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Verführe niemals Deinen Mann

Verführe niemals Deinen Mann

Titel: Verführe niemals Deinen Mann
Autoren: MAUREEN CHILD
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an gesagt.“
    „Du hast einen Vertrag unterzeichnet“, erinnerte er sie.
    Das hatte sie tatsächlich. Travis hatte ihre kleine Abmachung in Schriftform gebracht, und einer aus der Heerschar der King-Anwälte hatte ihre Unterschrift notariell beglaubigt. Juristisch gesehen war sie also gebunden. Doch trotzdem suchte sie immer noch ein Hintertürchen.
    „Das Ganze war eine Schnapsidee.“
    „Das sagtest du bereits.“
    „Das kann man gar nicht oft genug sagen.“
    Travis ergriff ihre Hand. „Immerhin war es eine Schnapsidee, mit der wir uns beide einverstanden erklärt haben. Also schnapp dir deinen Brautstrauß. Wir gehen jetzt runter und ziehen die Sache durch.“
    „Ich glaube, mir wird schlecht.“
    Er zog eine Augenbraue hoch. „Das ist das erste Mal, dass eine Frau sich übergeben muss bei dem Gedanken, mich zu heiraten.“
    „Einmal ist immer das erste Mal.“ Wieder sah Julie aus dem Fenster und suchte ihre Mutter und ihren Stiefvater. Ihre Mutter war nervös, das erkannte Julie sogar aus dieser Entfernung, weil sie unruhig an dem Riemen ihrer neuen Handtasche herumspielte. Auch ihr Stiefvater schien sich unwohl zu fühlen. Nervös nestelte er an seinem Hemdkragen.
    Julie wusste, dass beide ihren Plan nicht guthießen. Aber sie waren gekommen, ihr zuliebe. Um sie zu unterstützen. Dann sah sie zur anderen Seite. Die King-Familie nahm die ersten beiden Sitzreihen ein. Da saß Gina, schwanger und strahlend vor Glück, und neben ihr stand ihr Mann Adam. Er sollte Travis’ Trauzeuge sein. Jackson, der jüngste der King-Brüder, saß auf der anderen Seite neben Gina. Dann kamen die Cousins, Tanten und Onkel.
    Alle warteten auf sie.
    Und da sollte man sich nicht unter Druck gesetzt fühlen?
    Neben ihr stand Travis und beschwor sie: „Denk an die Zukunft, Julie. Deine Zukunft. In einem Jahr hast du deine Bäckerei. Und ich meinen Vertriebsvertrag. Und alles ist wieder wie vorher, alles ist wieder normal.“
    Sie wünschte, sie könnte ihm glauben. Aber in ihrem Inneren blieb dieses ungute Gefühl. Dieses Gefühl, dass vielleicht gar nichts mehr „normal“ werden würde.

2. KAPITEL
    Die Trauungszeremonie war schnell vorüber, und Travis war dankbar dafür. Es war nicht leicht für ihn gewesen, Julies Hand zu halten und zu spüren, wie sie vor Nervosität zitterte. Und wie sie es vorhergesagt hatte: Als sie den Treueschwur sprach, wurde sie rot und musste kichern.
    Sie ist wirklich eine verdammt schlechte Lügnerin, dachte er. Jetzt tanzte sie mit seinem Bruder Jackson. Es war vollbracht. Travis sah auf seine Hand, wo er saß, der goldene Ehering. Natürlich hatte er ihn passend ausgesucht, aber trotzdem hatte Travis das Gefühl, als beengte er ihn, schnürte die Blutzirkulation ab. Wie die Schlinge um den Hals eines zum Tode Verurteilten.
    Aber das Ganze war ja seine Idee gewesen. Obwohl er den Gedanken an Heirat stets weit von sich gewiesen hatte. Nie war er bisher sehr lange mit einer Frau zusammen gewesen – immer nur, bis sie diesen Blick bekam, der besagte: „Lass uns heiraten und kleine reiche Babys machen, damit du kräftig blechen musst, wenn wir uns scheiden lassen.“ Das war für ihn stets der Zeitpunkt gewesen, das Weite zu suchen – und eine neue Freundin. So blieb das Leben interessant. Freiheit, Ungebundensein – das Gefühl schätzte er.
    Aber jetzt war er verheiratet, und ihn erwartete ein ganzes Jahr ohne Sex. Keine schöne Vorstellung …
    „Na, bereust du’s schon?“
    Travis wandte den Kopf. Es war sein älterer Bruder Adam, der ihn angesprochen hatte. In den vergangenen Monaten hatte Adam sich sehr verändert – nicht äußerlich, aber in seiner inneren Einstellung. Sein Leben kreiste nicht mehr ausschließlich um die riesige King-Ranch, die er bewirtschaftete. Das Wichtigste für ihn war nun seine Frau Gina – und das Baby, das sie erwartete.
    „Natürlich bereue ich’s nicht“, antwortete Travis und erkannte blitzartig, dass er ein viel geschickterer Lügner war als Julie. Was sagte das über ihn aus?
    „Sie ist wirklich nett.“ Adam blickte auf die überfüllte Tanzfläche, wo Jackson die Braut herumwirbelte. Sie lachte laut.
    „Oh ja, stimmt.“ Travis griff nach seinem Weinglas und nahm einen großen Schluck. „Und sie wusste genau, worauf sie sich einlässt, also erspar mir deine Gardinenpredigt.“
    Adam hob abwehrend die Hände. „Ich hab’ doch gar nichts gesagt.“
    „Noch nicht.“
    Er nickte. „Okay, ich mach’s kurz. Mir geht es nur darum, dass Julie
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