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Verfuehrt zur Liebe

Titel: Verfuehrt zur Liebe
Autoren: Stephanie Laurens
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Hauptstadt zu fahren, war sie doch erstaunt, als Simon am Tor nach Westen abbog, weg von Ashmore.
    »In die westlichen Landesteile?« Sie zerbrach sich den Kopf. »Gabriel und Althea? Oder Lucifer und Phyllida?«
    Simon grinste, schüttelte den Kopf. »Du kennst den Ort nicht - du bist noch nie dort gewesen. Und bei mir ist es Jahre her.«
    »Kommen wir heute Abend an?«
    »In ein paar Stunden.«
    Sie lehnte sich zurück, schaute auf die vorüberfliegenden Hecken. Das vorherrschende Gefühl in ihr war Zufriedenheit, stellte sie fest. Obwohl sie keine Ahnung hatte, wohin er sie brachte.
    Ein Lächeln spielte um ihre Lippen, aber sie unterdrückte es. Wusste, wenn er es sähe, würde er eine Erklärung verlangen. Obwohl sie es versuchen konnte, war jetzt weder die Zeit noch der Ort.
    Die Wahrheit lautete schlicht, dass sie sich nicht vorstellen konnte, mit einem anderen Mann in dieser Lage zu sein und es einfach hinzunehmen.
    Sie ließ ihren Blick zu seinem Gesicht wandern, beobachtete ihn eine Weile lang, dann sah sie wieder nach vorne, ehe er es spürte. Sie vertraute ihm. Absolut. Nicht nur mit ihrem Körper, auch wenn in dieser Beziehung zwischen ihnen die Wahrheit nun ans Licht gekommen war - sie war sein; aber er gehörte auch ihr, und - so schien es wenigstens - das war schon immer so gewesen; jedenfalls vertraute sie ihm auch in jedem anderen Bereich.
    Sie vertraute seiner Stärke - dass er sie nie gegen sie einsetzen würde, sie aber immer da sein würde, wann immer sie seinen Schutz benötigte. Sie vertraute auf seine Loyalität, seine Willenskraft - und am wichtigsten, sie vertraute auf sein Herz.
    Sie wusste, dass in der Verletzlichkeit, die er sie hatte sehen lassen, die Garantie für ein ganzes Leben lag.
    Liebe. Die Quelle des Vertrauens, Grundstein und Eckpfeiler einer Ehe.
    Vertrauen, Stärke, Sicherheit - und Liebe.
    Sie beide besaßen das alles.
    Alles, was sie zum Weitermachen brauchten.
    Sie lehnte sich zurück, blickte nach vorne und war bereit, der Straße zu folgen, wo auch immer sie hinführte.
    Sie führte zu der Stadt Queen Charlton in Somerset und schließlich zu einem Haus namens Risby Grange. Simon hielt in dem Dorf an und nahm ein großes Zimmer im Gasthaus. Portia achtete darauf, immer ihre Handschuhe anzulassen, bemerkte aber auch sonst keine Hinweise darauf, dass die Wirtin daran zweifelte, dass sie verheiratet waren.
    Vielleicht hatte Charlie Recht und die Wahrheit zeigte sich, egal ob die Formalitäten eingehalten waren.
    Sie ließen ihr Gepäck im Gasthof und folgten der gewundenen Straße weiter, kamen am Nachmittag bei den Torbogen der Auffahrt zu Risby Grange an.
    Simon brachte die Pferde gleich dahinter zum Stehen. Vor ihnen lag das weitläufige Haus im Sonnenschein. Der blassgraue Stein, aus dem es errichtet war, war halb mit Efeu überwachsen, und die Sprossenfenster funkelten unter den Zinnen.
    Das Haus war alt, solide und gepflegt, schien aber verlassen.
    »Wer lebt hier?«, erkundigte sie sich.
    »Gegenwärtig niemand außer dem Hausverwalter.« Simon schnalzte mit den Zügeln, sodass die Pferde sich wieder in Bewegung setzten. »Allerdings bezweifle ich, dass er in der Nähe ist. Aber ich habe einen Schlüssel.«
    Sie schaute ihn an, wartete, aber mehr verriet er nicht. Die Auffahrt endete in einem Hof, von dem zwei Stufen zur Eingangstür führten. Simon stellte die Kutsche auf dem Rasen ab, sprang hinunter, und sie tat es ihm nach. Nachdem er die Zügel an einen Baum in der Nähe gebunden und die Bremse angezogen hatte, nahm er sie bei der Hand. Gemeinsam überquerten sie den kiesbestreuten Hof und gingen die Stufen empor.
    Er läutete; sie hörten die Glocke im Inneren widerhallen. Sie warteten, aber niemand kam, um ihnen aufzuschließen.
    »Der Hausverwalter ist gleichzeitig der Wildhüter - er ist vermutlich auf dem Besitz unterwegs.« Damit zog er einen großen Schlüssel aus seiner Rocktasche, steckte ihn ins Schloss, drehte ihn um und stieß die Tür weit auf.
    Er ging voraus, sah sich um, sie folgte ihm auf den Fersen.
    Sogleich vergaß sie alle Fragen, warum sie hier waren. Von der holzgetäfelten Eingangshalle mit den Buntglasfenstern wanderte sie von Zimmer zu Zimmer, wartete nicht auf ihn, sondern übernahm die Führung.
    Von außen hatte das Haus groß ausgesehen - innen verstärkte sich dieser Eindruck noch. Von hellen, freundlichen Fluren zweigten weitere ab, ein Raum reihte sich an den anderen, alle waren elegant und gemütlich, mit herrlichen Möbeln
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