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Verfuehrung im Harem

Verfuehrung im Harem

Titel: Verfuehrung im Harem
Autoren: Teresa Southwick
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Leben lang hatte sie sich Großeltern gewünscht, die sie liebten und verwöhnten, und nun würde ihr Wunsch in Erfüllung gehen. Zumindest würde sie die beiden kennenlernen. Dass sie von ihnen verwöhnt wurde, war nicht mehr wichtig. Auch dieses Mal war sie nervös, wenn auch nicht so sehr wie vor dem Besuch bei ihren Tanten. Kardahls Anwesenheit hatte ihr sehr geholfen, und dass sie ihn heute so sehr vermisste, beunruhigte sie. Wie hatte sie sich in der kurzen Zeit so sehr an ihn gewöhnen können?
    Antonia zuliebe war er bereit gewesen, mit der Tradition zu brechen. Sie, Jessica, hatte er nur geheiratet, weil er nach Antonias Tod für keine Frau mehr etwas empfand. Für tiefe Gefühle wie Liebe und dergleichen war in seinem Leben kein Platz mehr. Aber für Jessica bedeutete er mehr, als sie sich jemals hätte vorstellen können.
    Langsam fuhr der Chauffeur über die Einfahrt und parkte die Limousine vor dem Haus. Noch während Jessica ausstieg, wurde die breite Eingangstür geöffnet. Ein älteres Paar kam heraus und blieb auf dem Treppenabsatz stehen. Ihr klopfte das Herz zum Zerspringen, als sie die Treppe hinaufging.
    Ihre Großmutter hatte viel Ähnlichkeit mit ihren drei Töchtern. Jessicas verwundete Seele schien zu heilen, als sie der älteren Dame in die braunen Augen sah, in denen Tränen schimmerten.
    „Großmutter …“, begann sie, doch ihr versagte die Stimme vor lauter Rührung und Freude.
    Wortlos breitete ihre Großmutter die Arme aus, und Jessica ließ sich herzlich umarmen. Tiefer Frieden erfüllte sie, und schließlich umarmte ihr Großvater sie genauso herzlich.
    „Herzlich willkommen, mein liebes Kind. Nenn uns einfach Esam und Leena.“ Er hielt sie auf Armlänge von sich und betrachtete sie.
    „Danke.“ Jessica sah die beiden lächelnd an. „Es war der Traum meines Lebens, euch kennenzulernen.“
    „Ja, auch wir haben es uns sehnlichst gewünscht“, antwortete der ältere Mann.
    Ihre Großmutter nickte und legte ihr den Arm um die Taille. „Komm herein.“
    In dem geräumigen Haus war es angenehm kühl und ruhig. Der Fußboden der Eingangshalle war mit Steinfliesen ausgelegt, und eine breite, elegant geschwungene Treppe führte in das obere Stockwerk. Im Wohnzimmer dirigierte ihre Großmutter Jessica zu der Sitzgruppe gegenüber der breiten Fensterfront, die auf die Terrasse führte und den Blick auf die Berge in der Ferne freigab. Nachdem sie sich auf das bequeme Sofa hatte sinken lassen, brachte ihre Großmutter ein Tablett mit einer Limonadenflasche, Gläsern und einem Teller mit Gebäck herein und stellte es auf den niedrigen Mahagonitisch.
    „Erzähl uns etwas über dich und dein Leben“, bat Leena sie und reichte ihr ein Glas Limonade.
    „Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.“
    „Da wir gar nichts über dich wissen, fängst du am besten mit deiner Geburt an“, schlug ihr Großvater vor und setzte sich neben sie.
    Jessica spürte die Liebe, die ihre Großeltern ihr entgegenbrachten, und sie fühlte sich sehr wohl. Nachdem sie zweimal tief durchgeatmet hatte, begann sie: „Ich wurde am zweiten Dezember in einem Krankenhaus in Los Angeles geboren.“
    Alles, was sie erzählte, entsprach der Wahrheit, doch sie verschwieg die schlimmsten Details. Als sie berichtete, dass man sie ins Kinderheim gesteckt hatte, wo sie mit vielen anderen Kindern aufgewachsen war, die keine Eltern mehr hatten, nahm ihre Großmutter ihre Hand in beide Hände und drückte sie.
    „Ich wünschte, wir hätten es gewusst.“ Leena seufzte und schüttelte bestürzt den Kopf.
    „Könnt ihr mir etwas über meine Mutter erzählen? Wie war sie, ehe sie schwanger wurde?“, fragte Jessica schließlich.
    „Schon als Kind war Maram sehr eigensinnig“, erklärte Leena. „Und sie war schöner, als gut für sie war. Sie war ganz bezaubernd.“
    „Ja, sie war die Fröhlichste und Schönste unserer drei Töchter“, fügte Esam hinzu. „Und dann ist sie einfach verschwunden.“ In seinen Augen spiegelte sich tiefe Traurigkeit. „Sie war unsere Jüngste, unser Sonnenschein und so schön.“
    „Wir vermissen sie immer noch sehr schmerzlich“, stimmte Leena ihm zu und blickte ihre Enkelin aufmerksam an. „Du siehst ihr sehr ähnlich.“
    Jessica überlegte, ob die Ähnlichkeit auch den Charakter betraf. Inständig hoffte sie, dass sie nicht dieselben Fehler machte wie ihre Mutter.
    „Wie hat deine Mutter in Amerika gelebt?“, wollte Leena wissen.
    Jessica wollte ihren Großeltern die bittere
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