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Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition)

Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition)

Titel: Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition)
Autoren: Inge Löhnig
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Fehler begangen. Daniel hatte nichts mit Isas Selbstmord zu tun, und Sie haben ihn einfach abgeknallt. Warum? Wie konnte es so weit kommen? Frau Schäfer, ich will das wissen, ich will das verstehen, und seine Oma auch und Lukas. Und Mika hätte es sicher ebenfalls gerne gewusst. Sie müssen sich absolut sicher gewesen sein. Wie sind Sie darauf gekommen? Wer hat Ihnen das gesteckt?«
    Sie legte die Handflächen aneinander, rieb sie. Er sah ihr die Anspannung an. Dann erschien ein Lächeln.
    »Ich folge jetzt einfach mal Ihrer Theorie, mein Mann hätte sich aus Liebe zu mir umgebracht und meine Tat auf sich genommen, weil er keine gemeinsame Zukunft für uns gesehen hat. Wäre es dann nicht schrecklich, geradezu unmenschlich von mir, diesen Beweis der Liebe mit Füßen zu treten, seinem Tod jeden Sinn zu nehmen?« Fragend sah sie ihn an, noch immer mit diesem angedeuteten Lächeln, das wie festgefroren wirkte.
    Hier kam er nicht weiter. Dühnfort schob den Stuhl zurück. »Ich werde Ihre Täterschaft nachweisen.«
    »Wenn Sie meinen.« Sie stand ebenfalls auf. »Sie finden alleine raus. Sie haben ja auch alleine reingefunden. Und die Schlüssel meines Mannes lassen Sie bitte hier.«

88
    Nachdem Bram und Anike sich erneut mit ihrem Anwalt beraten hatten, ging ihnen offenbar der Arsch auf Grundeis. Die Aussicht, auf die zu erwartende Strafe ordentlich Discount zu erhalten, wirkte ungemein motivierend. Jedenfalls diktierten sie nun Alois und Kirsten ein paar Namen und Kontaktmöglichkeiten in die Blöcke.
    Anike zupfte an der Nagelhaut ihres Daumens herum. »Als Erster ist mir Krischan eingefallen. Art Director in einer Werbeagentur. Der kauft meistens mehr. Vor drei Wochen wollte er ein Dutzend. Offenbar fürs ganze Team, sie werkten an einem Pitch und mussten die Nächte durcharbeiten.«
    »Krischan, und wie noch?«, fragte Alois.
    »Keine Ahnung. Die Agentur ist irgendwo in der Neuen Balan. Groß, schlank, trägt ausschließlich weiße Hemden und schwarze Hosen. Labelklamotten. Triskel-Tattoo am linken Unterarm. Den zu finden dürfte nicht allzu schwer werden.«
    Das sah Alois auch so. Doch Stefan Schäfer hatte sicher jemanden angesprochen, der so aussah, als ob er Geld brauchen konnte. Krischan stand also nicht an erster Stelle auf der Liste. Weiter ging es mit einem schwulen Pärchen, das offenbar genügend Kohle für eine Eigentumswohnung in Loftgröße hatte, einem Kerl namens Karl, der so aussah, wie er hieß: wie ein Buchhalter. Bram meinte allerdings, mal gehört zu haben, Karl mache in Luxusimmobilien.
    Langsam wurde Alois ungeduldig. »Ich suche eher einen armen Studenten oder arbeitslosen Geisteswissenschaftler, gerne auch einen am Hungertuch nagenden Künstler. Jemanden, den man ansprechen würde, damit er einem den Stoff gegen Cash besorgt. Klingelt da irgendetwas?«
    Anike kaute mittlerweile auf dem Daumennagel. Das Nagelbett war rot entzündet. »Sophie vielleicht. Es ist noch nicht lange her, gut zwei Wochen. Sie wollte mit Freunden zu einem Rave und hat ein Dutzend gekauft.«
    »Und was macht Sophie so?«
    »Sie arbeitet mal hier und mal da. Aushilfsjobs halt. Meistens kellnert sie.«
    Kirsten warf Alois einen Blick zu. Das könnte sie sein. »Wo können wir Sophie finden?«
    »Jemand hat neulich erzählt, dass sie im Korf & Palmström bedient.«
    »Im Korf & Palmström?« Fragend stiegen Kirstens Brauen in die Höhe. Sie lebte noch nicht lange in München. Alois erklärte es ihr. »Ein Café im Glockenbachviertel.«
    Sophie passte ins Raster. Alois ließ sie sich beschreiben. Klein, drahtig, schwarze raspelkurze Haare. Bram erinnerte sich dann noch an einen Studenten der Filmhochschule. »Tassilo. Der ist notorisch abgebrannt, ein Schnorrer und Schmarotzer, wenn du mich fragst. Aber ein ulkiger Typ, darum mögen ihn alle. Der hat auf einen Schlag fünfzehn gekauft. Ich hab mich gewundert, woher er die Kohle dafür hat.«
    Das klang fast noch besser. »Wo finde ich Tassilo?«, fragte Alois. Bram grinste und breitete die Hände aus. »Heute findest du ihn im Nymphenburger Schlosspark. Bei der Badenburg. Er dreht dort ein paar Szenen für einen Kurzfilm. Wenn es nicht regnet.«
    »Du bist ja gut informiert.«
    »Zwei Mädels haben sich vorgestern am Tresen darüber unterhalten. Sie spielen mit.«
    Mit dieser Information schien das Gedächtnis von Bram und Anike erschöpft. Alois rief die Kollegen, um die beiden zurück in die Haftzellen bringen zu lassen. An der Tür wandte Bram sich um. »Du hältst
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