Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verflucht in Alle Ewigkeit

Verflucht in Alle Ewigkeit

Titel: Verflucht in Alle Ewigkeit
Autoren: Michael J. Parrish
Vom Netzwerk:
Richtung, die ihm das Display des Nachtsichtgerätes anzeigte, entdeckte die beiden Uniformierten, die in den Ruinen des benachbarten Gebäudes standen und sich miteinander unterhielten. Offenbar fühlten sie sich völlig sicher, rechneten nicht mit einem Angriff. Ein flüchtiges Grinsen huschte über Torns rußgeschwärzte Züge. Umso besser.
    »Ausschalten«, lautete der knappe Befehl, den er in das kleine Mikrofon diktierte – und Jones und McKinleys Scharfschützen nahmen die Arbeit auf.
    Torn wusste, dass sie jetzt, in diesem Augenblick, die Laserzielvisiere ihrer schallgedämpften Waffen betätigten, dass sie anlegten und zielten …
    Auf den Gesichtern der Wachen erschienen winzige rote Punkte.
    Entsetzt zuckten die Soldaten zusammen, als sie die Punkte bemerkten – doch sie kamen nicht mehr dazu, sich gegenseitig zu warnen. Denn im nächsten Moment erklang der heisere, kalte Atem schallgedämpfter Projektile – und die vier Männer brachen augenblicklich zusammen. Vermutlich hatten sie nicht mal begriffen, was mit ihnen geschehen war – ihre unsichtbaren Gegner hatten ihnen keine Chance gelassen.
    »Zielobjekte beseitigt«, meldete McKinley sachlich, und auch Jones' Schütze war erfolgreich gewesen. Der Weg war frei …
    »Angriff!«, befahl Torn – und als ob die Schatten der Nacht lebendig würden, lösten sich der Major und seine Leute aus ihren Verstecken, huschten über den von Trümmern übersäten Innenhof der Fabrik auf die noch intakte Halle zu. Der Einsatz verlief völlig planmäßig – so, als wäre es gar keine richtige Mission, sondern eine Übung, die zu Hause auf dem Trainingsgelände von Fort Bragg durchgeführt wurde.
    Von zwei Scharfschützen gesichert, stieß McKinley, der Sprengstoffspezialist, zu einem der Tore vor, befestigte in Windeseile eine Ladung Plastiksprengstoff an dem rostigen Metall. Der Zünder war nur auf wenige Sekunden eingestellt – den Männern blieb gerade genug Zeit, sich Hals über Kopf in Deckung zu werfen.
    Im nächsten Moment zerriss ein entsetzlicher Knall die Stille der Nacht, und das massive Metalltor wurde zerfetzt. Brocken von Beton wurden aus der Wand gerissen und davongeschleudert, dichter Rauch stieg auf, der den Hof einnebelte.
    »Jetzt!«, gellte Torns Befehl – und in gebückter Haltung, ihre automatischen Waffen schussbereit im Anschlag, setzten die Green Berets durch die geschlagene Bresche.
    Im Inneren der Halle war es dunkel. Torn konnte hören, wie serbische Offiziere Befehle brüllten, vernahm den hektischen Tritt von Stiefeln auf nacktem Beton. Dann sah er im grünen Display des Restlichtverstärkers, wie zwei Soldaten in den Uniformen der jugoslawischen Armee heranstürmten, ihre Kalaschnikows im Anschlag. Der Major brauchte keine Sekunde, um zu reagieren, die CAR 15-Maschinenpistole in seinen Händen spuckte augenblicklich Feuer. Gleißende Mündungsflammen stachen aus dem Lauf, die Projektile schlugen den beiden Angreifern entgegen.
    Der eine hatte das Pech, geradewegs in die Garbe zu laufen, der andere bekam ein Rudel Kugeln in die Beine und brach schreiend zusammen.
    »Vorrücken!«, raunte Torn seinen Männern über Funk zu, und in einer strengen Keilformation, deren Spitze er selbst bildete, drangen die Berets tiefer in die Halle vor.
    Hinter einem Container sprangen unerwartet zwei Angehörige der serbischen Miliz hervor, die ohne Zögern das Feuer auf den im Dunkel nur schemenhaft sichtbaren Feind eröffneten – die Berets schalteten die beiden mit gezielten Schüssen aus. Ungehindert drangen sie weiter zur Stirnseite des Gebäudes vor, wo es einen großen Verschlag aus Wellblech gab. Vermutlich befanden sich dort die Gefangenen.
    Die Sache lief gut – fast zu gut. Hätte Torn Zeit gehabt, darüber nachzudenken, warum ihnen die Serben nur so wenig Widerstand entgegen setzten, wäre er vielleicht misstrauisch geworden, hätte er vielleicht Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. In der Hitze des Einsatzes war dazu jedoch keine Zeit.
    Er hatte alle Hände damit zu tun, das Vorgehen seiner Männer zu koordinieren.
    Jeder Handgriff musste sitzen. Für lange Überlegungen blieb keine Zeit …
    Plötzlich passierte es. Mit lautem Knall sprangen schlagartig Dutzende von Scheinwerfern an, deren Licht die Angreifer gleißend und blendend überflutete.
    Der Sturmlauf der Green Berets kam jäh zum Stocken.
    Torn stieß eine Verwünschung aus, als das Display seines Helmvisiers plötzlich in leuchtendem Grün aufflammte. Mit einer instinktiven
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher