute nur zuzuhören. Sein Gesicht nahm dabei einen immer bestürzteren Ausdruck an.
    »O Scheiße. O nein. O Gott. Moment mal.« Antonios Gesicht war aschfahl, als er eine Hand über die Sprechmuschel legte und Matt ansah.
    Matt rechnete bereits mit einer furchtbaren Nachricht. Er kannte Antonio schon seit Jahren. Nie hatte er einen solchen Ausdruck auf seinem Gesicht gesehen.
    »Was ist los?«, fragte er.
    »Carly ist verschwunden. Aus der Kirche. Sie ist noch mal hineingegangen, um mit Shelby zu sprechen. Danach ging Shelby auf die Toilette, und Carly verschwand. Sie haben sie überall gesucht. Mike ist am Boden zerstört.«
    Matt war starr vor Entsetzen. Alles in ihm krampfte sich zusammen, und er hatte ein solches Schwindelgefiihl, dass er sich auf den Schreibtisch aufstützen musste. Er wusste, was geschehen war - mit einer Sicherheit, als wäre er dabei gewesen: Der Bastard hatte sich Carly geschnappt. Bei dem Gedanken, was er ihr vielleicht in diesem Augenblick antat, brach ihm der kalte Schweiß aus.
    »Scheiße«, stieß er hervor. »Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße.« Es war mehr ein Gebet als ein Fluch.
    Schließlich fasste er sich wieder und wandte sich Antonio zu.
    »Stellt überall Straßensperren auf«, sagte er mit heiserer Stimme. »Ruft die State Police. Ich brauche Männer, Helikopter und Infrarotausrüstung. Und ich will Billy Tynans Hunde so schnell wie möglich drüben bei der Kirche haben. Sag ihm, ich bin in zehn Minuten da.«
    Dann griff er nach dem Telefon und wählte die Nummer von Jeanini8.

40
    »Hallo, Carly«, flüsterte er ihr fast zärtlich zu,
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