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Verfuehrt von einem Traumprinzen

Verfuehrt von einem Traumprinzen

Titel: Verfuehrt von einem Traumprinzen
Autoren: Chantelle Shaw
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reiche Frau“, erklärte er gedehnt. „Aber ich bin nicht an Geld interessiert. Dieses zugige Monstrum von einem Haus können Sie gerne behalten“, fügte er verächtlich hinzu und warf einen kurzen Blick durch die Bibliothek, in der das knisternde Kaminfeuer wenig dazu beitrug, den Raum zu erwärmen.
    „Mein Interesse richtet sich ausschließlich auf meinen Neffen, Kazim. Ich nehme an, dass seit Faisals Tod gut für ihn gesorgt wurde?“ Er ignorierte Erins Versuch zu antworten und verkündete kühl: „Ich bin hergekommen, um ihn in sein Heimatland Qubbah zu bringen, so dass er von seiner Familie aufgezogen werden kann. Bitte informieren Sie die Nanny, oder wer auch immer für ihn zuständig ist, dass ich ihn treffen möchte, und sorgen Sie dafür, dass seine Sachen so schnell wie möglich gepackt werden. Ich möchte aufbrechen, ehe das Wetter noch unberechenbarer wird.“
    Erin starrte ihn fassungslos an; ihr Herz pochte wie verrückt. „Sie bringen Kazim nirgendwo hin!“, fauchte sie. Seine Arroganz und Überheblichkeit lösten eine ungeheure Wut in ihr aus. „Als ich Faisal geheiratet habe, wur de Kazim von mir adoptiert. Ich bin seine legale Mutter, und er bleibt hier in Ingledean. Das hier ist sein Zuhause“, schloss sie vehement, während sie sich schlicht weigerte, sich von Zahirs zornigem Gesichtsausdruck einschüchtern zu lassen.
    Seine Augen verengten sich. „Stimmt das?“
    Wieder einmal hatte er sich an den Notar gewandt, doch Erin hatte es satt, wie ein Möbelstück behandelt zu werden. Die Hände in die Hüften gestemmt, funkelte sie ihn aufgebracht an.
    „Und ob das stimmt! Kazim ist gesetzlich mein Sohn, und ich werde nicht erlauben, dass Sie ihn mir wegnehmen. Sie haben nicht das Recht dazu!“
    „Das werden wir noch sehen – oder vielmehr werden sich meine Anwälte darum kümmern“, entgegnete Zahir eisig.
    Sein Kiefer verkrampfte sich. In seinen ganzen sechsunddreißig Jahren war es ihm nie passiert, dass jemand derart respektlos mit ihm sprach – und schon gar nicht eine Frau! Unter der Herrschaft seines Vaters entwickelte sich Qubbah allmählich zu einem liberaleren Königreich, und er selbst hatte einen Großteil seines Lebens in den USA und Europa verbracht, wo er lernte, dass Männer und Frauen einander gleichgestellt waren, doch als Prinz war er daran gewöhnt, dass man ihn entsprechend behandelte – genau genommen begegnete man ihm nur mit allergrößter Ehrerbietung, und Frauen beider Kulturen umschmeichelten ihn hemmungslos.
    Er war es nicht gewöhnt, von einer rothaarigen Hexe angeschrien zu werden, und die Tatsache, dass Erin noch atemberaubender aussah, wenn sie wütend war, war auch keine große Hilfe.
    Zahir fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Zur Hölle, sie war eine unvorhergesehene Komplikation, die er wirklich nicht brauchte, dachte er zornig. Auf der anderen Seite der Welt wartete ein alter, todunglücklicher Mann darauf, seinen Enkel zu sehen. Er hatte seinem Vater versprochen, dass er Faisals Sohn nach Qubbah bringen würde, und er würde dieses Versprechen halten! Allerdings schien die Situation weniger eindeutig zu sein als angenommen. Zum ersten Mal in seinem Leben wusste er nicht, was er tun sollte, und dieses Gefühl behagte ihm ganz und gar nicht.
    „Ich fasse es nicht, dass Sie tatsächlich geglaubt haben, Sie könnten so mir nichts dir nichts hier auftauchen und ein dreijähriges Kind, das Sie nicht mal kennt, in ein fremdes Land entführen“, hielt Erin ihm vor. „Kazim ist beinahe noch ein Baby! Ein kleiner Junge, der gerade erst seinen Vater verloren hat. Ist Ihnen nie in den Sinn gekommen, dass es ihn zu Tode ängstigen würde, von einem völlig Fremden verschleppt zu werden?“
    „Ich hatte nicht vor, ihn irgendwohin zu verschleppen“, zischte Zahir, der sich wahnsinnig über ihre Kritik ärgerte. „Ich bin heute allein hierher gekommen anstatt gemeinsam mit meinen üblichen Leibwächtern, damit er eine Chance hat, mich kennenzulernen. Außerdem habe ich in Qubbah bereits eine äußerst qualifizierte Nanny eingestellt, die sich um ihn kümmern wird.“
    Panik erfasste Erin, und auch ihre Verwirrung verstärkte sich, doch sie verbarg ihre Gefühle. „Nun, es tut mir leid, dass Sie diese Reise umsonst gemacht haben“, entgegnete sie und zwang sich, ruhig zu klingen. „Aber Faisal hat sehr deutlich gemacht, dass Kazim in England aufwachsen soll – bei mir. Er hat mich gebeten, Kazim zu adoptieren, was ich mit Freuden getan habe.“
    „Wenn
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