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Verflixtes Wolfsgeheul (Verflixte Bücher) (German Edition)

Verflixtes Wolfsgeheul (Verflixte Bücher) (German Edition)

Titel: Verflixtes Wolfsgeheul (Verflixte Bücher) (German Edition)
Autoren: Veronika Aretz
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umklammere den Stein in meiner Tasche. Hilf mir, kleiner Freund , flehe ich in Gedanken. Da taucht vor mir eine Spur auf. Sie ist so zart, dass ich sie kaum wahrnehme, und doch zieht sie sich durch die Gänge wie eine Straße winziger Sternchen. Ich folge der Glimmerspur, bis wir zu einer Treppe kommen.
    „Das ist die Treppe zu den Sportsälen!“, flüstert Alin’jiana. „Jetzt haben wir es geschafft!“
    Vorsichtig steigen wir hinauf. Sie endet in einem Raum, der zum Fechten oder Kämpfen benutzt wird. Zumindest deuten die Schwerter, Äxte und andere Kampfutensilien an den Wänden und in den Glasschränken darauf hin – und auch die zwei Schlangenmenschen, die mit bloßen Füßen auf dem Steinboden stehen und miteinander ringen.
    Ausgerechnet Tako kämpft dort, er legt sich mit Lederjacke an, der ihm aber deutlich unterlegen ist.(5) Sie haben – wie üblich – nackte Oberkörper und weite, schwarze Hosen an. Ihre Körper glänzen vom Schweiß und betonen ihre ausgeprägten Muskeln umso mehr. Ich muss schlucken, der Heiler hinter mir seufzt sogar verzweifelt.

    An denen müssen wir leider vorbei.
    Jetzt hilft nur noch Trick 17.
    Keine Ahnung, ob Trick 17 bei dir ebenfalls klappt, auf jeden Fall brauchst du dazu den Trigonischen Kristall und zufällig musst du auch der Hüter sein …
    Ich nehme meinen kleinen Freund in beide Hände.
    „Wir brauchen ein Ablenkungsmanöver“, flüstere ich. „Irgendwas, was die beiden in Atem hält, etwas Großes und Starkes. Wie wäre es mit einem Bären? Oder einem Elefanten?“
    Meine Vorschläge gefallen dem kleinen Kristall jedoch absolut nicht. Als ich wieder aufschaue, dröhnt von rechts ein fürchterliches Fauchen durch die Halle. Auch die beiden Schlangenmänner halten im Kämpfen inne und wir, die wir noch in Sicherheit auf der Treppe lauern, reißen entsetzt die Augen auf.
    Es ist ein Drache! Genauer gesagt, ein richtig schöner, mit zarten Flügeln bestückter Nashorndrache, wie man ihn schon ewig nicht mehr gesehen hat. Seine rötlichen Tupfen auf dem Bauch kleiden ihn hervorragend, der Schwanz peitscht eindrucksvoll von rechts nach links und seine Beißer, ja, die sind superspitz und eindrucksvoll.
    Die beiden Python-Kämpfer finden das allerdings nicht so toll. Sie stolpern ein paar Schritte rückwärts, ehe sie ihre Messer nehmen und in Angriffsstellung gehen. Ein Glück für uns, denn wären sie noch weiter zurückgetorkelt, hätten wir nicht mehr vorbeihuschen können.
    „Wir müssen zu der Tür da hinten!“, flüstere ich dem Heiler und Alin’jiana zu.
    „Das ist zu gefährlich!“ Alin’jiana nimmt Mari schützend in ihre Arme. „Wenn der Drache die beiden niedertrampelt, wird er anschließend auf uns losgehen!“
    „Das wird er nicht.“ Ich halte ihr den Kristall entgegen. „Der Trigonische Kristall hat ihn geschickt, sobald wir durch sind, löst er sich auf.“
    Der Heiler blickt dennoch skeptisch drein, die anderen wollen jedoch so schnell wie möglich die Burg verlassen und zögern nicht lange. Ich lasse sie an mir vorbei und beobachte währenddessen Tako und Lederjacke. Werden sie unsere Flucht bemerken? Ich weiß, dass ich Tako nie und nimmer etwas vormachen kann.
    Als der Letzte der Gruppe vorüber ist, laufe ich ebenfalls hinterher. Vorne haben Alin’jiana und Mari beinahe die Tür erreicht – und taumeln erschrocken zurück!
    Mit einem lauten Quietschen wird sie geöffnet und vier furchterregende Schlangenmenschen treten hindurch. In den Händen halten sie ihre berüchtigten Messer mit der eingravierten Python.
    Na prima! Ein absolut obercooles Timing!
    Krista’roff steht an ihrer Spitze; ich kenne ihn nicht nur als Anführer, sondern auch als unbarmherzigen Mann, der nicht mal mit der Wimper zuckt, sobald er jemanden töten muss. Bei allen anderen sehe ich ja noch eine Chance, aber bei ihm möchte ich lieber sofort die weiße Fahne schwenken.(6)

    „Das ist eine Illusion!“, brüllt Krista’roff so laut, dass alle erstarren – leider auch mein süßer, fauchender Drache.
    Die beiden Schlangenmänner drehen sich zu ihrem Anführer um – und zurück zum Drachen. Der löst sich tatsächlich Schuppe für Schuppe auf. Ich zucke entschuldigend die Schultern, als Tako mich mehr fixiert als meinen süßen, sich selbst auflösenden Drachen.
    Die Python-Kämpfer vor uns und die beiden hinter uns beziehen Stellung. Ich kann erkennen, wie Krista’roff die Augen zusammenkneift, als er mich sieht. Ich schalte auf Sparflamme um und rühre mich
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