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Verführ mich undercover!

Verführ mich undercover!

Titel: Verführ mich undercover!
Autoren: Barbara Dunlop
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brauchst jetzt wirklich einen Drink.“ Kurze Zeit später hielt Royce mit quietschenden Reifen vor dem bewachten Parkplatz der Bar, die zum Hilliard-Hotel gehörte. „Eine kleine Schonfrist, bevor du dir überlegst, wie du den Rest deines Lebens klarkommen willst.“
    Melissa hätte sich natürlich denken können, dass ihr Bruder Caleb Verstärkung anfordern würde. Samstagmorgen war sie todunglücklich vor seiner Haustür aufgetaucht. Caleb war der sanfteste ihrer Brüder, und sie brauchte eine Schulter zum Ausweinen.
    Innerhalb einer Stunde trafen Ben und Sheila ein, mit ihrem Baby und dem Zweijährigen im Schlepptau. Dann erschien Eddy, ohne seine neue Freundin, was zeigte, wie ernst er die Situation nahm. Er umarmte Melissa, und wieder musste sie mit den Tränen kämpfen.
    Bald erfüllten die Stimmen ihrer Geschwister, Nichten und Neffen Calebs großes Haus. Alle redeten durcheinander, und das Chaos, das die Kinder verursachten, lenkte Melissa von ihren verletzten Gefühlen ab.
    Sie hatte sich einzureden versucht, dass sie Jared nicht liebte. Vielleicht war es Verliebtheit, vielleicht Verlangen. Schließlich kannte sie ihn kaum, deshalb konnte es keine echte Liebe sein.
    Dann erinnerte sie sich an sein warmes Lächeln, seine Leidenschaft und daran, wie himmlisch gut sie sich in seinen Armen gefühlt hatte. Und wenn es nun doch Liebe war? Wie sollte sie jemals darüber hinwegkommen?
    Sie schluckte und zwang sich zu lächeln, als einer ihrer Neffen ihr einen klebrigen Holzklotz hinhielt.
    Die Türen und Fenster des Hauses standen offen und ließen die nachmittägliche Brise herein. Einige ihrer Brüder spielten auf der Zufahrt Basketball, während Adam hinten auf der Terrasse den Grill anwarf und Flaschen mit Importbier verteilte. Seine Frau Renee gab ihm von der Küche aus Anweisungen.
    Melissa und ihre Schwägerin Sheila saßen mit den Kindern auf dem Fußboden des Wohnzimmers, inmitten eines Durcheinanders aus Holzklötzen, Spielfiguren und Modellautos.
    „Mellie?“ Calebs Stimme unterbrach ihr Spiel.
    Melissa blickte auf.
    Ihr Bruder hatte besorgt die Stirn gerunzelt, und sie erkannte auch schnell den Grund dafür.
    In der Diele stand Jared. Im Anzug und mit Krawatte bildete er einen harten Kontrast zu Caleb, der Jeans und ein lässiges T-Shirt trug.
    Blitzschnell kam sie auf die Füße, sog begierig seinen Anblick ein. Mist, warum freute sie sich so, ihn zu sehen? Fahrig strich sie sich ihr zerzaustes Haar hinter die Ohren.
    Hoffentlich merkte er ihr nicht an, wie einsam sie sich in den letzten Tagen gefühlt hatte. Jede Nacht war sie mit seinem Bild vor Augen eingeschlafen und hatte sich nach seinen starken Armen gesehnt.
    Im Nachhinein hatte sie sich bittere Vorwürfe gemacht. Was wäre gewesen, hätte sie ihm gleich reinen Wein eingeschenkt? Wenn sie ihm offen und ehrlich gesagt hätte, wer sie wirklich war und was sie von ihm wollte?
    Vielleicht hätte er sie hinausgeworfen. Aber vielleicht hätte er ihr auch ein Interview gegeben. Und es hätte der Hauch einer Chance bestanden, dass sie einander nähergekommen wären, ohne dass eine Lüge zwischen ihnen stand.
    Melissa hatte versucht, sich nicht in ihn zu verlieben. Wirklich. Aber es war hoffnungslos. Und als sie ihm nun gegenüberstand, wusste sie, dass es Wochen, Monate, ja sogar Jahre dauern würde, ihn zu vergessen. Falls ihr das überhaupt jemals gelingen würde.
    Ein Geräusch hinter ihr ließ sie herumfahren. Ihre Brüder betraten der Reihe nach den Flur. Sie standen hinter ihr, auch Caleb stellte sich zu ihnen. Wie in einer Filmszene hatten sie ihre muskulösen Arme vor der Brust verschränkt und nagelten Jared mit Blicken fest.
    Es sprach für Jared, dass er standhielt. „Wie ich sehe, hast du über deine Brüder die Wahrheit gesagt.“
    Die fünf Warner-Brothers strafften die Schultern. Das Geplapper der Kinder stand in einem merkwürdigen Gegensatz zu der Spannung, die in dem Raum herrschte.
    „Wie hast du mich gefunden?“, brachte Melissa heraus. Sie versuchte Jareds Miene zu entnehmen, warum er gekommen war. War er irgendwie an einen Vorabdruck des Artikels gelangt? Hatte ihm nicht gefallen, was er las?
    „Deine Personalakte“, antwortete Jared. „Du hast Caleb als Kontaktperson für Notfälle angegeben.“
    „Wie hast du …“
    „Du bist nicht entlassen, Melissa.“ Er trat einen Schritt auf sie zu. „Ich möchte, dass du das weißt.“
    In dichter Reihe standen ihre Brüder hinter ihr.
    „Oh, doch, das bin ich“, entgegnete
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