Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verflixtes Wolfsgeheul (Verflixte Bücher) (German Edition)

Verflixtes Wolfsgeheul (Verflixte Bücher) (German Edition)

Titel: Verflixtes Wolfsgeheul (Verflixte Bücher) (German Edition)
Autoren: Veronika Aretz
Vom Netzwerk:
Schmerzen, die er mir mit Genuss zugefügt hat.
    „So ist es schon besser.“ Tako lächelt, als sei er ein guter Bekannter, der sich freut, mich wiederzusehen. „Wut hilft, die Unsicherheit zu überdecken. Aber sie macht auch unbedacht. Du musst aufpassen, dass du nicht vorschnell handelst.“
    „Quatsch nicht so’n Mist!“, zische ich.
    Hinter mir höre ich es poltern; ich wüsste zu gern, wer da eben gegen die Wand gekracht ist.
    „Du solltest deine Chancen besser berechnen, es sieht nicht gut aus“, sagt er mit einem Blick auf die Kämpfenden hinter mir. „Gib lieber auf, das ist es nicht wert.“
    „Nein!“ Ich bin fest entschlossen, auch wenn es das Letzte ist, was ich tue. „Ich habe Toras Familie schon einmal in Stich gelassen, noch mal passiert das nicht!“
    „Dann stell dich erst einmal richtig auf!“ Tako kommt einen Schritt näher und zeigt auf meinen linken Fuß. „Er steht im 60-Grad-Winkel von deinem Gegner ab. Wenn ich jetzt von links komme, kannst du dich mir nicht mit voller Kraft entgegenstemmen.“
    Ich schiele zu meinem Fuß, aber da ist Tako schon herangeflitzt und hat meine Unterarme gepackt. Ehe ich mich versehe, hat er mich herumgewirbelt und in den so genannten Schwitzkasten gebracht.
    Ich keuche auf. Auch wenn ich diese Übung noch nicht kannte, bin ich voll blamiert. Ich hätte wenigstens ein bisschen gegen ihn kämpfen sollen, aber so habe ich schon verloren, obwohl es noch nicht einmal begonnen hat.
    „Jetzt sehen wir uns erst einmal den Kampf an.“
    Tako dreht mich so, dass ich Rido und die vier Python-Kämpfer erkennen kann. Es geht ziemlich wild dort zu, von allen Seiten stürmen sie auf den Wolfsjungen ein, während der nur abwehren kann, anstatt mal ein paar ordentliche Treffer zu verteilen.
    „Was meinst du, wer gewinnt?“
    Ich bäume mich auf, weil es eindeutig die Schlangenkämpfer sein werden.
    „Nicht doch!“ Noch immer ist Takos Stimme freundlich. Aber er legt seine Hand über mein Kinn und dreht meinen Kopf leicht zur Seite. „Du weißt, was ich mit dir tun kann.“
    Mir ist so elend zumute. Nur ein kleiner Ruck und ich hänge bewusstlos oder gar tot in seinen Armen. „Dann tu’s doch endlich!“, fauche ich.
    „Nein. Du willst doch etwas lernen, also schau genau hin!“
    Er lässt mein Gesicht los und zeigt auf einen Kämpfer, der Rido gerade seine Schulter in die Seite rammt.
    „Hätte er nur zehn Zentimeter tiefer gezielt, dann hätte dein Freund …“
    In dem Moment öffnet sich die Tür und herein stürzt ein Dutzend mit Dreck beschmierte Männer – die Rebellen! Mali’tora ist auch dabei, aber bevor ich mich richtig darüber freuen kann, schleudert mich Tako von sich fort. Er hat scheinbar Besseres zu tun, als mit mir über Ridos Niederlage zu reden. Während er sich auf die Rebellen stürzt, richte ich mich mühsam vom Boden auf.
    Rido bekommt durch den überraschenden Besuch ebenfalls Oberwasser, denn er wurde gerade von drei Python-Kämpfern zu Boden gedrückt. Er springt auf und nimmt seine Kampfposition ein. Da sackt ein Schlangenmensch nach dem anderen wie ein Luftballon in sich zusammen, so, als hätte jemand den Knoten geöffnet. Ich sehe, wie die Rebellen aus kleinen Blasrohren Pfeile abschießen.
    Nur einer der Python-Kämpfer wehrt sich gegen das Mittel, das durch die Pfeile in seinen Körper gelangt. Es ist Krista’roff, er zieht sein Messer hervor, brüllt wie besessen und rennt auf Rido zu.
    „Pass auf, Rido!“, schreie ich.
    Aber es ist zu spät, Krista’roff hat ihn erreicht.
    Rido wehrt ihn zwar mit seinem rechten Unterarm ab, doch die Hand, die das Messer hält, schnellt hoch. Die Klinge blitzt auf, sie nähert sich seinem Brustkorb und ich öffne meinen Mund schon zu einem Schrei. Aber da sitzt das Messer auch schon fest zwischen seinen Rippen, Blut quillt heraus, läuft über sein T-Shirt. Krista’roff sackt nun doch endlich zusammen und fällt plump vor Ridos Füße.
    Rido starrt mit weit aufgerissenen Augen ins Leere. Er presst sich eine Hand ans Herz, sieht verwundert, dass sie blutverschmiert ist, und geht kraftlos in die Knie.
    Aus seinem Mund dringt ein Wolfsgeheul, das ich noch nie so intensiv gehört habe, sekundenlang und ohne Luft zu holen.

Kapitel 20
oder
Eine türkisfarbene Tasse – und niemand versteht, warum sie so wichtig ist

    Verflixtes Wolfsgeheul, das kann nicht sein!
    Ich stehe wie versteinert da und starre den Roboter-Wolfs-Jungen an. Rido ist eine Maschine, er kann nicht verletzt werden, er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher