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Verbotene Gefuehle

Verbotene Gefuehle

Titel: Verbotene Gefuehle
Autoren: Doris Loesel
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Beispiel. Ein Zittern läuft durch seinen Bauch, als ich meine Finger sanft über sein Sixpack wandern lasse.
Gott, es fühlt sich so unglaublich an!
Kay fühlt sich unglaublich an!
Langsam schieben seine Finger sich höher. Erreichen die Unterseite meiner Brust, streicheln ganz zaghaft meine Rundungen …
„Nein!“ Mein erschrockener Ruf lässt Kay sofort erschreckt Abstand nehmen.
„Kay, bitte, wir können … das nicht tun …“
Ich könnte mich ohrfeigen. Immerhin bin ich es gewesen, die das Ganze überhaupt erst forciert hat. Nie und nimmer hätte Kay mich bedrängt. Egal, wie sehr es ihn auch danach verlangt.
Es ist ganz alleine meine Initiative.
Weil ich ihn einfach so sehr brauche!
Schneller, als ich reagieren kann, springt er auf die Füße und entfernt sich ein paar Schritte.
„Ent … aber ich … du wolltest es … bitte, entschuldige!“
Kay ist tief getroffen. Nicht beleidigt. Eher wirklich entsetzt über das, was er gerade im Begriff war, zu tun.
Das will ich nicht. Niemals.
Nicht bei Kay.
Was habe ich nur jetzt wieder angerichtet?
Ich stehe auf und bringe dabei so unauffällig wie möglich mein T-Shirt wieder in Ordnung, wobei ich noch immer seine Berührung auf meiner Haut fühlen kann.
Es gelingt mir, Kays Hände zu schnappen, bevor er sich noch weiter von mir entfernt.
„Nein, Kay“, sage ich leise, „es ist nicht so, wie du denkst?“
„Ach ja? Wie denke ich denn?“ Seine Stimme klingt furchtbar traurig.
„Du denkst … nein … ich will es anders formulieren!“
Oder ich zeig‘s dir! Zaghaft überbrücke ich die zwei Schritte, die unsere Körper voneinander trennen. Ich stelle mich auf die Zehenspitzen. Dann lege ich meine Hand in Kays Nacken und ziehe ihn sanft, doch entschlossen, zu mir herab.
Seine Augen sind groß und fragend. Meine Augen sind geschlossen.
Ich muss nicht sehen, wo sein Mund ist. Das weiß ich.
Ohne hinzusehen, weiß ich, wo jeder einzelne Körperteil von ihm ist. Viel zu oft schon habe ich von Kay geträumt, ihn mir unter dem Deckmäntelchen eines Traumes intensiv angesehen. So intensiv, dass ich ihn mit geschlossenen Augen erkenne … jeden einzelnen, so verdammt heißen Teil von ihm.
Okay … nicht wirklich jeden!
Sanft lasse ich meine Zungenspitze über seine Unterlippe gleiten.
Augenblicklich reagiert Kay. Sein angespannter Körper wird weich und passt sich dem meinen perfekt an. Ein rauer Ton entschlüpft seinem halbgeöffneten Mund.
Ich nutze die Gunst des Augenblicks und lasse meine Zunge in seinen Mund gleiten. Mein Mut wird belohnt. Kay kommt mir entgegen und in den folgenden Sekunden, Minuten, Stunden … ist jedes Wort überflüssig.
Heftig atmend trennen wir unsere Lippen voneinander.
„Kay, ich will dich auch“, stammele ich dennoch.
Nur um meinen Taten Ausdruck zu verleihen … man kann ja nie wissen.
Er schenkt mir einen zweifelnden, doch hoffnungsvollen Blick.
„Ehrlich?“
Ich nicke. „Ja, ganz ehrlich. Es gibt nichts, dass ich lieber möchte, Kay. Aber …“
„Aber?“
„Ich möchte, dass es in der Realität geschieht!“, stoße ich hervor und werde, natürlich mal wieder, knallrot.
Kurz flackert die Angst in mir auf, ob das alles jetzt wirklich eine so gute Idee war, wie ich dachte.
Habe ich jetzt alles noch schlimmer gemacht?
Ehe ich’s mich versehe, schließt er mich in seine Arme. Seine Lippen berühren ganz sanft die meinen.
„Du weißt nicht, was das für mich bedeutet, Kim“, flüstert er und für den Bruchteil einer Sekunde flackert etwas in seinen Augen, das ich nicht deuten kann … oder will. Jedenfalls nicht jetzt.
Viel zu emotional ist dieser Moment, als dass ich mich damit befassen möchte.
„Nein, das weiß ich nicht“, gebe ich zu, „aber für mich, Kay, bedeutet es alles!“
Mit einem Keuchen finden sich unsere Lippen erneut und in diesem Kuss steckt eine solch sehnsüchtige Verzweiflung, dass mein Herz noch immer rast, als ich wenige Sekunden später aufwache.

2)
    D as Traumerlebnis hat die Beziehung zwischen Kay und mir intensiviert.
Waren unsere Gefühle vorher nur romantisch und zärtlich, sind sie jetzt tief, romantisch und zärtlich.
Das Wissen, dass nichts und niemand daran etwas ändern kann, gibt mir eine nie gekannte Sicherheit.
Ich sollte es besser wissen …

    Beinahe drei Monate sind vergangen, seit ich auf Castillian bin … seit ich Kay kennengelernt habe.
Noch nicht einmal hat sich mein Vater nach mir erkundigt.
Nicht, dass ich gesteigerten Wert darauf lege. Solange er sich ruhig verhält, bin
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