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Verführung über den Wolken

Verführung über den Wolken

Titel: Verführung über den Wolken
Autoren: EMILIE ROSE
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glaubte sie ihm nicht ganz, und tippte dann etwas in den Rechner. „Jacqui lässt grüßen.“
    „Sie haben Mails mit Ihrer Mutter ausgetauscht?“
    „Ja, warum nicht?“ Lauren klappte den Laptop zu, steckte ihn in die Tasche und stand auf. Dann setzte sie sich die Pilotenmütze auf den Kopf. „Sie erinnert sich noch aus Collegezeiten an Sie.“
    Ja, er war früher oft zu Gast bei den Hightowers gewesen. Er hatte sie sogar auf Ferienreisen begleitet, weil sein Vater zu der Zeit nicht selten auf der Straße oder in einem Obdachlosenheim gelebt hatte. Wo seine Mutter gewesen war, hatte er nicht gewusst. Das Ganze war damals eine schrecklich peinliche Situation für ihn gewesen.
    „Ich hätte nicht gedacht, dass Jacqueline mit einem Computer umgehen kann.“
    „Doch, sie ist technisch sogar ziemlich begabt.“
    Das war ungünstig. Er konnte Mutter und Tochter zwar räumlich trennen, aber er hatte nicht an die Möglichkeiten der Kommunikation via E-Mail gerechnet.
    Lauren stellte den schmalen Laptop hinter den Pilotensessel. „Ich habe die Maschine zwar schon gleich nach unserer Ankunft wieder aufgetankt, aber ich brauche noch etwa dreißig Minuten, bevor wir starten können.“
    „Ich bin nicht in Eile. Wie wäre es, wenn wir vorher noch etwas essen?“ Er musste unbedingt erfahren, wie eng das Verhältnis zwischen Tochter und Mutter war. „Ich bin vorhin an einem brasilianischen Steakhaus vorbeigekommen.“
    Unwillkürlich befeuchtete sie sich die Lippen. Gage folgte der Bewegung ihrer kleinen rosa Zunge und fühlte, wie sich etwas in ihm zusammenzog. Verdammt, warum fand er diese Frau so faszinierend?
    Sie stand auf und zog sich den Mantel an. „Wir können mit dem Start warten, bis Sie gegessen haben.“
    „Haben Sie keinen Hunger? Kommen Sie doch mit mir, Lauren.“
    „Das wäre gegen die Regeln von HAMC.“
    „Ich rufe Trent an und frage ihn.“
    Wieder kniff sie leicht die Augen zusammen und musterte ihn. Wieso hatte er nie bemerkt, wie lang ihre Wimpern waren?
    Dann schüttelte sie den Kopf. „Danke, ich hab schon gegessen.“
    „Was denn?“
    Sie zögerte kurz, bevor sie antwortete: „Ich hatte ein Sandwich im Flughafen.“
    „Das genügt mir auch. Kommen Sie, und leisten Sie mir Gesellschaft.“ Auf diese Weise würde sie wenigstens nicht mit ihrer Mutter Kontakt aufnehmen können.
    Ausdruckslos sah Lauren ihn an. „Nein, ich werde den Start vorbereiten, während Sie sich Ihr Sandwich holen.“
    Hinter Lauren knirschte der Kies, und sie wandte sich hastig um. Es war stockfinster. Trent trat in den trüben Lichtkreis einer Straßenlampe und lächelte beruhigend.
    Als sie ihn erkannt hatte, atmete sie erleichtert aus. Doch erst allmählich verlangsamte sich ihr Pulsschlag. Nach dem langen Tag mit Gage war sie müde und gereizt. Am liebsten hätte sie den Halbbruder ignoriert, wäre in ihren Pick-up gestiegen und nach Hause gefahren. Außerdem musste sie unbedingt mit ihrer Mutter und ihrem Onkel telefonieren. Sie würde sich nicht lange von Trent aufhalten lassen.
    „Dieser Parkplatz muss unbedingt besser beleuchtet werden.“
    Trent sah sich kurz um. „Ich werde es veranlassen.“
    Darauf konnte man wohl lange warten. „Wolltest du etwas von mir?“
    „Lauren, wenn Gage vorne bei dir im Cockpit sitzen will, dann lass ihn. Wenn er mit dir zusammen zum Essen gehen möchte, dann geh darauf ein. Du solltest tun, was er will.“
    Das hatte ihr gerade noch gefehlt. Er tat gerade so, als sei sein Wort Gesetz. „Wie weit muss ich denn gehen, um den Kunden … zufriedenzustellen?“
    Tadelnd schüttelte er den Kopf. „Natürlich sollst du nichts Illegales oder Unmoralisches tun.“
    „Du verlangst aber, dass ich gegen die Regeln von HAMC verstoße. Das solltest du mir lieber schriftlich geben.“
    „Vertraust du mir nicht, Schwesterchen?“
    „Halbschwester, bitte.“ Sie hängte sich die Tasche über die Schulter. „Du hast von Anfang an keinen Zweifel daran gelassen, dass du mich hier nicht haben willst. Und ich will dir keine Gelegenheit geben, mich einfach zu feuern.“
    Hinter ihnen waren Schritte zu hören. Beide wandten sich schnell um. Es war Gage.
    Auch das noch . „Wir reden morgen weiter“, stieß Lauren zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    „Ich habe keine Geheimnisse vor Gage. Er gehört quasi zur Familie.“
    Lauren wurde wütend. „Wohl ganz im Gegensatz zu mir, die ich wirklich mit euch verwandt bin? Ich bewundere deine Loyalität gegenüber deinen
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