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Verfuehrung Auf Hoher See

Verfuehrung Auf Hoher See

Titel: Verfuehrung Auf Hoher See
Autoren: Jacqueline Baird
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charmante Jäger, der schönen Frauen nachstellte. Den die Götter nach seinem Tod an den Himmel versetzt hatten.
    Nicht zu vergleichen mit dem Orion, den sie gekannt hatte. Er hatte den Charme einer Klapperschlange!
    Unwillkürlich blickte Selina den Strand entlang zu den fernen Lichtern im Hafen, dann wieder zu den Bäumen. Ein Schauer überlief sie. Sie hatte das merkwürdige Gefühl, beobachtet zu werden …
    Vielleicht hätte sie lieber nicht mitten in der Nacht schwimmen gehen sollen. Aber der Druck der letzten Tage war einfach zu viel geworden, und wegen der Hitze hatte sie nicht schlafen können.
    Ja, deshalb war sie wohl so aufgewühlt. Der Tod ihres Großvaters und die schmerzlichen Erinnerungen, die ihre Rückkehr nach Griechenland wachgerufen hatte, waren der Grund für ihre innere Unruhe. Selbst jetzt noch erinnerte sie sich an jede Einzelheit der ersten Begegnung mit ihrem Großvater, den Beginn eines märchenhaften Lebens, das sich bald in einen Albtraum verwandeln sollte.
    Wie glücklich war ihre Kindheit mit der geliebten Mutter gewesen, einer schönen, temperamentvollen Frau, die sich als Opernsängerin einen Namen gemacht hatte! Und mit ihrer Tante Peggy, an der sie sehr gehangen hatte. Eigentlich war Peggy nicht ihre richtige Tante, sondern die Haushälterin, die sich rührend um die kleine Selina gekümmert hatte.
    Ihre Mutter hatte sie glauben lassen, ihr Vater wäre tot. Jahrelang hatte Selina sich damit abgefunden. So war sie völlig durcheinander gewesen, als sie im September nach ihrem achtzehnten Geburtstag unerwartet Mark Stakis gegenübergestanden hatte, einem Griechen, der behauptete, er wäre ihr Großvater, und sie über ihre Familie väterlicherseits aufgeklärt hatte.
    Sein Sohn Benedict Stakis wäre Selinas biologischer Vater, der bei einem tragischen Unfall mit Frau und Kindern ums Leben gekommen war. Erst nach dem Tod seines Sohnes hätte Mark Stakis von Selinas Existenz erfahren …
    Umso mehr hatte es sie dann getroffen, als sie erfahren musste, dass ihre Mutter all die Jahre über gewusst hatte, dass Benedict Stakis noch lebte. Nachdem er ihr ein Haus überschrieben und ihr durch eine vertragliche Garantie zugesichert hatte, bis zu Selinas einundzwanzigstem Geburtstag großzügig für seine Tochter zu sorgen, hatte ihre Mum sich juristisch verpflichtet, über Benedict Stakis’ Vaterschaft zu schweigen.
    Seufzend machte Selina sich auf den Rückweg zur Villa. Seit sie ihrem Großvater vor sieben Jahren begegnet war, hatte sie viel dazugelernt. Sie hatte miterlebt, was für schreckliche Dinge Menschen in seinem Umfeld tun mussten. Inzwischen verurteilte sie ihre Mutter nicht mehr, die so gehandelt hatte, um ihr ein sorgenfreies Leben zu ermöglichen.
    Wie naiv sie gewesen war, als sie ihren Großvater kennenlernte! Selina betrat die Villa und schloss die Haustür hinter sich. Das nachfolgende Weihnachtsfest hatte sie hier bei ihm auf Letos verbracht. Prüfend blickte sie sich in der altertümlich anmutenden Eingangshalle um. Jahrelang hatte sie belastet, was bei ihrem späteren Besuch in Griechenland geschehen war. Das würde ihr nie mehr passieren. Jetzt war sie eine selbstständige, unabhängige junge Frau, und dabei sollte es bleiben.
    Inzwischen hatte sie die Erfahrung gemacht, dass es nur wenige anständige Männer gab. Die meisten waren ehrgeizig und gewissenlos. Sie brauchte nur an den Abend zu denken, an dem sie Orion Moralis begegnet war …
    Damals hatte sie es aufregend gefunden, ein zweites Mal nach Athen eingeladen zu werden und in der Villa ihres Großvaters zu wohnen. Ihr zu Ehren hatte er ein festliches Essen gegeben und die gesamte Familie Moralis eingeladen.
    Einige Tage zuvor war Selina Helen Moralis und deren Tochter Iris vorgestellt worden. Beide waren sehr nett zu ihr gewesen, sie hatten ihr die Umgebung gezeigt und waren mit ihr einkaufen gegangen. Alle hatten an dem Essen teilgenommen, auch Paul Moralis, Helens Ehemann.
    Ihr Sohn Orion war erst später gekommen. Gleich auf den ersten Blick hatte Selina gedacht: Du meine Güte, was für ein umwerfender Mann! Und wie charmant er sie angelächelt, sich mit ihr unterhalten, sie mit seinen Blicken verzaubert hatte. Im Nu war sie ihm verfallen gewesen.
    Nach dem Essen hatte er sich vorzeitig verabschieden müssen, um an einer Konferenzschaltung teilzunehmen. Ihr Großvater hatte sie gebeten, Rion durch den Garten zu führen, weil das schneller ginge.
    Auf dem Gartenweg war sie mit ihren High Heels in einer Fuge
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