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Verführung über den Wolken

Verführung über den Wolken

Titel: Verführung über den Wolken
Autoren: EMILIE ROSE
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Ich wusste zwar nicht, dass die zeitweilige Freundin meines Vaters meine Mutter war, bis sie sich entschlossen haben, mir an meinem achtzehnten Geburtstag die Wahrheit zu sagen. Aber auch da wusste ich noch nichts davon, dass sie verheiratet war. Erst nach der Beerdigung meines Vaters hat sie mir gesagt, es sei sein letzter Wunsch gewesen, dass ich meine … Halbgeschwister kennenlerne.“
    „War sie eine, sagen wir mal, großzügige Mutter?“
    Was sollte das nun schon wieder? Sekundenlang schloss Lauren die Augen und richtete dann den Blick auf den Horizont. Alle schienen zu glauben, dass sie nur am Geld ihrer Mutter interessiert war. Dabei wollte sie etwas ganz anderes von ihr.
    „Ich habe Ihnen doch gesagt, dass Jacqui sich achtzehn Jahre lang nicht als meine Mutter zu erkennen gab. Nein, sie hat mich nicht teuer beschenkt. Mein Vater hätte das nie erlaubt, und ich hätte auch nichts von ihr angenommen.“
    Es war ganz offensichtlich, dass er ihr nicht glaubte, und das ärgerte Lauren. Trent hatte Gage offenbar allerlei Lügen erzählt, und Gage hatte alles für bare Münze genommen. Dass ihr Halbbruder sie hasste, damit konnte sie leben. Aber dass er sie auch an ihrem Arbeitsplatz schlechtmachte, war unverzeihlich. Die Feindseligkeit der anderen Angestellten war oft schwer zu ertragen.
    „Jacqueline wollte, dass Sie für Hightower arbeiten?“
    „Ja, aber Jacqui weiß auch, dass ich in ein paar Monaten zurück zu Falcon Air gehe.“
    „Warum so bald?“
    „Warum wollen Sie das wissen?“
    „Es interessiert mich, warum Sie von sich aus einen so gut zahlenden Arbeitgeber verlassen wollen.“
    „Ich gehöre nicht hierher. Ich bin keine Hightower. Und wenn ich für Sie arbeiten soll, dann gewöhnen Sie sich lieber an diesen Gedanken. Falls Trent Ihnen nahegelegt hat, mich auszufragen, dann sagen Sie ihm bitte, dass er schon selbst zu mir kommen muss.“
    Natürlich würde sie Trent nie die ganze Wahrheit erzählen. Aber auch Gage würde nichts Wesentliches von ihr erfahren. Denn sie war ziemlich sicher, dass er alles an den Freund weitergeben würde. Und der zögerte ganz bestimmt nicht, es gegen sie zu verwenden. Das könnte das Ende von Falcon Air sein.
    Gage spürte, dass Lauren ihm etwas verheimlichte. Und sein Instinkt hatte ihn noch nie getrogen.
    Sobald das Gespräch auf ihre Mutter gekommen war, hatte sie auf seine Fragen nur sehr ausweichend geantwortet. Aber so leicht gab er nicht auf.
    Der Sicherheitsbeamte winkte ihn durch die Schranke, als Gage ihm den Ausweis zeigte, den er von Hightower Aviation bekommen hatte. Gage ging auf das Flugfeld hinaus, wo der Jet auf ihn wartete. Trent hatte recht. Es war weitaus effizienter, einen Privatjet zur Verfügung zu haben.
    Gage war müde. Seine Aufgaben in Baton Rouge hatte er zu seiner Zufriedenheit abgeschlossen und war sogar eine Stunde früher am Flugplatz angekommen, als erwartet. Sieben Stunden zuvor hatte er Lauren zuletzt gesehen. Sie hatte sich kaum von ihm verabschiedet, als sei sie froh, ihn endlich los zu sein. Das war seltsam, normalerweise waren Frauen gern mit ihm zusammen.
    Aber Lauren hatte ihm nur ihre Handynummer gegeben und gesagt, er solle sie anrufen, wenn er fertig und auf dem Weg zum Flugplatz sei. Doch er hatte sie absichtlich nicht angerufen. Vielleicht konnte er sie bei irgendetwas überraschen, was ihm Aufschluss über ihr Vorhaben geben würde.
    Die Tür der kleinen Cessna stand offen, und die Treppe war heruntergelassen. Als er hinaufstieg, bewegte sich die kleine Maschine leicht unter seinem Tritt. Lauren sah überrascht hoch. Sie saß in einem der komfortablen Passagiersessel und hatte einen Laptop auf dem Schoß. „Sie sind schon da?“
    „Störe ich?“
    „Nein, ich habe nur die Zeit totgeschlagen“,sagte sie schnell.
    Die untergehende Sonne schien durch das Fenster und ließ Laurens langes dunkelblondes Haar kupfern aufleuchten. Sie hatte die Pilotenmütze auf ein Tischchen gelegt und das Jackett über die Rückenlehne gehängt. Schnell knöpfte sie den obersten Knopf ihrer Bluse zu, da sie nicht wollte, dass Gage einen Blick auf ihr sanft gebräuntes Dekolleté erhaschte.
    „Sie hatten mich doch anrufen sollen. Dann hätte ich schon die notwendigen Checks durchgeführt, und wir hätten früher starten können.“
    Sie sah ihn nicht an und wirkte verwirrt. Verbarg sie etwas?
    „Tut mir leid. Ich war mit den Gedanken noch bei dem Kunden.“ Gage verstaute den Aktenkoffer.
    Sie kniff kurz die Augen zusammen, als
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