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Verfuehrung im Harem

Verfuehrung im Harem

Titel: Verfuehrung im Harem
Autoren: Teresa Southwick
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nicht der Einzige war, der vor lauter leidenschaftlichem Verlangen nicht mehr klar hatte denken können. Wie ein Wirbelsturm, dem er sich hilflos und machtlos ausgeliefert fühlte, war es über ihn hereingebrochen.
    „Was machen wir jetzt?“, fragte sie. Langsam durchquerte sie den Raum, ging hinaus auf den Balkon und stützte sich mit den Ellbogen auf die Brüstung, während sie beobachtete, wie die aufgehende Sonne die Schatten der Nacht vertrieb. „Dann müssen wir uns wohl scheiden lassen, oder?“
    „Das ist natürlich komplizierter als eine Annullierung“, wandte er ein.
    „Wenn du glaubst, ich würde Unterhalt von dir verlangen, kann ich dir versichern, dass ich nichts von dir haben will. Ich bin dir unendlich dankbar, dass du mir in einer emotional schwierigen Phase meines Lebens beigestanden hast. Warum unsere Scheidung kompliziert sein soll, ist mir unverständlich. Wir sind uns einig, keiner von uns beiden wird Einspruch erheben …“
    „Was geschieht, wenn wir ein Kind bekommen?“
    Jessica stand reglos da und schwieg eine Zeit lang. Dann drehte sie sich zu ihm um und sah ihn an. „Nein, das ist unmöglich.“
    „Wenn du schwanger bist, ist es meine Schuld. Keine Sekunde habe ich daran gedacht zu verhüten.“
    „Aber es war doch nur eine einzige Nacht“, flüsterte sie.
    „Das reicht manchmal schon“, antwortete er. Doch noch während er die Worte aussprach, wusste er instinktiv, dass ihm die eine Nacht mit ihr nicht reichte.
    „Ja, ich weiß. Aber …“ Sie schüttelte den Kopf, ehe sie sich mit der Hand über die Stirn fuhr. „Ich kann es nicht glauben. Ich bin das beste Beispiel dafür, wie dumm man als Frau sein kann. Es ist naiv, zu glauben, man könne beim ersten Mal nicht schwanger werden.“
    „Also, was ist?“
    „Was meinst du?“
    „Was machen wir, wenn du schwanger bist?“
    „Nein, das kann nicht sein.“ Sie richtete sich auf und blickte ihn schockiert und ungläubig an. „Ich bekomme kein Kind. So grausam kann das Schicksal nicht sein.“

10. KAPITEL
    Als Jessica eine Woche später in der Limousine zu ihren Großeltern fuhr, legte sie die Hand auf ihren flachen Bauch und hoffte, dass sie wirklich nicht schwanger war. Sie war beunruhigt, aber für einen Schwangerschaftstest war es noch zu früh.
    Irgendwann wollte sie natürlich Kinder haben, doch sie hatte sich sehr bemüht, nicht dieselben Fehler zu machen wie ihre Mutter. Sie hatte sich fest vorgenommen, mit einem Mann, mit dem sie nicht verheiratet war, keinen Sex zu haben, und daran hatte sie sich gehalten. Das war jedoch der einzige Fehler, den sie, anders als ihre Mutter, nicht gemacht hatte.
    Voraussetzung dafür, Kinder in die Welt zu setzen, war für sie, dass sie den Vater ihrer Kinder liebte und er sie. Vielleicht war das eine zu romantische Vorstellung, aber etwas anderes kam für sie nicht infrage. Während sie auf die Rückkehr ihrer Großeltern wartete, war Kardahl auffallend oft nicht im Palast gewesen, was wahrscheinlich das Beste für sie beide war. Es war eine Schutzbehauptung gewesen, sie sei von dem Sex mit ihm enttäuscht.
    Nachdem der erste kurze Schmerz nachgelassen hatte, war es wirklich schön gewesen. Über seine Bemerkung, er hätte ihr das erste Mal leichter und angenehmer machen können, hatte sie immer wieder nachgedacht. Ihr kribbelte die Haut, wenn sie sich vorstellte, wie wunderbar es mit Kardahl noch hätte werden können. Deshalb war sie erleichtert über seine Abwesenheit, denn sie bezweifelte, dass sie ihm widerstehen könnte, wenn er sie berührte.
    Sie hatte viel Zeit gehabt, ihre Situation von allen Seiten zu beleuchten. Ihren Vater kannte sie nicht und hatte sich schon früh damit abgefunden, ohne ihn aufzuwachsen. Dennoch hatte sie sich oft gefragt, warum ihr Vater sie nicht liebte. Dass Kardahl sie nicht liebte, war ihr von Anfang an klar gewesen, und sie kam damit zurecht. Doch niemals würde sie sich damit abfinden können, dass er vielleicht ihr gemeinsames Kind nicht liebte.
    Da seine Beziehung mit Antonia so dramatisch geendet hatte, fand Jessica es verständlich, dass er sich nie wieder verlieben wollte. Dennoch war es frustrierend. Als sie ihn noch für einen oberflächlichen Kerl gehalten hatte, war alles viel einfacher gewesen. Jetzt schätzte sie ihn sehr und fühlte sich zu sehr zu ihm hingezogen. Als der Chauffeur die Limousine durch das Tor fuhr, erblickte sie vor ihnen das weiße Haus mit dem roten Dach. In dem Moment wünschte sie, Kardahl wäre bei ihr.
    Ihr
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