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Verfuehr mich

Verfuehr mich

Titel: Verfuehr mich
Autoren: Noelle Mack
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nach unten gerutscht waren, dass man die Muskeln in seinen Leisten sehen konnte. Die Aufnahmen waren irgendwo am Strand neben ein paar glücklich aussehenden Menschen in seinem Alter entstanden. Freunde? Geschwister? Für Bliss ließ sich das nur schwer sagen. Ein großer, kräftiger Kerl sah zwar wie ein Bruder von Jaz aus, aber sein Haar war lang und blond.
    Sie bemerkte auch ein Foto von ihm und seiner Mutter. Er sah ihr sehr ähnlich, und obwohl es sich um ein gestelltes Studiofoto handelte, spürte man deutlich die feste Bindung zwischen den beiden. Bliss schaute sich diskret nach einem ähnlichen Foto von ihm und seinem Vater um, konnte aber keines entdecken. Muttersöhnchen? Kind aus kaputtem Elternhaus? Ein Waisenjunge, der von irgendeiner Großmutter aufgezogen wurde, die ihm zufälligerweise ähnlich sah? Konnte es da etwas Interessantes geben? Bliss hätte diese Gedanken am liebsten abgestellt, doch irgendwie gelang ihr das nicht recht.
    Jaz führte diesen vollgestopften Raum mit ganz offensichtlichem Stolz vor. »Das ist es: Operation Erdbeertörtchen. Das Neueste und Großartigste von Hot Treats .«
    Bliss schaute sich um. »Alf schien zu meinen, dass, äh, Nussbällchen Ihre nächste große Sache werden würden.«
    Jaz schüttelte den Kopf und zog einen kleinen Drehstuhl heran. »Das könnte vielleicht etwas in einem begrenzten Absatzgebiet werden. Auf den Märkten in den Südstaaten kann man mit so einem Produktnamen manchmal schon punkten. Aber nicht im ganzen Land.«
    Sie lächelte. »Das sehe ich auch so.«
    »Den Namen kann ich nicht ändern«, erklärte Jaz leicht resigniert. »Das war das Rezept seiner seligen Mutter. Ich nehme an, er hat Ihnen das Bild gezeigt. Alf zeigt es eigentlich jedem.«
    »Und ob er es mir gezeigt hat.«
    Mit einem Lachen drehte er den Stuhl in ihre Richtung. »Setzen Sie sich doch. Ich werde Ihnen erst mal die geschäftliche Seite erklären und dann können wir uns an ein Brainstorming für die Produkteinführung machen. Kaffee?«
    »Gern.«
    Jaz setzte sich in einen weitaus größeren Sessel zu ihrer Rechten und drückte auf den Knopf einer kleinen Gegensprechanlage. »Dora, wir hätten gern zwei Tassen Kaffee. Wie trinken Sie Ihren, Bliss?«
    »Schwarz, bitte.«
    »Alles klar. Zwei Tassen Kaffee schwarz, Dora. Danke.«
    Aus irgendeinem Grund stellte Bliss sich Dora als mütterliche, tüchtige Person in bequemen Schuhen vor. Umso weniger begeistert war sie, als zwei Minuten später eine Blondine mit langen Beinen und eisblauen Augen den Raum betrat. Durch und durch souverän trug Dora ein Ebenholztablett herein, das perfekt zu ihrem eng geschnittenen Hosenanzug passte, und reichte es tief genug herab, sodass Bliss und Jaz bequem die Porzellantassen herunternehmen konnten.
    »Danke«, sagte Jaz höflich, nahm seine Tasse und betrachtete die Tabellenkalkulation, die er gerade hervorgeholt hatte. »Danke«, murmelte auch Bliss, als sie ihre Tasse nahm. Der kühle, abschätzende Blick, den Dora ihr dabei zuwarf, machte sie für einen Moment etwas nervös.
    »Gern geschehen«, erwiderte die Assistentin.
    »Wurden Sie beide sich eigentlich schon vorgestellt?«, fragte Jazz beiläufig. Sein Blick wanderte von einer Frau zur anderen. »Bliss, das ist Dora. Dora, das ist Bliss.«
    »Das habe ich mir schon selbst zusammengereimt«, antwortete Dora mit liebevoll neckender Stimme. Sie klemmte sich das leere Tablett unter den Arm und verließ das Büro. Bliss hatte den Unterton nicht so ganz verstanden. Jaz’ Nonchalance legte durchaus nahe, dass er ein Verhältnis mit seiner Assistentin hatte. Oder auch nicht.
    Bliss nippte an ihrem sehr guten und frisch gemachten Kaffee und konzentrierte sich ganz auf die Zahlenreihen. Dabei versuchte sie, nicht auf Jaz’ gefährlich nahe und überaus muskulösen Oberschenkel und die faszinierende Wölbung zwischen seinen Beinen zu starren. Er war gut bestückt. Schrecklich gut bestückt. Und er hatte noch nicht mal eine Erektion. Noch nicht. Sie hätte nichts weiter tun müssen, als ihre Hand ein bisschen wandern zu lassen und ihn dort zu berühren … Nein, nein, nein , sagte sie zu sich selbst. Er ist ein Kunde. Hot Treats ist ein großer Auftrag. Du sollst den Auftrag klarmachen und nicht ihn.
    Ich will aber beides! , quengelte eine verführerische, weibliche Stimme in ihrem Kopf. Ihre innere Teufelin reagierte vehement auf Jaz’ Nähe. Bliss spürte ein köstliches Gefühl zwischen ihren Beinen aufflammen und presste unwillkürlich die
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