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Verbotene Momente des Glücks (German Edition)

Verbotene Momente des Glücks (German Edition)

Titel: Verbotene Momente des Glücks (German Edition)
Autoren: Christie Ridgway
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er hier gewesen war. Nathan hatte sich in Keira Sanders verliebt, die Bürgermeisterin von Hunter’s Landing, und nun pendelten die beiden zwischen der kleinen Stadt am Ufer des Sees und dem sonnigen Barbados hin und her, wobei sicher weder Geschäft noch Vergnügen zu kurz kamen.
    Luke zog sich das Jackett aus und nahm die Krawatte ab. Dann holte er sich ein Bier aus dem gut bestückten Kühlschrank und setzte sich in einen Sessel, von dem aus er aus dem großen Panoramafenster sehen konnte. Durch die Bäume war der See zu sehen, der jetzt nicht mehr grünblau, sondern grau war. Es ging auf den Abend zu, und außerdem hatte sich der Himmel zugezogen.
    Die dunklen Wolken passten gut zu Lukes Stimmung. Was sollte er nur einen ganzen Monat lang in dieser gottverlassenen Gegend anfangen?
    Nathan hatte offenbar die Zeit gut überstanden, ja, sogar genutzt. „Ich bin nicht in das schwarze Loch gefallen, wie ich befürchtet hatte“, hatte er geschrieben. Im Gegenteil, er hatte sich verliebt und war glücklich hier geworden.
    Luke hatte keine Lust, es ihm nachzumachen. Aber gegen einen Besuch seiner blonden Traumgöttin hätte er auch nichts einzuwenden. Dann würde die Zeit sicher schneller vergehen. Schade, dass er sie nicht zum Leben erwecken konnte, dann würden ihm die dreißig Tage nicht lang werden. Aber Matt hatte sicher niemanden eingeladen, um ihm hier Gesellschaft zu leisten. Und selbst wenn, kurvenreiche Blondinen waren nicht Matts Typ, darauf konnte Luke also nicht hoffen. Sie waren zwar eineiige Zwillinge, aber in Bezug auf Frauen hatten sie einen vollkommen unterschiedlichen Geschmack.
    Luke legte die Füße auf einen gepolsterten niedrigen Hocker, und gerade als er die Augen schließen und den Kopf nach hinten legen wollte, hörte er die ersten Tropfen gegen die Fensterscheibe prasseln. Ein heftiger Frühlingsregen setzte ein.
    Luke musste unwillkürlich an Matt denken. Der Bruder hatte versucht, ihm zu schaden, wie und wo es nur ging. Doch um fair zu sein, musste Luke zugeben, dass ihr Vater Samuel Sullivan Barton die Hauptschuld an ihrem Zerwürfnis trug. Er hatte die beiden gegeneinander aufgehetzt und als Rivalen erzogen. Um sie für das mörderische Geschäftsleben fit zu machen, hatte er ihnen sehr früh eingebläut, dass sie Konkurrenten waren und es darauf ankam, der Stärkere, der Sieger zu sein, koste es, was es wolle.
    Im College dann waren sie sich wieder nähergekommen. Doch nach dem Tod des Vaters wurde das Vertrauen zueinander jäh zerstört. Denn sein letzter Wille beinhaltete die Klausel, dass derjenige, der als Erster eine Million verdient hatte, das Familienvermögen erben würde. Jeder für sich hatten die Brüder sich dann auf die Entwicklung von drahtlosen Technologien konzentriert. Luke nutzte sein Wissen als Ingenieur und beteiligte sich aktiv an den Forschungen. Matt dagegen war schon damals gut darin, die richtigen Leute für sich arbeiten zu lassen, und hatte die entsprechenden Experten engagiert.
    Er schreckte auch nicht davor zurück, einen wichtigen Lieferanten zu bestechen, sodass Luke das Nachsehen hatte und nicht länger mithalten konnte. So kam es, wie es kommen musste. Matt hatte als Erster die Million beisammen und erhielt das Familienvermögen.
    Seit der Zeit hatte Luke kein Wort mehr mit seinem Bruder gewechselt, obgleich er auf sein eigenes Unternehmen sehr stolz sein konnte. Das war zwar kleiner als das von Matt, der seines mit dem Familienvermögen vergrößern konnte, dafür aber spezialisiert und für sein innovatives Arbeiten berühmt.
    Doch die viele Arbeit wirkte sich nicht unbedingt positiv auf den Charakter aus, hatte Luke sich schon häufiger eingestehen müssen. Das ständige Bemühen, sein Unternehmen an der Spitze zu halten, hatte ihn hart gemacht, und die Enttäuschung über Vater und Bruder hatte ein Übriges getan.
    Der Regen lief jetzt in Sturzbächen die Panoramascheibe herab, und Luke fröstelte. Er stand auf und machte Feuer in dem großen Kamin, der eine Seite des Wohnzimmers einnahm. Als er in die Flammen starrte, musste er wieder an das Trugbild der blonden Schönen denken, das ihn nicht losließ.
    Sowie er wieder zurück in San Francisco war, würde er wohl ein paar Telefongespräche führen müssen, denn diese blonde Frau schien neuerdings eine fixe Idee von ihm zu sein. Normalerweise bestand sein Leben nur aus Arbeit und der düsteren Überlegung, wie er seinem Bruder das würde heimzahlen können, was der ihm angetan hatte. Sex hatte er nur
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