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Verbotene Gefuehle

Verbotene Gefuehle

Titel: Verbotene Gefuehle
Autoren: Doris Loesel
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kleinen freakigen Familie, also Kay und ich, hat ja auch nur einmal im Jahr Geburtstag … oder was auch immer.
Dummerweise interessieren unsere Dementi Vic nicht die Bohne.
Letztlich siegt die Aussicht auf eine zusätzliche Party und wir geben klein bei.
Ich hingegen sehe Vics Genesung eher als eine Art verspätetes Weihnachtsgeschenk an.
Es ist das erste Weihnachtsgeschenk, das ich jemals bekommen habe – auch wenn ich es mir quasi selbst gemacht habe - und ich finde, diese Premiere ist nicht zu toppen.
Allerdings ist es nicht das einzige Weihnachtsgeschenk, das ich bekomme.
Auch wenn wir Weihnachten sozusagen um einige Tage verschieben mussten angesichts der widrigen Umstände, haben es sich Phil und Selena nicht nehmen lassen, einen riesigen Tannenbaum in unseren Gemeinschaftsraum zu schleppen. Renee und Vic haben das Ungetüm dekoriert … so sieht es auch aus. Die Seite, die Vic geschmückt hat, zieren überwiegend Kugeln in allen Farben des Regenbogens, während auf Renees Seite Strohsterne und Engel dominieren.
Die beiden sind sich wohl doch nicht so ähnlich, wie alle annehmen.
Wie auch immer.
Für mich ist es der schönste Weihnachtsbaum, den ich jemals gesehen habe.
Um die Wahrheit zu sagen – es ist der erste!
Vics und Renees Weihnachtsgeschenk für mich macht mich sprachlos und das will schon was heißen. Denn nachdem ich sozusagen aufgetaut bin und endlich eine Familie habe, in der ich mich sauwohl fühle, steht mein Mundwerk nur selten still.
Mit weit aufgerissenen Augen starre ich die Jungs an, als sie in vollkommener Synchronisation ihre Hemden aufknöpfen.
Was zum Teufel ...
Ich breche in Tränen aus, als ich begreife, was ich da sehe.
Die Zwillinge haben sich beide ein Tattoo stechen lassen. Direkt oberhalb ihres Herzens steht in einer wundervollen Schnörkelschrift Kim .
Meine Brüder umarmen mich nur wortlos und wir heulen gemeinsam eine Runde.
Darüber, wie eine potentielle Freundin auf das Tattoo reagieren wird, will ich jetzt nicht wirklich nachdenken.
Phil und Selena haben mir eine neue Kollektion Klamotten gekauft, woraufhin ich den armen Kay unverzüglich zu einer stundenlangen Modenschau nötige.
Er lässt es klaglos über sich ergehen.
Einige Male kommt mir der Gedanke, dass er gleich einschläft. Allerdings wird er ziemlich munter, als es an die Vorführung der Unterwäsche-Kollektion geht.
Dankeschön, Selena! Du hast dich wahrlich selbst übertroffen!
Von Kay bekomme ich eine goldene Halskette mit einem Puzzle-förmigen Anhänger, dessen Gegenstück er selbst an einer Kette um den Hals trägt. Die beiden Teile passen perfekt ineinander. Auf Kays Puzzleteilchen steht Ein Leben lang , auf meinem steht … an deiner Hand .
Hierauf gibt’s nun wirklich nichts mehr zu sagen.
Als wir uns nach dem wundervollen Familienfest auf mein Zimmer zurückziehen, haben wir auch nicht wirklich vor, uns großartig zu unterhalten … jedenfalls nicht mit Worten.

34 )
    A ngespannt stehen wir vor Phils Büro. Noch nie hat er uns so förmlich zu einem Gespräch gebeten und jedem von uns ist klar, dass er uns jetzt etwas um die Ohren hauen wird, das unsere Zukunft betrifft. Dazu brauchen wir nicht mal Kays Empathie.
Renee, Vic, Kay und ich nicken uns kurz zu, dann klopft Vic an die Tür.
„Kommt rein!“
Vic öffnet die Tür und die Jungs lassen mir den Vortritt, wie immer. Wohlerzogene junge Männer!
„Phil!“, begrüßen wir wie aus einem Mund den Mann, der so viel für uns getan hat und immer für uns da ist.
Und dessen Name ich seit einer Woche trage.
Ganz offiziell heiße ich nun Kim Prescott und es schnürt mir noch immer die Kehle zu, wenn ich an den rührseligen Moment denke, als Phil mir meinen neuen Ausweis in die Hand drückte.
„Setzt euch!“
Upps!
Langsam bekomme ich es jetzt wirklich mit der Angst zu tun.
In den Gesichtern der Jungs sehe ich, dass es ihnen genauso geht.
Gehorsam nehmen wir auf der gemütlichen Couch Platz, die Phils Büro den kalten Eindruck etwas nimmt.
Kay legt seinen Arm um mich und Vic, der auf meiner anderen Seite sitzt, drückt aufmunternd mein Knie. Renee lümmelt sich in den Sessel neben dem Kamin.
Ich ringe mir ein Lächeln ab.
„Was ich euch nun erzähle“, beginnt Phil, „sind die neuesten Ergebnisse unserer intensiven Forschungen an eurem Erbgut.“
Vergessen sind die Atemübungen, die mir in letzter Zeit so gute Dienste erwiesen haben.
„Nein, nein, Kim, nein!“
Phils erschrockener Ausruf bewahrt mich in letzter Sekunde davor, zu
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