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Venus 01 - Piraten der Venus

Venus 01 - Piraten der Venus

Titel: Venus 01 - Piraten der Venus
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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das Geräusch einer schweren amtorischen Schiffskanone; es erinnerte mich an das Aufbrüllen eines ir dischen Maschinengewehrs. Es waren weder Rauch noch Flammen zungen zu sehen, doch dann sah ich, wie sich ein Stück unserer Steuerbordreling löste und zwei Männer zu Boden gingen.
    Doch da begann unsere Bugkanone zu feuern. Wir schaukelten im Kielwasser der YAN, wodurch ein genaues Zielen erschwert wurde. Die beiden großen Schiffe glitten mit Höchstgeschwindig keit dahin; der Bug der SOFAL pflügte tief durch das Wasser und ließ es zu beiden Seiten hoch aufschäumen. Am Heck der YAN schien die See zu kochen, und eine schwere Dünung ließ die Schif fe rollen. Das Jagdfieber pulste uns durch die Adern, und über allem tönte das Rattern der großen Kanonen.
    Ich rannte zum Bug, um den Einsatz der Waffen zu leiten, und einen Augenblick später registrierten wir befriedigt, daß eine Ka nonenmannschaft von unseren Strahlen getroffen wurde und zu Boden sank.
    Die SOFAL holte sehr schnell auf, und unser Feuer konzentrier te sich jetzt auf die zweite Heckkanone und den Kommandoturm der YAN. Der Ongyan war längst vom Oberdeck verschwunden und hatte sich zweifellos in einem weniger unsicheren Teil des Schiffes in Sicherheit gebracht. Wie wir jetzt feststellten, befanden sich überhaupt nur noch zwei Mann dort oben – die Bedienungs mannschaft der Kanone.
    Ich begriff damals nicht, warum die Waffen keinen größeren Schaden anrichteten. Ich wußte, daß die T-Strahlen Materie zer stören sollten, und fragte mich, warum beide Schiffe nicht schon längst untergegangen waren. Wie ich später erfuhr, waren die le benswichtigen Teile eines jeden Schiffes mit einer dünnen Schicht des Metalls versehen, aus dem auch die Kanonen bestanden. Auf diese Weise wurden die Schiffe geschützt.
    Endlich brachten wir auch die zweite Kanone zum Schweigen, und konnten an unser weiteres Vorgehen denken. Wenn wir uns neben die YAN schoben, begaben wir uns in den Schußbereich ihrer Seitenbatterien. Wir hatten bereits einige Verluste erlitten, und ich wußte, daß wir schwere Opfer bringen mußten, wenn wir uns den Strahlen der Kanonen aussetzten. Aber der einzige an dere Ausweg schien darin zu bestehen, die Jagd völlig aufzugeben. Das wollte ich natürlich nicht.
    Ich gab den Befehl, an Backbord der YAN aufzuschließen, und richtete unsere Bugkanone so aus, daß sie an der gegnerischen Schiffswand entlangstrich und bei der Annäherung jede der gefährlichen Backbordkanonen bestreichen konnte. Außerdem sollten unsere Steuerbordbatterien in ähnlicher Weise feuern, sobald sie ein Ziel in Reichweite hatten. Auf diese Weise gelang es uns, das Deck des Unglücksschiffes ständig unter Beschuß zu halten, während wir langsam längsseits kamen.
    Natürlich hatten wir Ausfälle zu beklagen, die im Vergleich zu den Verlusten des Gegners allerdings gering waren. Die Decks der YAN waren übersät mit Toten und Sterbenden. Ihre Lage war aussichtslos, was endlich auch der Kapitän zu erkennen schien. Er ergab sich und ließ die Maschinen stoppen. Wenige Minuten spä ter hatte unsere Entermannschaft auf die YAN übergesetzt.
    Kamlot und ich beobachteten das Manöver vom Turmdeck der SOFAL aus, und ich fragte mich, wie die Männer auf meine Herausforderung reagieren würden. Ich wußte, daß nach der langen tyrannischen Herrschaft die Freiheit für sie so neu war, daß sie vielleicht zu Exzessen neigten, und ich fürchtete mich vor dieser Möglichkeit, denn ich hatte angekündigt, daß ich an jedem, der mir nicht gehorchte, ein Exempel statuieren würde. Ich beobachtete, wie sich die Leute unter dem Kommando Zogs auf dem Deck der YAN verteilten, während Kiron eine kleinere Abteilung zu den oberen Decks führte, um nach dem Kapitän und dem Ongyan zu suchen.
    Es waren etwa fünf Minuten vergangen, als mein Offizier den Turm der YAN mit seinen Gefangenen verließ. Er führte sie die Treppe hinab und über das Hauptdeck auf die SOFAL zu, wäh rend meine hundert Piraten schweigend zuschauten. Keine Hand erhob sich gegen die verhaßten Feinde.
    Kamlot atmete erleichtert auf, als die beiden Männer über die Reling der SOFAL kletterten. »Ich glaube, unser Leben hat in die ser Sekunde ebenso auf dem Spiel gestanden wie das ihre«, sagte er, und ich mußte ihm zustimmen. Wenn die Männer meine Be fehle mißachtet und ihre Gegner getötet hätten, wären sie gezwungen gewesen, mich und meine Anhänger ebenfalls umzubringen, um sich vor meiner Strafe zu
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