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Verführung über den Wolken

Verführung über den Wolken

Titel: Verführung über den Wolken
Autoren: EMILIE ROSE
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Wohnhaus? Wie konnte man sich hier nur wohlfühlen?
    Fritz trat zur Seite und wies auf die offene Tür. „Kann ich Ihnen irgendetwas bringen? Vielleicht Kaffee oder ein Glas Wein oder eine Kleinigkeit zu essen?“
    „Nein danke.“ Im Beisein ihrer Mutter brachte sie selten etwas herunter.
    Fritz verbeugte sich leicht und verschwand. Lauren holte tief Luft und trat ein. Die ganze Atmosphäre des Hauses wirkte steif und ungemütlich auf sie.
    „Du bist wohl direkt von der Arbeit gekommen.“ Jacqui saß auf einem Sessel beim Kamin und sah in ihrem schwarzen Hosenanzug und den blitzenden Diamantohrringen mindestens wie eine Gräfin aus. „Die HAMC-Uniform steht dir wirklich gut. Dass die Pilotinnen Röcke statt Hosen tragen, war eine gute Idee von mir.“
    „Danke, dass du noch so spät Zeit für mich hast.“
    „Ich bin immer froh, wenn du kommst, Lauren.“
    Das glaubte sie ja wohl selbst nicht. Jacqui strahlte so viel Wärme aus wie ein Eisberg. Die Umarmung war kurz, der Wangenkuss nur angedeutet. Doch das sollte Lauren nicht wundern. Die Hightowers waren nicht gerade für ihre Warmherzigkeit bekannt.
    „Komm her, und nimm Platz.“
    Lauren setzte sich auf die Vorderkante des Brokatsofas. Wieder wunderte sie sich, dass ihr die Ähnlichkeit zwischen ihr und ihrer Mutter nicht früher aufgefallen war. Sie hatten die gleiche Figur, die gleiche Gesichtsform, allerdings hatte die Mutter die hochgesteckten dunkelblonden Haare etwas aufgehellt. Außerdem war sie immer makellos geschminkt. Lauren dagegen verschwendete nicht viel Zeit auf ihr Äußeres. Wasser, Seife und ein Sonnenschutzmittel, das war alles, was sie verwendete.
    „Ich möchte dich etwas fragen. Wegen Vater.“
    Jacqui seufzte. „Ich kann noch nicht über ihn sprechen. Er fehlt mir so sehr.“ Ihre Trauer schien echt zu sein.
    Lauren war mehr als frustriert. Denn in den zwei Monaten seit dem Tod des Vaters hatte die Mutter bisher auf alle Fragen nur ausweichend geantwortet. „Er fehlt mir auch, Jacqui, aber ich muss wissen, was vor dem Unfall passiert ist.“
    Jacqui erhob sich, ging zur Bar und füllte sich ihr Glas. Erstaunlicherweise ließ sie dafür nicht Fritz kommen, wie sie es bei früheren Besuchen immer getan hatte. „Ich weiß leider auch nicht, was in ihm vorgegangen ist.“
    „Aber du hast doch als Letzte mit ihm gesprochen. Kam er dir wütend vor? War er verwirrt oder deprimiert?“
    Jacqueline drehte sich zu Lauren um. „Deprimiert? Was meinst du damit?“
    Lauren holte tief Luft. Bisher hatte sie nur mit ihrem Onkel über die Gerüchte gesprochen. „Einige seiner Freunde glauben, dass der Absturz kein Unfall war. Sie behaupten, Daddy hätte damit geprahlt, dass die Lebensversicherung alle Schulden von Falcon Air begleichen würde, sollte ihm etwas zustoßen.“
    Jacqueline wurde blass und drückte eine beringte, sorgfältig manikürte Hand an die Brust. „Nein, nie. Kirk hätte mich nie freiwillig verlassen. Oder dich. Seit ich ihm gesagt habe, dass ich ein Kind von ihm erwarte, warst du der Mittelpunkt seines Lebens. Er hat bei allem, was er tat, nur an dich gedacht.“
    Tränen stiegen Lauren in die Augen. „Ich glaube auch nicht, dass er sich das Leben nehmen wollte. Ich hätte doch gemerkt, wenn er so verzweifelt gewesen wäre. Sicher, in den letzten Monaten war er häufig etwas geistesabwesend, aber nicht unglücklich. Und nun will die Versicherung erst bezahlen, wenn ein Selbstmord ausgeschlossen werden kann.“
    „Ich gebe dir, was du brauchst.“
    Lauren schüttelte den Kopf. „Ich will dein Geld nicht. Ich möchte nur wissen, worüber ihr gesprochen habt, Vater und du, bevor du ihn wieder mal verlassen hast. Das könnte allerlei erklären.“
    Auch Jacqueline standen Tränen in den Augen. War das echt? „Glaubst du wirklich, ich hätte etwas mit dem Absturz zu tun?“
    „Wie kann ich es wissen, wenn du nichts sagst?“
    „Lauren, ich kann nicht darüber sprechen.“
    „Aber …“
    „Ich habe Kirk geliebt, auch wenn du mir das nicht glaubst. Er ist der einzige Mann, den ich je geliebt habe. Und wenn ich daran denke, dass ich ihn nie wieder …“ Sie konnte nicht weitersprechen, und ihre Hand zitterte, als sie das Glas abstellte.
    Lauren versuchte, sich nicht von dem Gefühlsausbruch beeindrucken zu lassen. Die Mutter verbarg etwas, nur was? „Und dein Ehemann?“
    „Meine Ehe war arrangiert. Mein Vater hatte versprochen, in Hightower Aviation zu investieren, wenn William mich heiratete.“
    „Und du hast
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