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Verführung auf Burg Kells (German Edition)

Verführung auf Burg Kells (German Edition)

Titel: Verführung auf Burg Kells (German Edition)
Autoren: Juliet Landon
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als die Ungeheuerlichkeit dieses Handels in ihren Gedanken Form annahm und sie mit Grauen erfüllte. Sie wäre gezwungen, mit diesem Fremden das Bett zu teilen, möglicherweise würde er sie nötigen, ihm hier im dämmrigen Flur zu Willen zu sein, ihm unaussprechlich intime Freiheiten zu gewähren, etwas Ungeheuerliches mit verheerenden Folgen, an die sie gar nicht denken durfte. Sie hatte sich niemals einem anderen Mann als Robbie hingegeben, hatte sich drei Jahre nicht nach den Zärtlichkeiten eines Mannes gesehnt, nur in dunklen Nachtstunden, wenn sie in ihr Kissen weinte. Dieser Bandit würde sich nicht um ihren geschändeten Ruf scheren, nicht um ihre Schmach.
    „Nun?“ hakte er nach.
    Sie holte tief Luft, verwarf alle Bedenken und ließ nur ihrem Wunsch Raum, bei ihrem Kind bleiben zu dürfen. „Versprecht Ihr mir, dass Sam und ich zusammenbleiben? Was auch geschieht? Wohin Ihr uns auch bringt?“
    „Die Sicherheit Eures Kindes und Euer Zugang zu ihm hängt ausschließlich von Eurer Bereitschaft ab, mir zu Willen zu sein. Wann immer mir der Sinn danach steht. Habt Ihr mich verstanden, Mylady?“
    Schockiert blickte sie auf, suchte nach einer Spur von Belustigung in seinen Gesichtszügen, die seine Forderung erklären würde. Aber sie fand keine Spur von Heiterkeit, nur diesen harten, eisblauen Blick. „
Wann immer?
Nicht nur …
einmal?“
stammelte sie fassungslos.
    „Nein, nicht nur einmal. So lange ich Euch begehre. Ist Euch Euer Sohn das wert?“
    Ein Beben durchlief sie, und stockend zog sie den Atem ein. Eisige Kälte breitete sich in ihr aus, lähmte sie. Wenn sie Sam nicht verlieren wollte, blieb ihre keine Wahl. Sie musste die Nähe dieses Mannes erdulden. „Ja, er ist es mir wert“, antwortete sie mit fester Stimme. „Und Ihr, Sir, seid ein
Teufel!“
    „Dann sind wir uns also einig?“
    Mit zusammengebissenen Zähnen versuchte sie, sich aus seiner Umarmung zu befreien, als das Bild ihres geliebten Mannes vor ihrem inneren Auge auftauchte wie ein Vorwurf. „Ja, wir sind uns einig. Kann ich jetzt endlich den Namen des Mannes erfahren, an den ich mich verkauft habe?“
    Statt zu antworten, schloss er die Arme enger um sie, seine Hand grub sich in ihr Haar im Nacken und zwang sie, den Kopf seitlich in seine Schulterbeuge zu legen. Als sein Mund sich dem ihren näherte, um den Handel zu besiegeln, machte Ebony sich auf einen groben Überfall gefasst, auf lüsterne Gier, die sie gelegentlich in Männerblicken wahrgenommen hatte. In Erwartung, dass er ihr Schmerzen zufügen würde, hielt sie den Atem an bei der ersten Berührung seines Mundes, einer behutsamen Erforschung, einer sanften Besitznahme, bis sie begriff, dass er nicht die Absicht hatte, ihr wehzutun. Auch ihre Hoffnung, dass er es bei einer flüchtigen intimen Begegnung belassen würde, bestätigte sich nicht. Sein Kuss war bedächtig und keineswegs oberflächlich, aber auch nicht zu vergleichen mit den zarten Küssen, die sie von Robbie gewohnt war. Und erst als seine Lippen sich endlich von den ihren lösten, bemerkte sie, dass sie die Augen geschlossen hatte. Wieder stiegen Tränen in ihr hoch.
    „Mein Name“, sagte er seelenruhig, „ist Somers. Alex Somers, Mylady.“ In seiner Stimme schwang keine Spur von Spott.
    „Master Somers“, brachte sie hervor, verwundert, dass ihre Stimme ihr gehorchte. „Ihr seid …“
    „Sir
Alex“, verbesserte er sie.
    „Verstehe. Und dies war vermutlich nur ein Auftakt. Wollt Ihr mich hier gegen die Mauer gelehnt nehmen, oder müssen wir …?“
    Sein tiefes melodisches Lachen schnitt ihr das Wort ab. Er zog sie wieder an sich, schien ihre Befürchtung wahr zu machen, bevor sie sich besann. „Hier? Jetzt gleich? Ist es das, was Ihr wollt, Lady?“
    Dieser Flegel! Dieser Schuft!
„Ich will nichts von Euch, Sir. Ich will nur zu meinem Kind“, zischte sie empört.
    „Und ich ziehe einen behaglicheren Rahmen vor“, raunte er, und sein Atem strich warm über ihre Wange, „wo wir uns der Sache mit Genuss widmen können. In Eurem Gemach, wenn die Aufregung sich gelegt hat.“
    „Wie zuvorkommend. Wie ritterlich. Ich hätte es wissen müssen.“
    „Dass ich mich nicht mit Halbheiten zufrieden gebe, wenn ich den Genuss bis zur Neige auskosten kann? Ja, Lady, das solltet Ihr wissen. Sei es drum, mit der Zeit lernt Ihr mich besser kennen. Nun aber rate ich Euch, wenigstens einen Anflug von Fürsorge für Euren verwundeten Schwiegervater zu zeigen.“ Er löste sich von ihr und wies mit einer
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