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Verführung pur

Verführung pur

Titel: Verführung pur
Autoren: Joanne Rock
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Fluchtverlauf bestimmen?”
    Seine Stimme war tief und warm, und Mia fühlte, dass er sich das Lachen verkneifen musste. Dennoch wandte er sich mit ihr im Arm um und begann sich einen Weg durch die Menge der Zuschauer zu erkämpfen.
    “Ich möchte lieber nicht in die Abendnachrichten”, erklärte sie ihm und staunte, mit welcher Leichtigkeit er sich mit ihr auf den Armen bewegte. Der Mann musste Bärenkräfte und eine enorme Kondition haben. Ganz zu schweigen von dem Muskelspiel, das sie auf ihren Hüften fühlte und das sie reichlich durcheinanderbrachte.
    “Dabei hatte ich doch tatsächlich geglaubt, Sie wollten unbedingt in die Nachrichten. Ihr Auftritt war jedenfalls wie für die Kameras gemacht.” Er blickte über die Schulter zurück und vergewisserte sich, dass die Fernsehleute ihnen nicht folgten.
    “Mein Auftritt galt nicht den Kameras, sondern Ihnen.”
    Sie hatte sich fest vorgenommen, heute alles zu wagen, und von diesem Plan wollte sie keinen Millimeter weichen, auch wenn ihr Pirat ihr entschieden gefährlicher werden könnte als der harmlose Junge im Streifenshirt, den sie sich anfangs ausgeguckt hatte.
    Andererseits sollte sie nicht vergessen, dass er kein echter Pirat war. Schließlich verfügte im achtzehnten Jahrhundert kein Mann über ein Aftershave, dessen Duft alle Frauen auf der Stelle dahinschmelzen ließ.
    “Wirklich? Das ganze Theater war allein für mich?” Seth verlangsamte das Tempo, da sie mittlerweile das Tagungscenter und die johlende Menge hinter sich gelassen hatten. “Heißt das etwa, Sie kennen mich, Carmen? Das würde mich wundern, denn wenn wir uns schon einmal begegnet wären, hätte ich Sie ganz gewiss nicht vergessen.”
    “Carmen?” Hatte sie irgendetwas verpasst? Oder vernebelte ihr dieser Ausbund an Männlichkeit derart den Verstand, dass sie ihren eigenen Namen vergessen hatte?
    “Nun, Sie erinnern mich an das Zigeunermädchen aus der Oper”, erklärte er. “Ich schätze, es liegt an Ihren dunklen Haaren und der roten Blume.”
    “Ach so.” Mia war ehrlich erstaunt. In Twin Palms käme niemand auf die Idee, sie mit einer Opernfigur zu vergleichen, deren Name für pure Sinnlichkeit stand. Zu Hause war Mia nichts anderes als die Enkeltochter der Quentins. “Ich heiße Mia Quentin, und wir sind uns noch nie begegnet.”
    Sie waren an der Pier angekommen, und ihr “Captain Kidd” bewegte sich auf seinen bloßen Füßen lautlos über die Holzplanken. “Ich bin Seth Chandler. Möchten Sie mir vielleicht erzählen, warum Sie sich schreiend zwischen mich und die Frau warfen, die ich eigentlich entführen wollte?”
    Zugegeben, ganz so kühn hatte sie auch wieder nicht sein wollen. Doch in dem Moment, da sie Seth entdeckte, hatte sie gar keine andere Wahl mehr gehabt.
    “Wollten Sie allen Ernstes eine Frau entführen, die mindestens doppelt so alt ist wie Sie?” Du Schreck, wie hörte sie sich denn an? “Ich meine, sie hatte fantastische Beine und alles, aber trotzdem …”
    Seth stellte sie am Ende der Pier ab und lächelte. “Schon gut, wie es aussah, hatte sich meine Auserwählte sowieso für einen anderen Piraten entschieden. Ich habe vorhin gesehen, wie sie sich unserem Anführer in die Arme warf, und dem Kuss nach zu urteilen, müssen die beiden sich vorher verabredet haben.”
    “Wie beruhigend.” Mia blickte unsicher auf die Reihe Luxusyachten, die an dieser Pier vertäut waren. “Ich würde mir nämlich nie verzeihen, wenn ich Ihnen den Tag verdorben hätte.”
    “Haben Sie nicht.” Er sprang mit einem Satz auf die große Yacht, vor der sie standen, und streckte eine Hand nach ihr aus, um ihr hinaufzuhelfen. “Womit allerdings immer noch nicht meine Frage beantwortet wäre. Warum gerade ich?”
    Sie nahm kaum wahr, was er sagte, weil ihr in diesem Moment furchtbar mulmig wurde. Was war nur in sie gefahren, sich auf dieses Abenteuer einzulassen? Wollte sie wirklich allein mit einem Wildfremden in die Bucht hinausschippern?
    Seth seufzte und nickte Richtung Festland. “Falls Sie nicht zur Titelstory in den Abendnachrichten werden wollen, sollten Sie besser schnell an Bord kommen.”
    Mia blickte sich um und sah einen Trupp Reporter und Kameramänner, der sich im Laufschritt der Pier näherte. Damit war ihr die Entscheidung aus der Hand genommen, und kurz entschlossen kletterte sie an Bord. “Na gut. Gegen eine kleine Tour durch die Bucht ist eigentlich nichts einzuwenden.”
    Seth betätigte ein Paar Hebel und ließ den Motor an. “Denken Sie
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