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Verbotene Gefuehle

Verbotene Gefuehle

Titel: Verbotene Gefuehle
Autoren: Doris Loesel
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genmanipulierten Freaks Namen gegeben, noch bevor er wissen konnte, ob sich ein männlicher oder ein weiblicher Freak aus seinem Gemisch entwickeln würde.“
Ich zucke zusammen wie unter einem Peitschenhieb. Genmanipulierte Freaks – ist es das, was Kay in uns … in mir … sieht? „ Kim, bitte … so war das nicht gemeint …“
„Vergiss es!“, belle ich ihn an.
Dieses Gespräch hat eine Richtung genommen, die ich nicht erwartet habe … nicht erwarten konnte.
Unsere zärtliche Berührung scheint schon Jahre zurückzuliegen.
„Was noch?“, knirsche ich, „was muss ich noch wissen?“
Kay weiß, dass er nicht die geringste Chance hat, meiner inquisitorischen Befragung zu entkommen und fügt sich ins Unausweichliche.
„Als wir endlich eine Spur hatten, wer dich entführt hat, arbeiteten Phil und die anderen unserer Organisation einen Plan aus, wie wir dich da raus holen können.“
Etwas durchzuckt mich so heftig, dass ich beinahe aufschreie.
Mein Vater … er ist überhaupt nicht mein Vater!
Der kurze Moment des Glücks, weicht schnell der Realität. Ich bin ein Freak. Nicht menschlich! Oder zumindest nicht normal.
„Von welcher Organisation sprichst du?“
„Die KSP.“
„Was bedeutet das?“
„Kids with supernatural perceptions!“
Kinder mit übernatürlichen Wahrnehmungen!
„Die übergeordnete Organisation ist …?“
Minutenlang ist das Einzige, was ich höre, mein rasender Herzschlag.
Als ich schon befürchte, keine Antwort mehr zu bekommen …
„… die CIA“, beantwortet Kay meine Frage.

5)
    I ch sitze da und fühle mich wie erschlagen. Erschlagen von all dem, was Kay mir gerade erzählt hat. Eigentlich sollte ich noch ungefähr eine Fantastillion Fragen stellen.
Doch ich bin zu nichts imstande.
All das kann doch nicht wahr sein, oder? Viel zu phantastisch hört sich die Geschichte an.
„Bitte, sag was, Kim!“, dringt Kays zittrige Stimme zu mir herüber.
Mühsam versuche ich ein irres Kichern zu unterdrücken. Es gelingt mir nicht ganz und das, was da aus meiner Kehle kommt, klingt verdächtig nach einem Wimmern. Nach einem überaus schmerzvollen Wimmern.
„Kim, bitte!“, fleht Kay, der nervös seine eleganten Finger knetet, jedoch nicht wagt, mich anzufassen.
Was auch besser ist … jedenfalls im Augenblick.
Denke ich. Ich weiß es nicht.
Mein Herz verzehrt sich nach seiner Berührung, aber dieses Mal behält mein Verstand die Oberhand.
„Ich fasse es nicht“, stoße ich schließlich atemlos vor Entsetzen hervor.
Kay sieht mich ausdruckslos an. Ich weiß nicht, ob er überhaupt nachvollziehen kann, was in mir vorgeht.
Vermutlich eher nicht. Als er von all dem hier erfahren hat, war er noch viel zu jung, um all die Fragen zu formulieren, die in meinem Kopf umher schwirren. Er wuchs sozusagen frühzeitig in diesen Wahnsinn hinein … und er hatte Unterstützung. Er war nicht alleine.
Im Gegensatz zu mir.
Siebzehn Jahre lang war ich eine Gefangene in einem goldenen Käfig und als ich endlich den Duft der großen weiten Welt schnuppern durfte, die erste Liebe kennengelernt habe, dachte, dass ich jetzt endlich ein normales Leben führen könnte … passiert das ?
Nein, Kay kann gar nicht wissen, welcher Sturm gerade in mir tobt.
Also sage ich es ihm … nein … ich schreie ihn an.
„Soll das heißen, irgendein verrückter Doktor Frankenstein hat uns in einem Reagenzglas zusammen gemixt und uns anschließend in einem Topf bei kuscheligen 37 Grad Celsius gar gekocht?“
Ich starre Kay an. Er starrt zurück.
„Ähm, so würde ich es nicht unbedingt nennen wollen, aber, ähm, ja, im Großen und Ganzen heißt es das wohl!“
„Und du weißt das alles schon immer?“ Meine Stimme ist nur mehr ein Flüstern.
Kay nickt. „Seit Phil uns da raus geholt hat.“
„Seit wann weißt du von mir ?“
Meine Fragen prasseln mit der Geschwindigkeit von Revolverkugeln auf Kay herab.
„Vor ungefähr drei Jahren erzählte uns Phil, dass es da noch ein Mädchen gibt. Es wurde als Baby aus dem Labor gestohlen, in dem Proctor uns wie Laborratten hielt.“
Er schluckt heftig bei seinen letzten Worten.
Ich kann nicht verhindern, dass mir Leid tut, was Kay und die beiden anderen Kinder in ihren ersten Lebensjahren in diesem Labor durchgemacht haben müssen.
Allerdings ist meine Wut so irrational, dass ich mir momentan selbst mehr Leid tue. Immerhin hatte er nach seiner Befreiung mehr Familie, als ich es jemals gehabt habe.
Und dann trifft mich die Erkenntnis wie ein Schwall Eiswasser.
„Du hast also von
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