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Verfuehrt von einem Traumprinzen

Verfuehrt von einem Traumprinzen

Titel: Verfuehrt von einem Traumprinzen
Autoren: Chantelle Shaw
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und führte die königliche Familie in den strahlenden Sonnenschein hinaus.
    Die Gartenparty setzte sich noch über den gesamten Nachmittag hinweg fort. Zahir war nicht gerade bester Laune, als er zum Palast zurückkehrte. Mit einem Mal bemerkte er, dass er viel zu weit vorgelaufen war und so verlangsamte er den Schritt, damit Erin aufschließen konnte. Besorgt runzelte er die Stirn, als er sah, wie blass sie unter ihrem breitkrempigen Hut wirkte. Als sie keinerlei Anzeichen zeigte, schneller zu gehen, und er außerdem bemerkte, wie sie die Schultern hängen ließ, wurde er ungeduldig.
    „Ich verstehe ja, dass es nicht unbedingt zu deinen Lieblingsbeschäftigungen zählt, dir einen ganzen Nachmittag lang traditionelles Handwerk und Brauchtum anzusehen, aber musst du so tun, als hättest du gerade Gift geschluckt?“, hielt er ihr vor, als sie ihn nur lustlos anblickte.
    „Ich bin müde“, entgegnete sie knapp. „Und ich habe so viel gelächelt, dass mir der Kiefer wehtut.“
    „Du hast mein ganzes Mitgefühl, kalila.“ Sein Ton war voller Sarkasmus. „Aber als meine Frau ist es deine Pflicht, mich zu solchen Terminen zu begleiten.“
    „Mir sind meine Pflichten vollauf bewusst, und ich habe mich nie geweigert, sie zu erfüllen. Nicht mal, wenn du um zwei Uhr morgens ins Bett gekrochen kommst“, konterte Erin heftig und errötete, als Zahir verächtlich lachte.
    „Nein, du hast es nie versäumt, dich auf den Rücken zu legen und daran zu denken, dass … Nun, ich habe keine Ahnung, woran du im Bett denkst, aber in letzter Zeit hatte ich das Gefühl, dass ich mit einem Automaten schlafe.“
    „Vielleicht würdest du mich weniger müde vorfinden, wenn du dich früher von deiner schönen Beraterin Jahmela trennen würdest!“
    Zahir zuckte nur die Achseln. „In letzter Zeit bist du ständig müde.“
    „Nun, es tut mir leid, wenn meine Leistung zwischen den Laken nicht deinen Erwartungen entspricht!“
    Erins Ton war absolut eisig, doch Zahir erkannte den Tränenschimmer in ihren Augen und bekam ein schlechtes Gewissen. Er hatte seine Worte nicht als Vorwurf gemeint – sie sah wirklich müde aus. Unter ihren Augen lagen dunkle Schatten, und weder Haut noch Haar hatten ihren sonst üblichen Glanz. Außerdem hatte sie abgenommen und wirkte nun so zerbrechlich, dass er sich allmählich Sorgen machte.
    „Erin …“ Er unterdrückte einen Fluch, weil er näher an sie herangetreten und sie daraufhin sofort zurückgezuckt war.
    „Ich werde mich eine Weile an den Springbrunnen setzen, dort ist es kühler“, erklärte sie schlicht.
    Zahir beobachtete, wie sie sich abwandte, doch als sie schon den Pfad zum Brunnen eingeschlagen hatte, rief er ihren Namen, woraufhin sie zurückblickte. „Das Bankett heute Abend zur Feier der Genesung meines Vaters wird nicht lange dauern. Wir werden uns früh zurückziehen, und wenn du immer noch müde bist, können wir auch einfach nur einen Film sehen und uns entspannen.“ Er zögerte kurz, fügte dann jedoch hinzu: „Die vergangenen Wochen waren für uns beide schwierig.“
    Erin sah ihm hinterher, wie er die Stufen zum Palast erklomm, dann setzte sie den Weg in den hinteren Teil des Gartens fort, wo das sanfte Geräusch des Wassers ihr normalerweise Trost spendete. Doch nach der unerwarteten Zärtlichkeit von Zahirs letzten Worten waren die Tränen nicht mehr aufzuhalten, und so setzte sie sich auf die Bank an der Mauer und weinte heftig, weil es so hoffnungslos war, einen Mann zu lieben, der sie zwar zu seiner Ehefrau gemacht hatte, sie aber wie eine Mätresse behandelte.
    Irgendwann putzte sie sich die Nase und wischte die Augen trocken. Streng ermahnte sie sich, dass es ihre eigene Schuld war, wenn ihr jetzt der Kopf pochte. Hatte sie nicht bereits als Kind gelernt, dass es nichts brachte, sich die Augen auszuweinen?
    Auf dem Pfad erklangen Schritte. Erin schaute auf und stellte mit sinkendem Herzen fest, dass Jahmela al Nasser auf sie zukam. Zahirs wunderschöne Beraterin war wirklich die letzte Person, die sie jetzt sehen wollte.
    „Erin! Was machen Sie denn hier? Ich dachte, Sie wären zusammen mit Zahir auf der Gartenparty.“ Jahmelas Augen verengten sich, als sie die schwachen Tränenspuren auf Erins Wangen sah. „Oh, nein – doch nicht etwa ein Streit unter Liebenden?“
    „Natürlich nicht“, entgegnete Erin steif. „Die Party ist vorbei, und Zahir ist schon in den Palast vorgegangen.“
    „Trotzdem sehen Sie müde aus. Aber ich nehme an, das ist
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