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Verflucht in Alle Ewigkeit

Verflucht in Alle Ewigkeit

Titel: Verflucht in Alle Ewigkeit
Autoren: Michael J. Parrish
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Leuten in Augenschein, warf einen Blick auf die Waffen, die die Soldaten ihnen abgenommen hatten.
    »Green Berets, Fünfte Special Forces, US-Armee«, stellte er schließlich ungerührt fest. »Standardausrüstung für Nachteinsätze.«
    Torn erwiderte nichts. Der jugoslawische Offizier hatte seine Hausaufgaben gemacht – nun kam es darauf an, sich nicht ungewollt zu verraten.
    »Wer sind Sie?«, fragte der Serbe noch einmal mit scharfem Tonfall. »Sie können sich und Ihren Leuten viel Ärger ersparen, wenn Sie jetzt gleich reden!«
    Die Berets pressten die Lippen zusammen, sagten kein Wort. Torn wusste, dass er sich auf jeden seiner Leute hundertprozentig verlassen konnte – obgleich er ahnte, dass die Serben nichts unversucht lassen würden, ihnen die Informationen zu entlocken, die sie haben wollten.
    »Gut, ganz wie Sie wollen.« Über die Züge des Offiziers glitt ein sadistisches Lächeln. »Wir werden sehen, wie lange sich Ihre guten Vorsätze halten. Glauben Sie mir, mir stehen geeignete Mittel und Wege zur Verfügung, um Sie zum Sprechen zu bringen. Jeden einzelnen von Ihnen!«
    Er trat einen Schritt zurück, klatschte in seine behandschuhten Hände – und hinter dem Wellblechverschlag trat ein hünenhafter Zweimeter-Mann hervor, von dem Torn zunächst nur die Silhouette erkennen konnte. Dann, als der Hüne mit schwerfälligen, plumpen Schritten in den Lichtkreis eines der Scheinwerfer trat, konnte Torn sein Gesicht sehen – und hielt den Atem an.
    Denn die Züge des Hünen waren eine Furcht erregende Fratze, eine schimmernde Schädelmaske aus blankem Metall, aus der ein glühendes Augenpaar starrte.
    »Willkommen in der Hölle, Major«, tönte es dunkel unter dem metallenen Totenkopf hervor. »Wir haben Sie erwartet …«
     
    Jetzt
    Mit einem scharfen Atemzug schreckte Torn aus dem Schlaf.
    Sein Oberkörper war feucht von Schweiß, sein schulterlanges Haar klebte in seinem Nacken. Sein Atem ging heftig, sein Herz tobte in seiner Brust wie ein wütender Stier. Er brauchte Augenblicke, um zu erkennen, dass alles nur ein schlimmer Traum gewesen war – jener Traum, der ihn so gut wie jede Nacht verfolgte, wieder und wieder und wieder.
    Torn atmete tief durch und zwang sich zur Ruhe, redete sich zum ungezählten Mal ein, dass es vorüber war, endgültig vorbei – und wie immer war es vergeblich …
    Neben ihm regte sich etwas im Bett. Rebecca erwachte, wühlte sich müde unter dem Laken hervor. Die hübsche junge Frau mit den sanften Zügen und dem wirren, blond gelockten Haar bedachte Torn mit einem verschlafenen Blick. Sie brauchte nicht lange zu fragen, weshalb er mitten in der Nacht aufrecht im Bett saß und aussah, als hätte er ein Gespenst gesehen.
    Als seine Freundin wusste sie, welche Geister ihn Nacht für Nacht heimsuchten …
    »Der Traum?«, erkundigte sie sich nur, während sie sich aufsetzte und eng an ihn schmiegte. »Ja«, erwiderte er heiser. »Derselbe Traum. Wieder und wieder. Ich werde ihn einfach nicht los. Es ist, als würde er mich verfolgen. Wie ein verdammter Fluch …«
    Sie hauchte einen Kuss auf seinen muskulösen Oberarm. »Du brauchst nur ein wenig Zeit, das ist alles.«
    »Wie viel Zeit denn noch?«, fragte Torn unwillig. »Das alles liegt fast zwei Jahre zurück – und doch kommt es mir vor, als wäre es eben erst geschehen. Es war alles meine Schuld, Becky …«
    »Was meinst du?«
    »Allein meine Schuld«, bekräftigte er und sandte ihr einen traurigen Blick.
    »Ich habe die Jungs in diese verdammte Falle geführt. Ich hätte wissen müssen, dass etwas stinkt an dieser Sache.«
    »Das ist doch Unsinn«, widersprach Rebecca leise. »Euer Nachrichtendienst hat Mist gebaut. Ihr konntet nicht wissen, dass die halbe jugoslawische Armee da drin auf euch warten würde.« Sie begann, mit ihren schlanken Händen seinen verspannten Nacken zu massieren, strich über sein glattes, schweißnasses Haar. »Du kannst nichts dafür«, sagte sie dabei immer wieder.
    »Du kannst nichts dafür …« Er regte sich nicht, starrte nur stumm in das Halbdunkel des Schlafzimmers, reagierte weder auf ihre Worte noch, auf ihre Berührung. Rebecca atmete tief durch.
    Es war nicht leicht für sie. Seit Isaac aus Jugoslawien zurückgekehrt war, war er nicht mehr derselbe. Der Mann, der sie einst mit seiner unbekümmerten Art verzaubert und ihr Herz im Sturm erobert hatte, war zu einem Schatten seiner selbst geworden.
    Als pflichtbewusster Soldat war er nach Jugoslawien gegangen – als seelischen
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