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Verführung auf Burg Kells (German Edition)

Verführung auf Burg Kells (German Edition)

Titel: Verführung auf Burg Kells (German Edition)
Autoren: Juliet Landon
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Meg, so hieß die junge Frau, eine rothaarige Schönheit mit ebenso feurigem Temperament und einem Herzen aus Gold. Und es dauerte nicht lange, bis die kleinen Leylands, allesamt mit kupferrotem Haar, herumtollten und ihr helles Lachen, ihre kindlichen Zänkereien und Balgereien durch die alten Gemäuer hallten.
    Niemand wusste, ob Meg Moffat ihrer Schwägerin je erzählt hatte, dass sie an jenem schicksalsträchtigen Morgen des ersten Mai beim Bad unter dem Wasserfall heimlich beobachtet worden waren. Aber es musste wohl darüber gesprochen worden sein, denn daraus wurde eine der Legenden, die sich um Castle Kells rankten. Wie dem auch gewesen sein mag, es hatte wohl kaum je ein glücklicheres Paar gegeben als die schöne Lady Ebony und ihren stattlichen Sir Alex. Sie hatte zwar ihren ersten Ehemann Robbie, der auf so tragische Weise in jungen Jahren ums Leben gekommen war, innig geliebt, ihren zweiten Gemahl aber liebte sie mit einer Leidenschaft, ohne einen Hehl daraus zu machen, eine Liebe, die für reichlich Gesprächsstoff unter den Gästen auf der Burg sorgte, die das verliebte Paar am hellen Tag miteinander turteln sahen. Schamlos, pflegten sie hinter ihrem Rücken neiderfüllt zu sagen.
    Was nun den Zweig der Familie Moffat aus Dumfries betraf, so war nicht viel über sie bekannt, abgesehen von der Tatsache, dass König Robert von Schottland den Weinhändler und den Rechtsgelehrten mit so hohen Geldbußen belegte, dass sie ihr gesamtes Vermögen verloren, wovon das Königshaus zweifellos profitierte. Jennie Cairns, die Gemahlin des Gelehrten, wurde über Nacht zur alten Frau. Es hieß, sie habe ein Kind zur Welt gebracht, das ihr Ehemann nicht anerkannte, doch damit erschöpften sich die einzigen traurigen Noten in einem ansonsten rundum glücklichen Ende.
    Die Geschichten über die Moffats und die Somers werden wahrscheinlich immer wieder weitererzählt werden, Kreise ziehen und sich verändern wie die Fluten eines Flusslaufs, und auch wenn Castle Kells nur noch als eine Steinruine über einem einsamen See die Zeiten überdauert hat, grasen bis heute wilde Galloway-Ponys an den Berghängen, Abkömmlinge des einst so weit gereisten Ponys, dem ein L in die Flanke eingebrannt war.
    – ENDE –
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