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Verfuehrung Auf Hoher See

Verfuehrung Auf Hoher See

Titel: Verfuehrung Auf Hoher See
Autoren: Jacqueline Baird
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ihr war gekünstelt. Und er musste es wissen. Er hatte genug Frauen kennengelernt, die trotz ihres unschuldigen Gehabes knallhart waren.
    „Seit wann lernen Sie Griechisch, Selina?“, fragte Rion sie beim Essen. Es war verrückt, aber er brannte richtig darauf, mehr über sie zu erfahren.
    Ihre Antwort verblüffte ihn. Selina sprach fließend Italienisch und Spanisch und hatte angefangen, Griechisch zu lernen, nachdem sie ihren Großvater kennengelernt hatte. Doch hauptberuflich wollte sie Dolmetscherin für Chinesisch und Arabisch werden. Im Herbst würde sie beide Sprachen an der Universität belegen.
    Alle Achtung! Eine Frau mit akademischen Ambitionen! Dennoch erschien sie Rion seltsam naiv. Als Mann von Welt war er es gewohnt, viel Aufmerksamkeit von Frauen zu bekommen. Während die Gäste sich bei Tisch angeregt unterhielten, entging ihm natürlich nicht, dass auch Selina sich für ihn interessierte. Normalerweise hätte er versucht, die Dinge weiterzuentwickeln, aber dieses Mädchen musste tabu für ihn bleiben.
    Etwas gab ihm jedoch zu denken: Obwohl sie fantastisch aussah, schien sie wenig Erfahrung mit Männern zu haben.
    Der Kaffee wurde serviert. Eisern entschlossen versuchte Rion, Selina aus seinen Gedanken zu verbannen. Er trank einige Schlucke, dann leerte er die Tasse in einem Zug und stand auf. Höflich bedankte er sich bei Mark Stakis für die Einladung und schob eine Konferenzschaltung vor, an der er in seinem Apartment teilnehmen müsse.
    „Schade, dass Sie unter Zeitdruck stehen, aber wir möchten Sie natürlich nicht aufhalten.“ Wohlwollend lächelte Mark Stakis ihm zu. „Da sollten Sie vielleicht besser die Abkürzung durch den Garten nehmen. Auf diese Weise sind Sie schneller bei Ihrem Wagen.“ Er wandte sich an seine Enkelin. „Selina, würdest du Rion den Weg zur Auffahrt zeigen? So spart er Zeit.“
    Wie erwartet, nickte das Mädchen und stand auf. Der Schachzug des Alten war leicht zu durchschauen, aber was sollte Rion sagen? Also folgte er Selina die Terrassenstufen hinunter und den Gartenweg entlang. Die Ärmste hatte keine Ahnung, dass Mark Stakis sie „an den Mann bringen“ wollte …
    „Nicht so schnell, Selina.“ Rion griff ihr stützend unter den Arm, als sie mit ihren High Heels in einer Fuge des Zierpflasters stecken blieb. „So eilig habe ich es nun auch wieder nicht. Ich möchte nicht, dass Sie sich meinetwegen den hübschen Hals brechen.“ Sanft ließ er die Finger über ihren Arm gleiten und nahm ihre Hand. Im Weitergehen fragte er freundlich: „Sagen Sie, Selina, wie gefällt es Ihnen in Griechenland bei Ihrem Großvater? Das Leben hier dürfte ganz anders sein als in England.“
    „Das kann man nicht vergleichen“, erwiderte sie. „Er lebt im Luxus.“ Sie sah zu ihm auf und setzte hinzu: „Genau genommen wusste ich nicht einmal, dass ich einen Großvater habe. Selbst jetzt kann ich es kaum glauben.“
    Sie lächelte und versuchte nicht einmal, ihm die Hand zu entziehen. Während sie durch den schwach beleuchteten Garten gingen, schaffte Rion es geschickt, Selina auszufragen.
    Ihre Mutter war gestorben, sie lebte bei ihrer Tante Peggy, die sie von klein auf kannte. Auch andere europäische Länder hatte Selina bereist, doch in Griechenland war sie zum ersten Mal.
    Irgendwie tat sie ihm nun sogar leid. Die Mutter hatte ihr den Vater vorenthalten, der damals nichts von ihr wissen wollte. Und jetzt hatte der Großvater sich ihrer aus ziemlich eigensüchtigen Beweggründen angenommen.
    Rion blickte ihr in die großen, golden schimmernden Augen, auf den vollen, weichen Mund … und plötzlich übermannte ihn das unwiderstehliche Verlangen, sie zu küssen. Nur ein einziges Mal …
    Behutsam legte er den Arm um sie und zog sie an sich, streifte ihre Lippen leicht mit seinen … und küsste sie. Es sollte nur ein kurzer, harmloser Kuss sein, aber er machte süchtig. Rion spürte, wie Selina bebte, als er mit der Zunge zart ihren Mund zu erkunden begann. Einen Moment schwankte sie, dann legte sie ihm die Arme um den Hals und schmiegte sich an ihn.
    Natürlich hätte er nun aufhören müssen, aber die Süße des Kusses, ihre unbewusst sinnlichen Bewegungen machten ihn schwach – er konnte sich noch nicht von ihr lösen. Erregt atmete er ein und schaffte es, Selina sanft von sich zu schieben. Sobald er wieder ruhiger atmen konnte, bemerkte er den verlangenden Ausdruck in ihren Augen …
    Er musste sie wiedersehen.
    So sexy und doch erstaunlich naiv und unerfahren
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