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Verführe niemals Deinen Mann

Verführe niemals Deinen Mann

Titel: Verführe niemals Deinen Mann
Autoren: MAUREEN CHILD
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dann vorbei ist … dann bin ich eine zweimal geschiedene Frau.“
    Wie erbärmlich würde das denn aussehen? Dreißig Jahre alt und zwei Ehen kläglich gescheitert? Wenn sie die Zeit zurückdrehen könnte, würde sie Jean Claude Doucette meiden wie die Pest. Aber die Zeit zurückzudrehen, diese Fähigkeit war ihr leider nicht gegeben. Dieser französische Mistkerl würde auf ewig Teil ihrer Vergangenheit sein.
    „Schon, aber deine erste Ehe hat wie lange gedauert? Zwei Wochen? Das zählt doch fast nicht. Außerdem … wen kümmert’s?“
    „Mich.“
    „Warum denn? Du hast eben einen Fehler gemacht, na und? Immerhin hast du den Fehler erkannt, dich scheiden lassen …“
    Ja, dachte sie, nachdem Jean Claude ihr den Laufpass gegeben hatte. Und die Scheidung hatte er auch noch organisiert – eine billige Blitzscheidung in Mexiko.
    „Das ist alles Schnee von gestern“, sagte Travis. „Und du weißt ja, ich hab dir angeboten, ihm in deinem Auftrag ordentlich eine zu verpassen.“
    „Ja, das weiß ich noch.“ Es war wirklich schön, Travis als Freund oder wenigstens guten Bekannten zu haben. Eine vorgetäuschte Ehe konnte das nur kaputt machen. „Fand ich wirklich nett von dir, auch wenn ich das Angebot ausgeschlagen habe.“
    „Gut. Dann heirate mich jetzt endlich.“
    „Was würde deine Familie sagen … und erst meine Mutter?“, fragte sie und ahnte schon, dass er auch darauf eine Antwort parat haben würde. „Eine Hochzeit aus heiterem Himmel …“
    „Ach, die hätten schon Verständnis“, sagte Travis leichthin. „Deiner und meiner Familie würden wir die Wahrheit sagen – aber niemandem sonst. Und denk doch mal daran, wie und warum Adam und Gina im vergangenen Jahr geheiratet haben. Das war doch eine ganz ähnliche Situation …“
    „Hm, stimmt schon.“ Travis’ Bruder Adam hatte seine Nachbarin Gina aus den falschen Gründen geheiratet, aber aus dieser Zweckehe hatte sich etwas Wunderbares entwickelt. Jetzt war Gina schwanger und Adam stolz wie ein König. „Aber, Travis …“
    „Wie gesagt, unseren Familien müssten wir reinen Wein einschenken, um lästige Fragen zu vermeiden“, sagte er und sah ihr ernst in die Augen. „Ansonsten gilt: Top Secret. Es muss wirklich echt wirken – für alle Außenstehenden. Thomas Henry darf auf keinen Fall an der Geschichte zweifeln. Wir müssen das glückliche Ehepaar spielen, aber das kriegen wir hin. Es ist ja nur für ein Jahr.“
    Ein Jahr. Ein Jahr mit Travis als Ehemann. Sie spürte, wie ihr innerer Widerstand bröckelte. Vor ihrem inneren Auge erschien bereits das Bild einer wunderschön eingerichteten Bäckerei, einer Bäckerei mit ihrem Namen an der Tür. Doch dann kam ihr noch ein Hindernis in den Sinn.
    „Aber was ist mit …“
    „Mit was?“
    „Na, mit … du weißt schon.“
    Er sah sie verständnislos an.
    „Mit, äh, Sex.“
    „Oh.“ Travis schien einen Moment nachzudenken, dann schüttelte er den Kopf. „Gar kein Problem. Wir sind nur auf dem Papier verheiratet. Ich schwör’s. Glaub mir, ich kann dir ohne Weiteres widerstehen.“
    „Oh, Travis, du machst mir ja wirklich die allerschönsten Komplimente!“
    „Außerdem ist es ja wirklich nur für ein Jahr.“ Er schien ihre sarkastische Bemerkung glatt überhört zu haben. Und als wolle er nicht nur sie, sondern auch sich selbst überzeugen, wiederholte er: „Nur für ein Jahr.“ Er sah sie an. „Das kann doch wirklich nicht so schwer sein.“
    Eigentlich hatte sie nie wieder heiraten wollen. Nie! Das Erlebnis mit Jean Claude hatte sie kuriert. Nie im Leben würde sie einem Mann wieder hundertprozentig vertrauen. Andererseits – dies war ja etwas völlig anderes. Sie würde schließlich nicht total verliebt und in Erwartung des perfekten Glücks in diese Ehe tappen. Es war ein Geschäft auf Gegenseitigkeit, nichts anderes. Sie tat einem alten Freund einen Gefallen und hatte selbst etwas davon. Sie würde ihren Lebenstraum verwirklichen können, nach nur einem winzigkleinen Jahr, einem Jährchen.
    „Also, was sagst du?“, fragte er.
    „Okay“, sagte sie seufzend. „Gut, ich heirate dich.“
    Das energische Klopfen riss Julie aus ihren Gedanken. Ja, so hatte alles angefangen, und jetzt stand sie hier im Gästezimmer, in einem elfenbeinfarbenen Brautkleid, und suchte panisch nach einem Ausweg.
    „Verdammt noch mal, Julie!“, rief Travis mühsam beherrscht. „Mach endlich die blöde Tür auf, damit wir wenigstens vernünftig miteinander reden können.“
    Julie warf
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