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Vereint

Vereint

Titel: Vereint
Autoren: Abbi Glines
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Sohn besuchen, wenn ihm danach ist?«
    »Na hör mal, nach Rosemary kommst du doch nie!«
    Dean zuckte mit den Schultern und trank einen Schluck Bier, dann legte er einen Arm auf die Rücklehne des Sofas und schwang die Füße auf den Couchtisch. »Deine Schwester rastet komplett aus. Die ist wirklich nicht mehr ganz dicht. Wir kommen damit allein nicht zurecht.«
    Es ging um Nan. Na, das war ja zu erwarten gewesen. Ich setzte mich ihm gegenüber auf einen Sessel und streckte meine Hand nach Blaire aus. Ich wollte nicht, dass sie stand und sich aus der Unterhaltung ausgeschlossen fühlte. Sie kam zu mir, und ich zog sie auf meinen Schoß. »Was hat Nan denn getan?«, fragte ich und fürchtete mich fast schon vor der Antwort.
    Dean trank einen weiteren großen Schluck Bier und fuhr sich dann durch seinen wirren Haarschopf. »Stellt sich eher die Frage, was sie nicht getan hat, würde ich sagen. Dieses Biest macht uns die Hölle heiß. Wir kommen überhaupt nicht zur Ruhe. Vor zwei Wochen haben wir unsere Tour beendet und sind nach L.A. zurückgekehrt, um uns eine kleine Auszeit zu gönnen. Doch dann ist sie aufgetaucht, und schon war der Teufel los. Nix mehr von wegen Ausruhen! Kiro weiß nicht, was er mit ihr machen soll. Wir brauchen Hilfe.«
    Von Nan hatte ich lange nichts gehört, klar, aber ich hatte nicht gedacht, dass sie nach L.A. reisen und sich Kiro vorknöpfen würde. Sie wusste, dass mein Dad und Kiro sich in Beverly Hills eine Villa teilten. Dort wohnten sie schon mein ganzes Leben lang, wenn sie nicht herumtourten. Kiro war zwar einige Male verheiratet gewesen und währenddessen auch ausgezogen, nach jeder Scheidung jedoch zuverlässig wieder zurückgekehrt. Und so war das Haus als Slacker-Demon -Villa bekannt. Man konnte sich nie ganz sicher sein, welches Bandmitglied sich zu irgendeinem Zeitpunkt eigentlich dort aufhielt.
    »Wohnt sie etwa in der Villa?«, fragte ich.
    Dad riss die Augenbrauen hoch. »Na, ich bin doch nicht verrückt! Fuck, nein, natürlich nicht. Aber sie kreuzt ständig dort auf! Stellt Forderungen und so ’n Scheiß. Kiro hat versucht, die Wogen zu glätten und eine Art Beziehung zu ihr aufzubauen, aber das lässt sie nicht zu. Sie will einfach nicht hören, und sie … na ja, sie hat herausgekriegt, dass er noch eine Tochter hat. Das kam gar nicht gut.«
    Anscheinend wusste sie noch gar nichts von Kiros Sohn, aber Mase ließ sich ja auch nie blicken.
    »Das muss sie sehr mitnehmen«, meinte Blaire mit echter Besorgnis in der Stimme. Wie sie mit Nan Mitleid haben konnte, war mir schleierhaft. »Du musst unbedingt zu ihr«, wandte sie sich an mich. »Sie unterstützen, damit fertigzuwerden, und schauen, ob du ihr und Kiro nicht dabei helfen kannst, sich zusammenzuraufen.«
    Ich wollte gerade protestieren, doch Dean fuhr dazwischen.
    »Blaire, dich schickt der Himmel! Genau das solltest du tun, Rush. Dein Zimmer ist frei, und du weißt ja, wie gemütlich es ist. Nimm Blaire mit, dann kann ich sie auf die Art besser kennenlernen, und wir zwei verbringen endlich auch mal wieder etwas Zeit miteinander, hm? Wenn du’s nicht tust, geht Kiro Nan womöglich noch an die Gurgel.«
    Blaire drückte mir die Schulter. »Ich finde, wir sollten hinfahren. Nan braucht dich.«
    Ich neigte den Kopf zurück und sah zu ihr hoch. »Wieso kümmert es dich, was Nan braucht?«, fragte ich verwundert.
    »Weil du sie liebst«, antwortete sie schlicht.
    »Diese Frau darfst du nie mehr hergeben, Rush! Und jetzt Schluss mit Nan. Ich möchte wissen, wann dieses Kind auf die Welt kommt und wann die Hochzeitsglocken läuten«, meinte Dean in fröhlichem Ton. Der so ganz anders klang als der, den er anschlug, wenn er von Nan sprach.
    Blaire sah zu meinem Dad hinüber und lächelte. »Ich bin jetzt in der zwanzigsten Schwangerschaftswoche. Das Baby kommt also erst Mitte April. In zwei Wochen wollten wir eigentlich heiraten, aber das soll Rush jetzt nicht belasten. Wenn er erst mal die Familienprobleme aus der Welt räumen will, verschiebe ich die Hochzeit lieber. Feiern wir doch jetzt einfach mal wie geplant mit unseren Freunden Thanksgiving und reisen dann nach L.A. und kümmern uns um Nan. Und danach können wir uns in aller Ruhe um unsere Hochzeit kümmern.«
    Ich wollte aber nicht länger warten. Ich hasste den Gedanken, dass unser Kind in ihr wuchs und sie immer noch Blaire Wynn hieß. Ich wollte, dass sie meinen Namen trug, damit alle Welt wusste, dass ich sie und mein Baby wollte. Doch das entschlossene
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