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Verführung auf Burg Kells (German Edition)

Verführung auf Burg Kells (German Edition)

Titel: Verführung auf Burg Kells (German Edition)
Autoren: Juliet Landon
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kommen. Deshalb habe ich den Abt ins Vertrauen gezogen. War das richtig, Liebste?“
    Alex stand mit leicht eingezogenem Kopf unter dem niederen Türsturz und schien den ganzen Raum einzunehmen. Nicholas war von drei Erwachsenen zu Bett gebracht worden, und es lag etwas seltsam Unwirkliches im schwindenden Licht der Abendstimmung. Die letzten Bienen waren in ihre Stöcke zurückgekehrt, im Kamin züngelten die Flammen an dicken Holzscheiten, duckten sich unter dem Luftzug und richteten sich wieder auf.
    „Mach die Tür zu“, flüsterte sie. „Ja, es war richtig. Er ist ein sehr weiser Mann. Man könnte meinen, er verstehe etwas von der Liebe und spreche aus eigener Erfahrung.“
    „Das ist nicht ausgeschlossen“, meinte Alex schmunzelnd und zog die Tür hinter sich zu. „Er hat ein bewegtes Leben hinter sich, wie man munkelt.“
    „Tatsächlich?“
    Die beiden waren aufeinander zugegangen, und nun war kein Platz mehr für Worte, so stürmisch war ihre Umarmung. Sie liebkosten einander mit den Händen, ihre Lippen tranken gierig voneinander, und es dauerte lange, bevor beide das Bedürfnis verspürten, etwas zu sagen.
    Atemlos und lachend löste Ebony sich von ihm und zog ihn zum Bett. „Habe ich tatsächlich alles falsch verstanden? Warum hast du mir das nicht längst gesagt?“
    „Weil ich ein ungeschickter Tölpel bin“, antwortete er und hauchte Küsse in ihr Gesicht. „Ich bin wohl nicht mehr daran gewöhnt, mich in die Gedankenwelt einer Frau einzufühlen. Und ich weiß nicht, was wichtiger ist, Worte oder Taten oder die Kinder oder deine Mutter oder …“
    „Ja … ja, die komplizierten Familienverhältnisse haben uns abgelenkt. Aber du musst wissen, wie sehr ich dich liebe, Alex. Das musst du doch gespürt haben.“
    Er setzte eine kindliche Unschuldsmiene auf, doch seine Augen verrieten ihn. „Nein“, meinte er in gespieltem Ernst. „Nein, ich habe nichts geahnt. Du musst mir alles sagen, Liebste.“
    „Jedes Mal, wenn ich es dir gestehen wollte, kamen mir Bedenken.“
    „Ob du mich wirklich liebst?“
    „Nein, ob es der richtige Augenblick war. Im Schutz der Dunkelheit konnte ich mein schlechtes Gewissen beschwichtigen. Eine Frau darf es doch nicht wagen, einem Soldaten ihre Liebe zu gestehen, der sie nach wenigen Tagen für immer verlässt. Und wenn sie einen Funken Verstand besitzt, geht sie mit diesem Mann nicht ins Bett. Aber wie du siehst, habe ich den Verstand verloren, und mein schlechtes Gewissen ist mir gleichfalls abhanden gekommen. Und mein Herz. Ich liebe dich Alex. Ich bete dich an. Ich will deine Frau werden und deine Kinder zur Welt bringen, und ich will deinen Sohn lieben wie meinen eigenen, ich will deine treue Gefährtin sein. Alles will ich für dich sein, und ich will, dass du der Vater meines Sohnes bist. Auch er vergöttert dich. Wir alle vergöttern dich.“
    „Meine Geliebte“, sagte er andächtig und umfing ihr Gesicht mit beiden Händen. „So viel Glück verdiene ich nicht, nachdem ich dich so behandelt habe.“
    „Was hättest du daran ändern können? Es war ein Auftrag wie jeder andere.“
    „Nun ja, nicht ganz.“ Er lächelte und zwang sie sanft, rückwärts zu gehen. „Gewöhnlich enden meine Aufträge nicht mit der Heirat mit der bezauberndsten Frau, die mir je begegnet ist, der streitbarsten und liebevollsten Mutter, mit dem einfühlsamsten und zugleich unbeugsamsten Geist. Du verkörperst alles, was ein Mann begehrt. Mein stolzer Schwan“, raunte er und ließ die Hand über ihr Gesicht und ihren Hals gleiten, „mein schöner, schwarzer Schwan. Heirate mich, meine Schöne. Bleib bei mir. Ich nehme keinen Auftrag mehr für den König an, das schwöre ich dir. Wir bleiben für immer zusammen, du und ich und unsere Familie. Und wir bekommen noch viele Kinder, das wünsche ich mir von ganzem Herzen.“
    „So viele du willst. Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren, mein Liebster.“
    Sie hatte nicht erwartet, dass er sie umgehend beim Wort nehmen würde, leistete aber keinen Widerstand, als er sie entkleidete, denn ihr Verlangen nach ihm brannte lichterloh, und sie war kaum noch zu einem klaren Gedanken fähig.
    Das Abendrot am westlichen Himmel tauchte den Raum in einen rosigen Schimmer, und der Schein der knisternden Flammen flackerte über seine breiten Schultern und Ebonys Nacktheit, warm und golden, ähnlich wie damals, als er sie zum ersten Mal in der Morgenröte beim Bad unter dem Wasserfall heimlich beobachtet hatte. Ebonys verhangene Augen
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